Konzertbericht: Opeth w/ Sahg

11.11.2016 Stuttgart, LKA

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Mit ihrem aktuellen Album „Sorceress“ schufen OPETH den Missing Link zwischen „Heritage“ und „Pale Communion“, der einige Fans mit der proggigeren Ausrichtung der Band versöhnte. Passend zum neuen Album gingen die legendären Schweden selbstverständlich auch auf Tour, mit SAHG als Vorband.

sahg-2016-2Diese eröffnen den Abend mit einem bunten Strauß aus doomigen Riffs, gedämpfter Beleuchtung, viel Nebel, einer ordentlicher Prise Blues und einer amtlichen okkulten Schlagseite. Diese Melange taugt den Anwesenden ganz offensichtlich, sodass SAHG sich über ordentlichen Applaus und einige geschüttelte Köpfe freuen dürfen. Stets mit lässigem Groove in der Hinterhand, zockt sich die Band durch ihr rund 40-minütiges Set, bei dem das bereits gut gefüllte LKA besonders bei „Pyromancer“ anständig abgeht. Unterm Strich auf jeden Fall eine Show, die Lust auf „Memento Mori“, das aktuelle Album der Band, macht.

opeth-2016-3Ein ganz anderes Level an Begeisterung lösen, im Anschluss an die halbstündige Umbaupause, OPETH aus. Kaum sind die Herren auf der Bühne, hagelt es Beifall und die Band um Mikael Åkerfeldt rechtfertigt diese Vorschusslorbeeren mit einer energiegeladenen und spielfreudigen Darbietung, die in höchstem Maße entzückt. Das liegt zum einen natürlich an der Auswahl der Songs, da viel altes Material dabei ist und es dementsprechend harte Riffs und Growls zu genießen gibt – etwas, was vielen Fans auf den letzten drei Alben der Schweden fehlte. Zum anderen werden aber natürlich auch  vom aktuellen Album „Sorceress“ einige Nummern – wie etwa der Titeltrack – gespielt, die sich sehr gut in die Setlist einfügen. Beeindruckend ist die Stille während der ruhigen Passagen der Songs: Die Anwesenden lauschen wie gebannt der Darbietung OPETHs, niemand schreit dazwischen und selbst am Bierstand kehrt andächtige Ruhe ein – beeindruckend. Diese (An-)Spannung entlädt sich dafür umso heftiger in den krachenden Parts und in Form von jeder Menge Jubel und Applaus sowie ausgiebigem Mitsingen, als die Fans zu „In My Time Of Need“ dazu eingeladen werden.
Ein wichtiger Aspekt zum Gelingen dieser Show ist – neben der Brillanz der Band und der tollen Songauswahl – heute auch der Sound, der sehr druckvoll aus den Boxen kommt und trotzdem differenziert genug ist, um die Feinheiten in der Musik OPETHs hörbar zu machen. Nach knapp zwei Stunden beendet die Band mit „Deliverance“ einen Konzertabend, der rundum zufriedene Zuschauer zurücklässt.

  1. Sorceress
  2. Ghost of Perdition
  3. Demon of the Fall
  4. The Wilde Flowers
  5. Face Of Melinda
  6. In My Time Of Need
  7. Cusp of Eternity
  8. The Drapery Falls
  9. Heir Apparent
  10. The Grand Conjuration
  11. Deliverance

opeth-2016-4Eine coole Vorband, ein genialer Headliner in Topform, perfekter Sound und eine Setlist, die keinerlei Anlass zur Kritik bietet – was will das Fanherz mehr? OPETH gelingt es einmal mehr, mit ihrer einzigartigen Verbindung aus brachialer Brutalität und wunderschöner Fragilität die Menschen in ihren Bann zu schlagen – im vollen Konzerthebst eine herausragende Show.

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Fotos von: Christoph Emmrich

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