Und noch eine Runde Hardcore aus dem Hause Gordeon, und zwar von ALCATRAZ. Im Vergleich zu den Kollegen von Do Or Die geht es hier aber einen Tick altmodischer zu Werke. Heißt: Sprechgesang, Gang-Vocals ohne Ende, ein Fokus, der deutlich mehr auf dem Punk als auf dem Metal liegt und eine Songlänge von maximal zweieinhalb Minuten.
Durch die tierisch fette Produktion und die so vorhersehbaren wie eingängigen, unmittelbar zündenden Songstrukturen macht „Smile Now Cry Later“ auch ab Sekunde eins einfach massig Laune. Da macht Drummer Edski exzessiv von seiner Double Bass Gebrauch und verleiht den zahlreichen Midtempo-Parts noch eine ganze Spur mehr Drive. Sänger Justin gibt den Songs seine ganz eigene Note und die Gitarrenfraktion verrichtet ihre Arbeit (Power Chords) mehr als routiniert. Was „Smile Now Cry Later“ aber von anderen Hardcore-CDs abhebt ist, dass sie einfach das gewisse Etwas hat, das dazu führt, dass einem selbst vor der heimischen Stereo-Anlage das Tanzbein zuckt: „Coward With A C“, „Fuck Off And Die“ und „Strength And Honour“ sind da nur die besten Beispiele. Davon abgesehen kommen ALCATRAZ vollkommen ohne stupide Breakdowns und dumpfe Bollo-Riffs aus.
Die massiven Wutklumpen à la „The Pound“ oder „Few Against Many“ heben sich durch ihren höllisch aggressiven Sound nochmal vom Rest ab – und ansonsten bleibt eigentlich nicht mehr viel zu sagen. „Smily Now Cry Later“ erinnert mich allerdings in sehr positiver Art und Weise an „One With The Underdogs“, das Terror-Debut, denn auch dieses war auf seine Art herrlich innovationslos und straight bis ins Mark.
Freunde groovelastigen Hardcores müssen ALCATRAZ‘ Debut-CD einfach haben – zwar kann man anmahnen, dass die Amis ihre Songs auf der nächsten Platte etwas abwechslungsreicher gestalten müssen, weil es sonst sicher irgendwann langweilt. Das spricht aber nicht gegen „Smile Now Cry Later“, also heißt es „Kaufen, ab in den Moshpit, alles kaputt machen, aus.“
Wertung: 8 / 10