Die Konzert-Tour METAL NACHT unter dem Leitspruch „Extreme Music For Extreme People“ ist zurück. Am Samstag, dem 12.07.2014 dürfen die Lübecker die Bands Asenblut aus Göttingen sowie Throbbing Pain und Surface aus Hamburg in ihrer Hansestadt begrüßen. Mit einem Spottpreis von fünf Euro soll jeder Metal-Fan aus der Umgebung an diesem Abend in den Dr. Rock Club gelockt werden.
Als die Hamburger von SURFACE, die ihr Genre selbst als Olympic Thrash And Death Metal bezeichnen, anfangen im äußerst überschaubaren Vorderbereich des Dr. Rock Clubs zu spielen, ist noch lange nicht so viel Publikum vor Ort, wie erwünscht. Ob es am WM-Spiel um den dritten Platz in Brasilien oder am schönen Wetter an der Ostsee liegt, dass nur wenige Leute sich zur Metal Nacht schleppen, bleibt wohl ungewiss. Sicher ist nur, dass sie einiges verpassen. Haben sich insgesamt vielleicht 20 Anwesende direkt vor die Band gestellt um mit ihnen zu feiern, so machen sie es zumindest richtig: Haare schüttelnd und applaudierend geben sie ihr Bestes, der Truppe trotz dem viel zu kleinen Publikum Freude am Auftritt zu bereiten und SURFACE lassen es sie nicht bereuen. Mit coolen Riffs und mitreißenden Songs beglücken sie die Zuschauer und legen einen guten Auftakt hin.
Setlist SURFACE:
01. Kill The Heretic
02. Minotaur
03. Poseidon
04. Exit The Light
05. Spear Of Light
06. Olympic Warmachine
07. Hateful Fury
08. Conflict Is Eternal, So Am I
09. Titans From Olympus
10. The One I Hate
Im Hinterhof des Clubs, in dem Gäste und Musiker an diesem Tag auch das schöne Wetter genießen können, bereiten sich die Göttinger Pagan- und Death-Metal-Helden von ASENBLUT auf ihren Auftritt vor. Gitarrist Manu „Butcher of Human Souls“ hat es scheinbar etwas eilig und trinkt direkt zwei Flaschen Bier gleichzeitig. Gestärkt geht es wenig später los. Als Frontmann Tetzel erklärt: „Ich bin der Kampf und ihr seid der Ruf“ und im Anschluss „Kampf“ ruft, jedoch keine Antwort vom Publikum, die natürlich „Ruf“ hätte heißen sollen, erhält, lässt es sich nicht leugnen: Die Schamesröte steigt wohl jedem Anwesenden ins Gesicht. Doch noch während des ersten Titels füllt sich der kleine Raum, vor allem vorne um die Band herum, enorm. Die Köpfe wackeln, das Eis ist jedoch noch nicht gebrochen. Nach einer kurzen Zeit dann das große Chaos: Das am Schlagzeug stehende Becken kippt um, fällt zu Boden und durchtrennt das Stromkabel. Auch wenn es kurz so aussieht, als sei nichts mehr zu retten und als sei der Auftritt zu Ende, nehmen ASENBLUT die Sache mit Humor und testen an, wie sich ihre Musik wohl A cappella anhören könnte. Die Rettung naht glücklicherweise schnell und die Band kann ihr Programm weiter durchziehen. Als hätten alle Zuschauer plötzlich Panik vor dem schnellen Ende bekommen, genießen sie die Musik nun in vollen Zügen. Es wird getanzt, folgend auf den Aufruf von Tetzel werden „die Zopfgummis entfernt“ und es wird geheadbangt.
Setlist ASENBLUT:
01. Kampfruf
02. Heldenbürde
03. Horizonte
04. Wahn und Chaos
05. Was Angst ist
06. Tatenklang
07. Klingenschmiede
08. Die letzte Schlacht der 5.
09. Asenblut
Zuletzt geben sich THROBBING PAIN die Ehre, die Lübecker mit ihrem Death Metal zu beglücken. Und obwohl vielleicht noch recht wenig Leute von ihnen gehört haben, feiert das norddeutsche Vierzig-bis-Fünfzig-Mann-Publikum die Truppe so, wie ihre Musik es verdient hat. Vermutlich wackelt der Club, als die Hamburger sich ihren Instrumenten widmen und Sänger Thomas Thede das Mikro in die Hand nimmt. Die Zuschauer wackeln im Takt mit den Füßen mit und will man sich an ihnen vorbei drängeln, um zur Bar zu gelangen, muss damit gerechnet werden, dass man die ein oder andere Haarmähne ins Gesicht bekommt. Die Lübecker lassen sich an diesem Abend, trotz anfänglicher Zurückhaltung, ihren Spaß nicht mehr nehmen.
Setlist THROBBING PAIN:
01. Intro
02. Brutal Humanity
03. Dead End Process
04. Grave New World
05. Selfextinction
06. Bloodmoon Massacre
07. Nuke The War
08. Hypochrist
09. Deathtank
FAZIT: Der Samstagabend ist gerettet. Obwohl die Bands sicherlich mit einem etwas größeren Spektakel gerechnet haben, lässt sich sagen, dass das Publikum, welches vor Ort gewesen ist, ihnen trotzdem einen unvergesslichen Auftritt beschert hat – hoffentlich im positiven Sinne. Beide Parteien haben alles gegeben und so kamen zumindest Anwesende einen Abend lang in den Genuss guter Musik. Wenn der Dr. Rock Club in Lübeck auch ein gemütlicher, kleiner Veranstaltungsort ist, so ließe er sich noch viel, viel weiter füllen und so sollte es in den zukünftigen Metal-Nacht-Veranstaltungen geschehen.