Review Airbourne – No Guts. No Glory.

  • Label: Roadrunner
  • Veröffentlicht: 2010
  • Spielart: Hard Rock

Sie sind wieder da, obwohl sie eigentlich nie richtig weg waren. Die vergangenen zwei Jahre über konnte man die australischen Senkrechtstarter von AIRBOURNE nicht nur auf zahlreichen Festivals (unter anderem dem Wacken Open Air), sondern auch im Vorprogramm von Topacts wie Mötley Crüe, den Toten Hosen oder den Rolling Stones bewundern. Zwischen all den Live-Aktivitäten fanden die O’Keeffe-Brüder Joel (Gesang, Gitarre) und Ryan (Schlagzeug), sowie Gitarrist David Roads und Bassist Justin Street trotzdem noch die Zeit, um neue Songideen aufs Blatt zu bringen.

In Chicago wurden diese letztendlich vom Blatt auf den runden Silberling namens „No Guts. No Glory.“ gebracht – als Produzent dafür stellte sich kein Geringerer als Johnny K zur Verfügung, der auch schon mit Machine Head, Disturbed und 3 Doors Down zusammenarbeitete. Auch bei Mike Fraser, der für das Mixing zuständig war, befinden sich AIRBOURNE neben AC/DC, Metallica und Van Halen in allerbester Gesellschaft. Die Veröffentlichung des Zweitlingswerks stand also schon von Kindesschuhen an unter guten Sternen – falsch machen konnten die Australier damit praktisch nichts mehr.

Der komplett live und analog aufgenommene Langspieler steht nun über Roadrunner Records in den Startlöchern, soll der Fan-Horde zeigen, dass guter Hard Rock made in Australia auch anno 2010 noch einwandfrei funktioniert.
Den Startschuss in die nächsten 46 Minuten gibt der Opener „Born To Kill“. Die Hersteller empfehlen hierbei unbedingtes Aufwärmen der Nackenmuskulatur, da es bei den nachfolgenden Riff-Brettern ansonsten zu erheblichen Verspannungen kommen kann. Vor allem das im Januar als erste Single-Auskopplung erschienene „No Way But The Hard Way“ (das auch schon in Form eines Videos visualisiert wurde), steigert die Vorfreude auf die noch kommenden Songs erheblich.

Dabei ist es beruhigend zu hören, dass sich AIRBOURNE vom ganzen Rummel um sich selbst scheinbar nicht beeinflussen ließen und stattdessen genau die Musik machen, die ihnen mit dem Vorgänger „Runnin‘ Wild“ zum großen Durchbruch verholfen hat. Getreu dem Motto „never change a running system“ setzt das Quartett auf seine erfolgserprobten Trademarks und lässt damit auch „No Guts. No Glory.“ wieder zu einer kompromisslosen Hard Rock-Scheibe heranwachsen. So erzählt beispielsweise „Blond, Bad And Beautiful“ in gewohnt offener Manier von durchzechten Nächten und scharfen Blondinen, überzeugt auf musikalischer Ebene mit trockenem Drumming und stimmungsvollen Riffs, die sich direkt im Ohr des Hörers einnisten. Verhältnismäßig ruhiger kommt das Rhythmus-Monster „Bottom Of The Well“ daher und dürfte mit seinem Refrain vor allem live unglaublich zünden. Aus der Reihe fällt dabei kein einziger der 13 Tracks, konstante Qualität wird stattdessen groß geschrieben.

Wer die große Abwechslung sucht, wird auf „No Guts. No Glory.“ zwar nicht fündig – wer aber bei mächtig straightem Hard Rock abschalten möchte, bekommt dazu mit „White Line Fever“ und dem vor Energie nur so strotzenden Arbeiterklasse-Tribut „Steel Town“ Gelegenheit. Neben dem unverwechselbaren AIRBOURNE-Groove („Overdrive“) verdeutlicht vor allem der rasante Kneipen-Brenner und Rausschmeißer „Back On The Bottle“: Wer die Gelegenheit hat, diesen wilden Haufen im Rahmen der kommenden Tour auf einer Bühne zu erwischen, muss sie ergreifen. „No Guts. No Glory.“ ist der nächste Leckerbissen für alle, die nach der Veröffentlichung des Debüt-Albums schon Lust auf mehr hatten. AIRBOURNE bieten erneut Hard Rock in seiner reinsten Form. Deswegen: abschalten, Anlage aufdrehen und Haare schütteln! Ermüdungserscheinungen? Nur bei Scheintoten!

Anspieltipps: „Blond, Bad And Beautiful“, „Bottom Of The Well“ und „Get Busy Livin’“

Wertung: 9 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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