Das ist also das Debüt von 4lyn aus Deutschland. Entzückend, eine weitere deutsche Rotzlöffelband, die versucht den Rockthron zu erklimmen. Musikalisch gesehen haben sie es voll drauf – wenn sie bei mir Kopfweh und einen unsäglichen Drang wecken wollen, mich für drei Stunden auf dem Klo einzuschließen und meinen inneren Gefühlen freien Lauf zu lassen. Ich habe es mehr als einmal versucht, mich mit dieser Platte anzufreunden, aber ich bin nach dieser Schocktherapie nur noch ein Häufchen Elend. Schon bei den ersten beiden Tracks „One 2 Three“ und „Pure“ schmerzen meine Gehirnzellen von den nervigen, eintönigen und – wohl durchgängig größtenteils geklauten – Riffs und dem Versuch des Sängers, zu singen und schreien, und dabei auch noch gut zu klingen. Unverschämt schreckliche Rapeinlagen bei „Whoo“ könnten mich schon dazu bringen, meine Anlage zu zertrümmern, aber ich bleibe stark. Auch an der Halbballade „Lyn“ kann ich mich nicht erfreuen – der Sänger kann einfach keine Emotionen rüberbringen, ist einfach nur schlecht und erinnert mich hier an einen möchtegernrockigen Mix aus 2Pac und Jennifer Lopez. Einzig das im Radio rauf und runter gespielte „Bahama Mama“ lässt sich ganz gut anhören, und ist ein recht gelungener Partyhit. Nicht überzeugend, aber das Highlight dieser metallischen Zumutung. Als ob „Down & Out I“ nicht schon schlimm genug wäre, ist „Down & Out II“ wohl der absolute Griff ins bereits durch mich prall gefüllte Klo, und „Discohead“ stellt meine Forderung klar dar: Jungs, steigt um auf Techno und schenkt eure Gitarren einem Obdachlosen an der Straße. Der kann ganz sicher besser damit umgehen. Auch der letzte Versuch mit „Alina“ noch mal Gefühle rüberzubringen scheitert kläglich. Wenn 4lyn nicht auf MTV und VIVA rauf und runtergespült würden, würden diese Pseudoheavys im New Metal-Sumpf gnadenlos untergehen und kein Land sehen.
Wertung: 1 / 10