Ad Infinitum Chapter III Coverartwork

Review Ad Infinitum – Chapter lll – Downfall

AD INFINITUM haben sich seit ihrem Debütalbum „Chapter I – Monarchy“ (2020) fleißig nach oben gearbeitet und sich eine stets wachsende Fangemeinde aufgebaut. Erstmals zeigen sich alle Bandmitglieder auf dem Coverartwork ohne die charakteristischen Pestmasken, die auch auf der Bühne getragen wurden – nur Melissa Bonny als charismatische Frontfrau zeigte sich bisher ohne Maske. Das Ablegen dieser ist ein erstes Zeugnis für eine gewachsene Band mit Zusammenhalt und interner Stärke.

Mit dem Opener „Eternal Rains“ zeigen AD INFINITUM nicht nur diese Stärke, sondern direkt einen Querschnitt des gesamten Albums. Harte Djent-Riffs und düstere Atmosphäre stehen gleichberechtigt neben fluffigen Melodien mit tanzbaren Momenten – genau das ist die klare Linie, die auf „Chapter III – Downfall“ verfolgt wird. Die Balance passt dabei richtig gut, noch besser als zuvor und zugleich präsentieren sich AD INFINITUM selbstbewusster und selbstsicherer denn je. Eben genau wie eine Band, die endlich völlig zu sich und ihrem Stil gefunden hat.

Viele kleine Details sorgen dabei stets für Abwechslung in einem vielfältig angereicherten Symphonic-Metal-Gebräu: Der klatsch- und hüpfbare Beat bei „Upside Down“ macht Spaß, „The Underworld“ mit seinem enorm tanzbaren Rhythmus ebenso. Passend zum Konzeptthema um die ägyptische Mythologie gibt es bei „Seth“ exotische Klänge zu hören, dieses Element hätte aber gerne noch bedeutend öfter eingebaut werden dürfen. Öfter als bisher setzen AD INFINITUM dafür auf sehr tiefgestimmte Riffs, die bei „From The Ashes“ oder „Ravenous“ für wunderbaren Kontrast zum grundlegend eher soften Material sorgt. Das gleiche gilt für Melissa Bonnys Gesang: Zumeist klar, geschmeidig und glockenklar kann sie auch garstige Growls. Die kommen nun noch öfter zum Einsatz und passen immer ausgezeichnet.

„Under The Burning Skies“ als obligatorische, emotionale Ballade macht eine sehr gute Figur und kann live sicher für ein Meer aus Feuerzeugen sorgen. Auch abseits der Ballade steht – trotz der gleichgebliebenen Härte – die softe Seite der Band im Fokus: „Chapter III – Downfall“ fühlt sich insgesamt wesentlich gelöster und lockerer an als die beiden Vorgänger. Mag es an der überstandenen Pandemie liegen, nach der AD INFINITUM endlich ein „normales“ Konzertjahr spielen konnten oder an der gewachsenen Verbindung innerhalb der Band – es wirkt sich jedenfalls positiv auf das Hörerlebnis aus, sofern man poppigen Momenten nicht spinnefeind begegnet. „The Serpent’s Downfall“ sollte jedenfalls bitte den Höhepunkt des Poppigkeit-Gipfels erreicht haben, sonst dürften die Verantwortlichen des ZDF-Fernsehgartens schon bald freudestrahlend den roten Teppich ausrollen.

In unserer Review zu „Chapter II – Legacy“ behaupteten wir, AD INFINITUM stehen vor ihrem dritten Album vor einer „Make it or break it“-Situation. Diese Situation kann die Band mühelos meistern. Nicht zuletzt die Justierungen und Erweiterungen im Sound sorgen dafür, dass AD INFINITUM so spannend und stimmig wie noch nie auftreten. „Chapter III – Downfall“ ist gleichermaßen düster wie poppig und spart nicht an eingängigen Passagen und Ohrwürmern. Die AD-INFINITUM-Gemeinde dürfte weiter anwachsen, das Standing der Band weiter steigen – von „Downfall“ also keine Spur, ganz im Gegenteil.

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Wertung: 8.5 / 10

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