Deserted Fear: falsche Anschuldigungen gerichtlich verboten

Im Sommer des vergangenen Jahres kam es in einem öffentlichen Post auf Facebook zu schweren Vorwürfen gegenüber einem Session-Musiker der Death-Metal-Band DESERTED FEAR. Des Weiteren gingen die Vorwürfe über Instagram und YouTube viral. Die Band äußerte sich erst einige Zeit später zu den Vorwürfen der sexuellen Nötigungen und ließ verlauten, dass dieses Thema nicht weiter über Social Media besprochen werden und ein Gericht sich von da an darum kümmern solle. Die Gruppe hatte sich nach einem letzten Statement dazu seit dem 13.07.2020 nicht mehr öffentlich gemeldet.

Gestern ließen DESERTED FEAR in einem ausführlichen Statement über Facebook mitteilen, dass die Anschuldigungen falsch seien und das Landgericht Hamburg eine weitere Verbreitung verboten habe. Es heißt im Post:

„Es ist uns […] ein wichtiges Anliegen, euch mitzuteilen, dass die Vorwürfe sämtlich unwahr sind. Ihre Verbreitung wurde vom Landgericht Hamburg untersagt.“

Zudem schildert die Band in ihrem Beitrag, wie es nicht nur dem beschuldigten Bassisten, sondern auch den Bandmitgliedern und Angehörigen aufgrund dieser Anschuldigungen im letzten Jahr erging  und mahnten: „Jedoch möchten wir unsere Situation zum Anlass nehmen, um zu erinnern, welche Verantwortung ein jeder trägt, der sich in den sozialen Medien bewegt.“

Hier das Statement im Original:

„Es war nun sehr lange sehr ruhig um uns. Warum?
Ende Juli letzten Jahres gab es schwere Anschuldigungen gegen unseren Sessionbassisten, die unter anderem auf Facebook, Instagram and YouTube verbreitet wurden. Obwohl sich manche Leute deren Aufarbeitung unsererseits auf Social Media gewünscht hätten, haben wir hiervon bewusst Abstand genommen.
Gleichwohl haben die Anschuldigungen nicht nur uns als Band massiv Schaden zugefügt. Sie haben uns auch persönlich und unsere Familien schwer getroffen. Es ist uns daher ein wichtiges Anliegen, euch mitzuteilen, dass die Vorwürfe sämtlich unwahr sind. Ihre Verbreitung wurde vom Landgericht Hamburg untersagt.
Jedoch möchten wir unsere Situation zum Anlass nehmen, um zu erinnern, welche Verantwortung ein jeder trägt, der sich in den sozialen Medien bewegt. Unter unseren Followern sind auch unsere Eltern, Arbeitgeber, Kollegen und Freunde, weswegen wir unsere Social-Media-Kanäle kurzzeitig deaktivierten mussten, um sie über die Anschuldigungen zu informieren, bevor wir dem Shitstorm und den Drohungen freien Lauf ließen.
Doch nicht nur das: Wenn deine Frau beim Spazierengehen von den Nachbarn aus dem Dorf an den Pranger gestellt wird, du von den Eltern anderer Kindergartenkinder darauf angesprochen wirst oder deine eigenen Eltern von ihren Arbeitskollegen und Freunden dazu ausgefragt werden, dann schadet es dir weit über die Metalszene hinaus und bereitet nicht nur dir selbst viele schlaflose Nächte. Zudem wurden andere Musiker und Leute mit Screenshots diffamiert, die bei unserem vorherigen Statement lediglich den Like-Button gedrückt hatten. Wir haben uns daher dazu entschlossen, den damaligen Beitrag zu löschen, um dem Ganzen keinen weiteren Nährboden zu bieten.
Bedanken möchten wir uns bei allen Leuten die zu uns gestanden haben und keine voreiligen Schlüsse gezogen haben. Ein besonderer Dank gilt unseren beiden Rechtsanwältinnen, nicht nur für den rechtlichen, sondern auch für den emotionalen Beistand. Wir haben uns auch sehr über die positiven Nachrichten während unserer Abwesenheit gefreut, vielen Dank dafür Freunde!
Wie geht es jetzt weiter? Wir lieben es, Liveshows zu spielen, doch wir müssen auch zugeben, dass das Ganze nicht spurlos an uns vorbeigegangen ist. Da aber aktuell ohnehin keine Konzerte stattfinden können, muss zum jetzigen Zeitpunkt keiner von uns eine Entscheidung treffen, ob und wann er mit DESERTED FEAR wieder auf der Bühne stehen möchte.  

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