Review Aeons Confer – Zero Elysium

Groß sind die Erwartungen an AEONS CONFER, wenn man an den formidablen SciFi-Metal des Vorgängers „Symphonies Of Saturnus“ aus dem Jahre 2013 denkt – ein emotionales und temperamentvolles Gebräu aus futuristischem Bombast und melodischer Diversifikation. Nicht unbedingt innovativ, jedoch ungeheuer packend. Mit leicht dezimierter Truppe will die Hamburger Band um die Gebrüder Wrobel nun die nächste Duftmarke setzen.

Nach dem kurzen und ziemlich unerheblichen Intro „27 000 000 Years“ zeigt „Impactors“ durchaus schon einmal, wofür AEONS CONFER steht – knackige Riffs, gekonntes Schlagzeugspiel und die markante Stimme von Bernhard Rigelsky, der den klaren Gesang genauso gut beherrscht wie den harschen. Insgesamt ist der Song jedoch fast schon ein wenig langweilig und ziemlich abwechslungsarm, da kommt schon noch mehr, will man hoffen. Aber auch die folgenden Tracks wollen dann nicht so recht zünden, auch wenn technisch alles im grünen Bereich ist. Das Material flutscht aber selbst nach dem zigsten Durchlauf in das eine Ohr rein und zum anderen wieder raus. Wo sind denn bloß die packenden Momente? Die dramatischen Tempowechsel? Die emotionalen Gesangseinlagen? Die orchestralen Elemente, die unter die Haut gehen?

Das große Problem von „Zero Elysium“ ist die Armut an epischen und erinnerungswürdigen Motiven. Im Grunde verfügt das Album über dieselben Bausteine wie seinerzeit „Symphonies Of Saturnus“ – einen starken Frontmann, eine mehr als fähige Gitarrenfraktion, einen kreativen Schlagzeuger. Selbst die Sopraneinlagen und die sphärischen Keyboardsounds – wenn auch spärlicher eingesetzt – haben es ins neue Album geschafft. Leider fehlt dem Album aber fast gänzlich die emotionale Dramatik, die den Vorgänger so besonders hat dastehen lassen. Man hat das Gefühl, dass in jedem Song das gleiche Schema abgespult wird, doch das wiederholt sich leider, ohne wirklich Aufregung zu erzeugen.

Immerhin kriegt man nach den beiden Tiefpunkten „Plasmoid“ und „Confront The Sum“, die in allen Belangen biederer Durchschnitt sind, einen Song mit einem gewissen „X-Factor“ – „Nemesis“ kann endlich mit dem einen oder anderen spannenden Moment punkten, wenn auch nicht von vorne bis hinten. Und wenn dann schlussendlich das beste Stück der Platte das instrumentelle Outro „Pandemonium“ mit seiner tollen Melodie und seiner im Abgang düsteren Atmosphäre ist, dann ist damit leider alles über den neuen Output von AEONS CONFER gesagt.

Sehr, sehr schade – AEONS CONFER schaffen es nicht, das unerhört hohe Niveau des letzten Albums zu halten. Trotzdem kann man Gefallen an dieser Platte finden, vor allem, wenn man den Vorgänger nicht kennt – dann kann man als Genrefreund durchaus auch 1-2 Püntkchen auf die Bewertung draufrechnen. Letztendlich ist „Zero Elysium“ ganz nett zum Nebenbei hören, doch von den Hansestädtern hat man weitaus mehr erwartet.

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Wertung: 5 / 10

Publiziert am von Sebastian Mighali

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