Konzertbericht: Taake w/ Valkyrja, Noctem

23.10.2014 Jena, F-Haus

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In Jena hält der Black Metal Einzug. Zumindest für einen Abend, an dem sich drei Bands zusammenfinden, um diesem Genre mit Live-Darbietungen zu huldigen, die typischer nicht sein könnten. Ausgestattet mit ausreichend Schminke, Blut und Nieten zelebrieren NOCTEM und VALKYRJA das, wofür TAAKE seit knapp 20 Jahren stehen, nämlich geradlinigen Black Metal.

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Die Spanier von NOCTEM betreten mit geringfügiger Verspätung die Bühne und spielen vor etwa 30 Mann ein Set, welches klangtechnisch unter keinem guten Stern steht: Die kräftigen Growls und Screams klingen zwar zünftig, der Großteil des Gesangs geht aber in einen Brei voller nahezu durchgängig gehender Double-Bass und einem Riffing mit geringfügigen Unterscheidungsmerkmalen unter.

Erschwerend kommt hinzu, dass der Songaufbau prinzipiell nicht sonderlich vielseitig ausfällt: NOCTEM spielen abwechslungs- und schnörkellosen Black Metal, der für zehn Minuten interessant klingen mag,  bei einem Auftritt von 40 Minuten jedoch wenig unterhaltsam ist. Und das, obwohl die Band recht ambitioniert wirkt und dämonisch wirkende Kontaktlinsen trägt, zwischenzeitlich Kunstblut ins Spiel bringt und dazu noch Nietenbänder um sämtliche Gliedmaßen hat. Getrübt wird der Auftritt außerdem von einer Lichtanlage, die die Black-Metal-Band grell in grün, gelb und rot ausleuchtet.

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VALKYRJA aus Schweden haben ebenfalls mit einer solchen unpassenden Beleuchtung zu kämpfen, aber einen wesentlich besseren Sound. Besonders der Hall-Effekt auf der Stimme unterlegt die Musik mit dem nötigen Tiefgang, die besser abgenommenen Drums schlagen bei jeden Pedal-Schlag direkt in die Magengegend. Die Songs wirken vitaler vorgetragen, der Verzicht auf eine angestrengte und aufgesetzte Mimik gibt dem Auftritt von VALKYRJA eine ehrlichere Note.

Dass das Jenaer F-Haus sukzessive mehr Besucher verzeichnen kann, liegt hauptsächlich daran, dass der Auftritt der Black-Metal-Instanz aus Bergen naht. Enttäuscht werden die neugierigen Besucher bei VALKYRJA jedoch nicht. Nach ebenfalls 40 Minuten beenden die Schweden ihr Set und hinterlassen einen guten Eindruck, denn Black Metal kann erdig klingen, auch wenn er mit wenig böser Mimik und Blut vorgetragen wird._DSC6542_-2

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Der Auftritt von TAAKE beginnt mit einem auf Norwegisch verfassten Monolog als stimmiges Intro, ehe Høst und seine Live-Unterstützung in über 70 Minuten einen guten Querschnitt durch die bisherige Diskografie liefern. Darüber hinaus präsentieren TAAKE zudem einen neuen Track vom kommenden Album „Stridens Hus“. Vom Sound her ist der Auftritt gelungen, ebenso das aktive Performen der Live-Musiker, und die Lichtanlage sendet ihre bunten Lichter endlich nur noch im Sparmodus, sodass größtenteils eine der Band angemessene Atmosphäre aufkommt – etwas, was TAAKE aber selbstverschuldet stellenweise ruinieren.

Høst fällt durch sein anscheinend kaum vorhandenes Interesse am Publikum auf, denn wenn er diesem nicht gerade den Rücken zudreht und stattdessen starr dem Drummer zugewandt steht, verlässt er mehrfach die Bühne. Erst zum Ende des Auftritts gelingt es ihm eine Verbindung mit den Zuhörern herzustellen, die ihm sein Verhalten am Ende mit nur vereinzelten Zugabe-Rufen „danken“.

Taake

Mit NOCTEM wurde dem Abend nicht unbedingt der schlechteste Einstand bereitet, denn obgleich ihre Songs wenig Spielraum für Kreativität lassen und der bescheidene Sound diesen Eindruck nicht abmilderte, gab das Quartett wenigstens eine gute Show. VALKYRJA taten dies auch, konnten das Publikum aber durch wesentlich interessantere Songs und einem stimmigen Klang überzeugen, der auch TAAKE gegeben war, wenngleich die Instanz des Genres nicht durch einen rundum gelungenen Auftritt von sich reden machte, sondern eher von Høsts Allüren geprägt war. Die Enttäuschung darüber wird leider weder durch die gute Songauswahl noch durch die vitale Darbietung der restlichen Musiker wett gemacht.

Bei den Livefotos handelt es sich um Archivaufnahmen. Verwendung mit freundlicher Genehmigung von SUNVEMETAL.

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