Review Adema – Unstable

Und auf gehts in die nächste New Metal Runde. Adema starten den bislang zweiten Versuch, mit einer adäquaten Platte zu punkten und sich einen größeren Namen im jeweiligen Geschäft zu erschaffen. Am liebsten gleich neben diversen Großverdienern. Nur schade, das man nie zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort sein kann. Im Falle von Adema liegt die Konkurrenz meist zwei Schritte vor, ehe die Kalifornier in die nächste Schlacht um Ruhm und Ansehen ziehen. Diesmal sollte es kerniger Rock werden, aber die traurige Tatsache zieht üppigen New Metal mit sich. Vielleicht etwas vielschichtiger und vielseitiger als beim Debut, aber vorhersehbar und schon dagewesen. Denn die bunte Tüte voll New Metal Lollipops ist mittlerweile auch schon weggelutscht.

Den aktuellen Statements zufolge hat man schließlich nie etwas mit ebenjener Sparte zutun gehabt und weiß am Ende auch gar nicht, was er bedeuten soll. Bedenklicher wird es aber, wenn die aktuelle Platte in der Anlage fröhlich vor sich hin rotiert. Die ersten Takte klingen munter und frisch, heben auch die nötige Härte aus dem tiefen Bass hervor. Aber der Kick fehlt. Er ist einfach nicht da. „Unstable“ beschleicht den Käufer mit krachenden Gitarrenparts und eingängigem Chorus, aber der Höhepunkt will einfach nicht steigen. Dramatischer die Auseinandersetzung mit „So Fortunate“: Es werden die akustischen Zeitgenossen herausgefahren, Streicher verbiegen den Skalb in die falsche Richtung. Ungewollter Kuschelrock? Oder gar Absicht? „Promises“ zieht diesen Sachverhalt derweil in die nächste Dimension. Mittlerweile sind wir bei Lagerfeuerstimmung angekommen.

Während diese Ausrutscher klare Angelegenheiten für den Abfalleimer sind, ragen Brecher wie „Rip The Heart Out Of Me“ oder der kantige Rausschmeißer „Needles“ wie Berggipfel aus dem Gefilde hervor, arbeiten überragend und souverän mit aggressiven Gitarrenexzessen und unterschwellig boshaftem Gesang. Hier geht die Sonne übrigens wieder auf. Hier kommen Adema ihrem Ziel wieder ein Stückchen näher.

Keine wesentlichen Neuerungen also. Adema blieben weitgehend Adema. Wieder gab es ordentlich Lärm, wieder gab es eine Neudefinition des bis ins letzte Detail ausdefinierte New Metal, aber vor seichter Popmusik schreckten Adema diesmal nicht zurück. Nicht das sie damit gänzlich auf die Schnauze geflogen wären – aber dieses „neue“ Image bringen sie einfach nicht glaubwürdig genug herüber. Vielleicht sollten sie einfach nur böse bleiben.

Wertung: 6.5 / 10

Geschrieben am 5. April 2013 von Metal1.info

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