Nachdem die diesjährige Auflage von ROCK AM RING nach schweren Unwettern mit über 70 Verletzten am Festival-Freitag im Abbruch-Fiasko endete, beginnt nun die Schlammschlacht um die Verantwortlichkeiten. Veranstalter Lieberberg hält die Entscheidung der Gemeinde, dem Festival die Genehmigung zu entziehen und das Event mit 90.000 Besuchern abzusagen, demnach auch jetzt noch für falsch.
„Es hat schon eher an Fahnenflucht erinnert, als sich die Fans ihre Wege über die Felder bahnten und ihr Hab und Gut zurückließen“, sagte Lieberberg in einem Interview mit dem „Trierischen Volksfreund“. Es sei keine „Sternstunde der verantwortlichen Behörden“ gewesen. Sein Plan wäre gewesen, das Festival fortzusetzen und die Besucher nur bei akuter Gefahr zeitweise zu bitten, die Autos aufzusuchen. „Die Behördenvertreter haben sich aber nicht darauf eingelassen und stoisch auf ihre Sichtweise verwiesen.“
In diesem Fall sah der Veranstalter wohl eher die Einnahmen gefährdet als die Gesundheit der Besucher…
Ganz davon abgesehen, dass nicht alle mit Autos anreisen – zumindest bei anderen Festivals wird ja auch massiv dafür geworben, dass auf öffentliche Verkehrsmittel umgestiegen wird; ich weiß nicht, wie MLK das handhaben.
Ich würde ja sagen, dass Sicherheit in dem Fall vorgehen sollte. 70 Verletzte sind 70 Verletzte zu viel.
Ich habe da tatsächlich auch kein Verständnis, diese Entscheidung anzuzweifeln. Als könnte man 90.000 feiernde, teils schwerbetrunkene Leute „im Notfall“ spontan in ihre Autos verfrachten, weil gerade wieder ein Gewitter aufzieht.