Review Aeba – Shemhamforash – Des Hasses Antlitz

Mit „Shemhamforash (Des Hasses Antlitz)“ lässt die deutsche Black Metal-Gruppe Aeba nach „Im Schattenreich…“, „Flammenmanifest“ und „Rebellion – Edens Asche“ bereits mit ihrem vierten Album nach inzwischen zwölf Jahren Bandbestehens aufhorchen. Traurigerweise wurde dieser Band nie die Aufmerksamkeit entgegen gebracht, die sie zweifelsohne verdient hätte. Nach den letzten drei Alben und dem Ende des damaligen Labels Last Episode stand man ohne Plattenvertrag da, nun kümmert sich immerhin der Twilight Verrieb um die Verbreitung der zehn apokalyptischen Strophen. Für die, die es nicht wissen: Aeba setzt sich aus den Anfangsbuchstaben der vier Reiter der Apokalypse – Astaroth, Eurynome, Bael und Amducias – zusammen.

„Aeba plays Apokalyptik Black Metal – This Album includes Darkness and Hate!!!“ steht im Beiheft geschrieben, auch als Misanthropic Black Metal“ wird die Chose angepriesen, doch sonderlich viel kann man damit natürlich auch nicht anfangen.. Doch bereits als nach dem Intro „Mit Zorn in meinem Herzen“ ertönt, stellt sich Klarheit ein: Aggressiver, schneller und melodischer Black Metal wird hier geboten. Raserei ist hier genau so wichtig wie groovende Passagen und ruhige Stellen, sowie auch geschickt eingesetzte Keyboards, die sich vornehm im Hintergrund halten.
Mit True Black Metal hat das ganze spätestens bei der Produktion nichts mehr zu tun, denn diese knallt mächtig und erhaben aus den Boxen.
Mit durchschnittlichen fünf bis sieben Minuten pro Lied liegt die Spieldauer der acht Stücke (plus Intro und dem zweieinhalbminütigem Instrumental „The Abyss Between“) ziemlich hoch.

Den fünf hasserfüllten Knaben merkt man die inzwischen angeeignete Professionalität deutlich an, sie beherrschen ihre Instrumente auch sehr gut und können damit umgehen. Beim Songschreiben allerdings macht sich doch das ein oder andere Defizit bemerkbar. Zwar knallen und wüten die Lieder unaufhaltsam auf den Hörer ein, doch nüchtern gesehen fehlt hier die Spannung. Große Überraschungen bekommt man hier nicht geboten, ebenso tut man sich wirklich sehr schwer damit, sich nach ein paar Minuten noch an das eben Gehörte zu erinnern. Zum einen Ohr rein, zum anderen wieder raus, könnte man hier sagen.
Es ist ja nicht so, als wäre „Shemhamforash“ langweilig – im Gegenteil, die Platte lässt sich immer wieder gut hören und gefällt ein ums andere mal. Doch schade ist es schon, wenn man das Gefühl hat, jeder weitere Hördurchgang könnte der erste oder zweite sein, weil trotz aller Eingängigkeit, die hier durchaus vorhanden ist, so gut wie nichts hängen bleibt.

Von einem Kauf abraten will ich aber trotzdem nicht. Aeba machen ihre Sache gut und können mit ihrem melodisch-aggressiven Hassbatzen auf jeden Fall für kurzweiliges Vergnügen sorgen.

Wertung: 6.5 / 10

Geschrieben am 5. April 2013 von Metal1.info

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