Black Metal aus Frankreich genießt dieser Tage sicher nicht zu Unrecht einen guten Ruf. Neben den skandinavischen Ländern und Deutschland dürften die Menschen vom linken Rheinufer möglicherweise für die meisten und besten Outputs im Schwarzmetall sorgen. Zu diesen gehören auch ALDAARON, die seit acht Jahren aus den Alpenwäldern um Grenoble schallen.
Weit weniger als beispielsweise die Kollegen von Deathspell Omega bemüht sich ein Album wie „Suprême Silence“ um einen besonders emanzipierten Klang. ALDAARON schwimmen im Fahrwasser der nordischen Black Metal-Tradition und befinden sich stilmäßig irgendwo zwischen Dissection und Windir. Eine melodische, epische Schlagseite ist daher nicht von der Hand zu weisen, gleichzeitig ist das Tempo auf „Suprême Silence“ überwiegend sehr hoch. Energische Gitarrenarbeit wird von Uptempo-Drums getragen, während eine recht hintergründige Stimme vom Untergang der Menschheit singt – alles auf französisch, versteht sich.
Von der ersten bis zur letzten Minute ist zu hören, das ALDAARON ein Gespür für Atmosphäre haben. Wutentbrannt und kalt prescht das Album durch und weiß in nahezu jedem Song auch mal das Tempo zurückzufahren, wenn es der Stimmung dient. Mit einer Erzählstimme, einem Synthie oder einer Leadgitarre übernehmen in diesen Momenten andere Töne die Führung.
Überwiegend aber geht es sehr, sehr zügig nach vorne. Auf konstant hohem Niveau schleudern die Franzosen ihre rasenden Hasstiraden aus dem Boxen, womit sich allerdings ein gewisses Problem einstellt: Bei dem durchweg hohen Tempo fehlt es, betrachtet man das gesamte Album, an Varianz, die die Aufmerksamkeit des Hörers bände. Mit seiner mittleren Spielzeit von 42 ½ Minuten geht „Suprême Silence“ so gerade noch den richtigen Weg, denn bei einer wesentlich längeren Dauer schlüge die Spannung sicherlich in Erschöpfung um.
„Suprême Silence“ ist ein hochklassiges und stimmungsvolles Werk, welches sich vor skandinavischen wie französischen Szenegrößen nicht zu verstecken braucht. Mit größeren Ausbrechern, was das Tempo anbelangt, wäre der Platte zwar noch mehr geholfen – auch so aber bleibt ALDAARONs Zweitling ein spannendes Stück atmosphärisch-epischen Schwarzmetalls.
Wertung: 8 / 10