Exodus-Bassist Jack Gibson teilt gegen das Musikbusiness aus

„Ich bin kein Musiker. Ich verkaufe T-Shirts.“

EXODUS-Bassist Jack Gibson hat sich in harten Worten über den momentanen Zustand des Musikbusiness geäußert. In einem Interview mit der Musikerin Danielle Bloom sah sich Gibson außerstande, jungen Musikern Tipps für eine gelungene Karriere zu geben.

„Als ich jung war, gab es einen Weg, es gab Schritte, die man gehen musste. Man stellte eine Band zusammen, man stellte seine Musik zusammen, man suchte nach Auftritten, und wenn man es schaffte, die Leute zu seinen Auftritten zu locken, dann war der nächste Schritt, dass die Leute von den Labels interessiert waren. Dann musstest du dein Promo-Paket zusammenstellen, um es den interessierten Labels zu geben. Und dann hat man versucht, einen Plattenvertrag zu bekommen, und dann hat man versucht, Platten zu machen und Platten zu verkaufen. Jetzt geht es darum, eine Band zu gründen – oder gar keine Band zu gründen. Lass uns einfach viral gehen. Ich weiß nicht, wie man das macht. Frag mich nicht, wie man das macht, verdammt. Ich bin in meinen Fünfzigern. Ich weiß nicht, wie man so einen Scheiß macht. Es ist mir ein völliges Rätsel. Ich weiß nicht, wie die Dinge heutzutage populär werden, außer durch Glück. Also ich weiß es nicht.“

Gibson merkt der erstaunten Interviewerin gegenüber an, dass es für ihn überhaupt kein Musikbusiness mehr gebe. Er verdiene nichts mit Platten und spiele live, um T-Shirts zu verkaufen:  „Wenn wir nicht rausgehen und T-Shirts verkaufen, verdienen wir auch kein Geld. Ich bin ein T-Shirt-Verkäufer. Ich bin kein Musiker. Das ist es, was wir tun. Wir spielen Musik und versuchen, die Leute in den Laden zu locken, um ihnen unser verdammtes Zeug zu verkaufen, auf dem Sachen aufgedruckt sind. Das ist das Geschäft. Wenn du keinen Raum füllen kannst, 50.000 Einheiten über das Internet verkauft hast, dann wollen sie nicht mit dir reden. Und jeden Tag werden wir alle unsere Jobs an diese verdammten Roboter verlieren. Sobald die künstliche Intelligenz herausfindet, wie man Musik macht, die den Leuten gefällt, werden sie uns nicht mehr dafür bezahlen, den Scheiß zu machen.“

Zukünftig werde auch niemand mehr für echte Orchester oder Filmmusik bezahlen, sobald es eine KI könne. „Die Dinge verändern sich so schnell, dass ich echt keine Ahnung habe, was ich sagen soll.“

 

Redaktion Metal1.info

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