Festivalbericht: Party.San 2013 – Tag 1

08.08.2013 - 10.08.2013 Flughafen Obermehler, Schlotheim

PSOA_2013_topbanner_01

Alljährlich lockt das Party.San Metal Open Air die Liebhaber von Death und Black Metal alter Schule nach Thüringen, mittlerweile bereits zum dritten Mal auf den Flughafen Obermehler in Schlotheim (nach dem Umzug aus Bad Berka). Die diesjährige Ausgabe bot neben legendären Bands und alten Haudegen auch wieder eine Bühne für den Underground sowie einen nicht unumstrittenen Headliner.

Donnerstag, 08.08.13:

EröffnetParty.San 2013 - Bombs Of Hades wird die diesjährige Ausgabe des Party.San von BOMBS OF HADES. Allerdings leiden die Herren um Jonas Stahlhammar unter heftigen Soundproblemen. Der von ihnen zelebrierte Death Metal mit Crust-Einschlag kommt kraftlos aus den Boxen, ohne dass die Band wirklich etwas dafür könnte. Dazu klingt das Schlagzeug blechern und der Gesang ist zu laut – erste Band, klar, trotzdem schade.

BeiParty.San 2013 - Farsot den nachfolgenden FARSOT hat man die Soundprobleme dann auch schon im Griff, was den Auftritt der Band recht angenehm gestaltet. Die Thüringer präsentieren ihre Version des Black Metal, die mit vielen progressiven und dynamischen Elementen aufgeladen ist und nur noch wenig mit der norwegischen Blaupause gemein hat. Hier paart sich die Verträumtheit von Alcest mit der Herangehensweise an Black Metal, wie sie Agrypnie zu eigen ist, was in einem sehr spannenden Auftritt resultiert.

MitParty.San 2013 - Denial Of God DENIAL OF GOD folgen wahre Veteranen. Die Dänen treiben schon seit gut 25 Jahren ihr Unwesen im Underground und ziehen entsprechend eine ordentliche Crowd an. Durch das Corpse Paint lassen sich Vergleiche zu Mercyful Fate bzw. King Diamond nicht vermeiden, was auch klanglich voll ins Schwarze trifft. Klassischer 80er-Jahre Heavy Metal vermischt sich mit Black-Metal-Elementen und den Anwesenden gefällt’s.

 

 

EsParty.San 2013 - Alcest gibt nur wenige Bands mit Metal, die mit dem Attribut schön beschreibbar sind, ALCEST gehören definitiv dazu. Pünktlich zum Auftritt der Franzosen scheint auch die Sonne wieder durch die Wolken, was den Gig zu einem absoluten Wohlfühlerlebnis macht. Auch wenn Neige und seine Truppe schon mitreißendere Auftritte hingelegt haben, verzaubern die weitläufigen und wunderschönen Kompositionen das Publikum des Party.San trotzdem problemlos. Dies beeindruckt beim Blick auf das restliche Billing, sind ALCEST doch fraglos die „softeste“ Band, die hier spielt. Der klare Sound lässt jegliche Feinheiten in den Kompositionen erkennen – da ist ein Lob an die Technik mehr als angebracht.

MitParty.San 2013 - Deströyer 666 Feinheiten im Sound geben sich DESTRÖYER 666 nicht groß ab, hier gibt es – getreu dem Aura-Noir-Motto – Black-Thrash-Attack vom Feinsten. Diese kommt rau, räudig und ungezügelt aus den Boxen, knallt einem direkt vor den Latz und versetzt die Fans der Truppe in wahre Freudenstürme. Mit „Black Magic“ zollt die Band dem verstorbenen Jeff Hanneman ihren Respekt, was bei der Menge prima ankommt. Gleiches gilt für bandeigene Granaten wie „I Am The Wargod“, bei denen Köpfe geschüttelt und Fäuste gereckt werden – gelungene Show!

CARPATHIAN FORESTParty.San 2013 - Carpathian Forest machen von Anfang an keine Gefangenen und Nattefrost betritt wie gewohnt die Bühne mit umgedrehten Kreuzen in den Händen. Norwegischer Black Metal der alten Schule steht auf dem Programm. Dabei ist der Sound erstaunlich gut, was der Show eine Wucht verleiht, die man so nicht unbedingt erwartet hätte. Nattefrost legt eine beachtliche Bewegungswut an den Tag und die Band prügelt sich knallhart, eiskalt und blitzsauber durch das Set. Die große Menge an Schaulustigen geht vor der Bühne komplett steil, was die Band in ihrer Spielfreudigkeit noch anzuspornen scheint. CARPATHIAN FOREST spielen am heutigen Abend eine großartige Show, die es den Black-Metal-Bands der kommenden Tage nicht unbedingt einfacher macht.

AufParty.San 2013 - Legion Of The Damned Black folgt Thrash – LEGION OF THE DAMNED betreten die Bühne. Die Holländer holzen sich gnadenlos durch ihr Set und zelebrieren schnellen und harten Thrash Metal. Dazu gibt es fröhlichen Flammenwerfereinsatz, was die anwesenden Fans begeistert aufnehmen. Vom für das nächste Jahr angekündigte Album gibt es schon einen neuen Song zu hören, was die Fans ungemein freut, obwohl sich dieser nur unwesentlich vom restlichen Material unterscheidet. Somit positionieren sich LEGION OF THE DAMNED als perfekte Festivalband – man bekommt genau, was man will. Keine Überraschungen, einfach ein thightes Set. Manchen reicht das…

Party.San 2013 - Heaven Shall BurnManchen scheint es tatsächlich zu reichen, denn zum Headliner sind bei Weitem nicht mehr so viele Menschen vor der Bühne wie noch bei Legion Of The Damned. Unverständlich, aber HEAVEN SHALL BURN scheint das auch nicht weiter zu stören, denn die Lokalmatadoren legen eine richtig gute Show hin. Angetrieben von den vor der Bühne versammelten Fans knallen die Jungs einen Kracher nach dem anderen raus und rechtfertigen problemlos ihre Headlinerposition. Da können Puristen noch so schimpfen, was HEAVEN SHALL BURN hier abliefern ist ganz großer Sport. Sei es „Land Of The Upright Ones“, „Hunters Will Be Hunted“ vom aktuellen Album „Veto“ oder Bandklassiker wie „Counterweight“ und „Endzeit“ – die Jungs machen Dampf, dass es eine wahre Freude ist. Der glasklare Sound kommt mit mächtig Druck aus den Boxen und die Band präsentiert sich unglaublich spiel- und bewegungsfreudig – das komplette Gegenteil von der Lächerlichkeit, die Immortal letztes Jahr Headlinershow nannten, liebe Puristen und Kritiker!

>> Hier geht es weiter zu Tag 2 …

Publiziert am von

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert