Festivalbericht: Party.San 2013 – Tag 2

08.08.2013 - 10.08.2013 Flughafen Obermehler, Schlotheim

PSOA_2013_topbanner_01

<< Was bisher geschah …

Freitag, 09.08.13:

DerParty.San 2013 - Magrudergrind Freitag beginnt traditionell mit einer Ladung Lärm. Während GUTALAX ihren Goregrind noch beinahe allein zelebrieren, haben sich zu MAGRUDERRIND doch schon einige Fans eingefunden, die allerdings größtenteils noch auf der Wiese liegen. Das Trio auf der Bühne prügelt sich davon unbeeindruckt durch sein Set und kombiniert seinen Highspeed-Grind mit groovigen Parts.

 

MitParty.San 2013 - Dr. Living Dead DR. LIVING DEAD folgt die Partyband des Wochenendes. Mit ihrem Crossover sorgen die Schweden spontan für gute Laune und mächtig Stimmung vor der Bühne. Mit ihrem prallen Sound erinnert die Band des Öfteren an Suicidal Tendencies, was ja nun wahrlich kein schlechter Referenzpunkt ist. Die Truppe präsentiert sich äußerst spiel- und bewegungsfreudig, was nach und nach immer mehr Menschen vor die Bühne lockt.

 

DieParty.San 2013 - Graveyard folgenden GRAVEYARD können sich, wohl auch aufgrund ihres sehr starken letzten Albums, über eine ansehnliche Menge Gespannter freuen, denen promt Old School Death Metal um die Ohren gehauen wird. Mit ihrem brutalen Sound sind die Iberer wie für das Party.San geschaffen und präsentieren sich den Fans mit gutturalen Growls und einem sehr basslastigen Sound, der prima ankommt. Allerdings fällt auch auf, dass es stilistisch so festgelegten Bands durchaus schwerfallen kann, die ganze Zeit über spannend zu bleiben – hier gelingt das fast komplett.

OldParty.San 2013 - Coffins School lautet das Gebot auch bei COFFINS, sicher die Band mit der weitesten Anreise. Die Japaner hauen den Fans ihren finsteren Death Doom derart gekonnt um die Ohren, dass es recht schnell voll wird vor der Bühne. Mit ihrem neuen Album im Gepäck kombiniert die Band massive Gitarrenwände mit fiesen Growls und mächtigen Grooves. Dabei setzten man nicht nur auf die Macht der Langsamkeit, sondern streut auch immer wieder Uptempo-Passagen ein, was das Material spannend hält.

 

SpannendParty.San 2013 - Shining sind die Auftritte von SHINING eigentlich immer, schon weil man sich fragen muss, wie Niklas wohl drauf ist. Heute scheint ein guter Tag zu sein, beginnt der Sänger doch die Show, indem er die Fotografen erst mit Whiskey übergießt und dann bespuckt – willkommen in der Welt des Mr. Kvarforth. Abgesehen davon bieten die Schweden eine ordentliche Show mit gutem Sound. Trotzdem ist die Show höchst unterhaltsam, was die Musik betrifft, Kvarforth hingegen nervt nach einer Weile, da er permanent die Anwesenden angeht – wozu? Gut, das gehört bei einer Show dieses Kerls eben dazu und musikalisch kann man ihm halt nicht am Zeug flicken…

 

SelbigesParty.San 2013 - Grand Supreme Bloodcourt gilt auch für GRAND SUPREME BLOOD COURT, die als Band zwar erst ein knappes Jahr auf dem Buckel haben, was auf die Mitglieder allerdings kein bisschen zutrifft. Diese sind sämtlich Szeneveteranen, angeführt von Party.San-Dauergast Martin van Drunen. Die Band hat beim Spielen ihres Old School Death Metal offensichtlichem Spaß und das überträgt sich sofort auf die Fans, die die Band mächtig abfeiern und die Köpfe kreisen lassen. Van Drunen präsentiert sich in Topform und brüllt, keift, keucht und grunzt wie ein junger Gott, wobei ihm seine Bandkollegen in nichts nachstehen.

EinParty.San 2013 - Anaal Nathrakh Erlebnis der besonderen Art folgt mit dem Auftritt von ANAAL NATHRAKH. Dave Hunt, der sich kurz vor dem Gig noch schnell im Fotograben aufwärmt, präsentiert sich auf der Bühne als absolutes Tier. So freundlich und sympathisch seine Ansagen, so besessen und durchgeknallt sein Stageacting – herrlich. Anders kann es bei der Musik der Engländer aber auch nicht sein. Apropos durchgeknallt: Zu „Todos Somos Humanos“ kommt Niklas Kvarforth noch einmal auf die Bühne und steuert ein paar gequälte Geräusche und Schreie bei, was dem Song eine unglaubliche Intensität verleiht – ein unglaublich einprägsamer Moment, den man so wohl nicht oft erlebt. Die Fans gehen absolut steil und feiern die Band, die mit Songs wie „The Lucifer Effect“, „Ov Fire And Fucking Pigs“ oder „The Blood-Dimmed Tide“ die Meute zum Kochen bringt.

DanachParty.San 2013 - Vomitory braucht eigentlich jeder ein wenig Entspannung, doch die entfällt, da mit VOMITORY eine Szene-Legende die Bühne betritt. Und das zum letzten Mal auf deutschem Boden. Denn die Schweden befinden sich nach 24 Jahren auf Abschiedstour, sehr zum Bedauern der Fans. Heute gibt es jedoch noch einmal die brutale Abrissbirne und die Anwesenden geben alles, um diese Szenegröße würdig zu verabschieden. Die Band selbst spielt, als gäbe es kein Morgen, was ja auch irgendwie hinkommt. Auch diverse Crewmitglieder des Party.San finden sich vor der Bühne ein, denn diesen Gig darf man eigentlich nicht verpassen. „Revelation Nausea“, „Terrorize Brutalize Sodomize“ und andere Granaten gehen ab wie Maik, wenn es blitzt, und mit „The Voyage“ verabschiedet sich eine großartige Band von den deutschen Bühnen…

Die nachfolgenden PRIMORDIAL legen nach übereinstimmenden Berichten einen super Auftritt hin, den allerdings viele für eine Essens- und Bierpause nutzen…

…denn die nachfolgenden Bands sind allesamt ein Muss für die Fans des gepflegten Death Metal.
DenParty.San 2013 - Unleashed Auftakt machen UNLEASHED, die mit ihrem Viking Death Metal schon öfters auf dem Party.San waren und sich somit auf gewohntem Territorium bewegen. Entsprechend viele Leute haben sich vor der Bühne eingefunden und mit „The Longships Are Coming“ sind die Anwesenden schnell auf Betriebstemperatur gebracht. Dabei zeigt die Band klassischen Old School Death Metal – einfach, aber effektiv. „Wir kapitulieren niemals“ oder „Fimbulwinter“ bestehen quasi nur aus einem Refrain – für ein Festival optimal. Auch wer mit dem Material nicht vertraut ist, kann nach den ersten paar Takten mitgrölen, was auch ausgiebig getan wird. Hedlund kommandiert seine „Warriors“ dabei ganz entspannt und diese danken es ihm, indem sie ausgiebig applaudieren und die Nackenmuskulatur beanspruchen.

Noch mehr Arbeit erhält die Nackenmuskulatur bei den nachfolgenden DYING FETUS. Nach der Regenschlacht von 2010 können die Fans die Band heute bei gutem Wetter genießen und das tun sie auch. Der Sound ist unglaublich druckvoll, die Doublebass knackig und messerscharf abgenommen, Bass und Gitarre knallen klar aus den Boxen und der Gesang ist vom Feinsten. Dazu spielt die Band ein Set von Klassikern, dass die Anwesenden zu wahren Höchstleistungen anspornt. Songs wie „Grotesque Impalement“, „Praise The Lord (Opium For The Masses)” oder „One Shot, One Kill” gehen ab, dass es seine wahre Freude ist. Und wenn sämtliche vor der Bühne versammelte Personen unisono „Kill Your Mother, Rape Your Dog“ brüllen, dann ist das schon ein echtes Fest.
Party.San 2013 - Dying Fetus

Mächtig Umbauzeit benötigen HYPOCRISY, da Horg für sein Schlagezug ein mannshohes Podest bekommt. Dieses macht allerdings auch ordentlich was her auf der Bühne und passt zum immer grandioser werdenden Sound der Band. Mit viel Feuer und Nebel unterfüttern die Schweden ihren Death Metal, auch wenn sich der Eindruck der letzten Alben auch live bestätigt: HYPOCRISY haben ihren Sound vor ungefähr zehn Jahren gefunden und seitdem nur marginal verändert. Da das neue Material trotzdem immer noch richtig gut ist, kann man das verschmerzen, allerdings kommen die Herren an Klassiker wie „Warpath“, „Roswell 47“ oder „Eraser“ mit den neuen Songs nicht ran. Den Fans ist das heute Abend jedoch vollkommen wuppe und entsprechend wird die Band massiv gefeiert – und das zu Recht.
Party.San 2013 - Hypocrisy

>> Hier geht es weiter zu Tag 3 …

Publiziert am von

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert