Bereits zum dritten Mal ist findet das Münchner Helion Festival statt – wie bereits letztes Jahr auf zwei abwechselnd bespielten Bühnen im Münchner Nahezu-Exklusiv-Club Backstage. Und so folge auch ich dem Ruf eines Billings, das sich durchaus sehen lassen kann, und schaffe es nach terminlich beziehungsweise krankheitsbedingten Ausfällen in den beiden Vorjahren (mit etwas Verspätung, aber immerhin) dieses Jahr zum ersten Mal zu diesem in der Münchner Szene mittlerweile fest etablierten Event.
Nachdem ein etwas unglücklicher Umstand mein rechtzeitiges Eintreffen zum Eröffnungs-Gig des Voting-Siegers BURDEN OF LIFE, sowie den darauffolgenden Auftritten von ASPHAGOR und KROMLEG verhindert, sind es COMMANDER, die mich auf dem mittlerweile dritten Helion-Festival begrüßen. Als diese um kurz nach Vier die Bühne der Backstage Halle, der kleineren der beiden heute bespielten Locations, betreten, ist diese bereits gut gefüllt. Kein Wunder, handelt es sich bei dem Quartet doch um ein lokales Szene-Urgestein: Seit bald zehn Jahren treiben die Herren um Nick Kolar hier ihr Unwesen – eine Tatsache, die man auch am Stage-Acting ablesen kann: Äußerst souverän nehmen die drei Saiteninstrumentalisten den (nicht all zu weitläufigen) Raum vor dem Schlagzeug ein – und können bei optimalem Sound sowohl mit Material vom kommenden Album, sowie altbewährten Groove-Hymnen von den beiden bisherigen Releases glänzen.
Ein durchweg gelungener Gig also, der der Band, in Verbindung mit der fanfreundlichen Aktion, CDs wie auch Shirts für unschlagbare fünf Euro zu veräußern, sicher den ein oder anderen neuen Fan eingebracht hat.
Setlist COMMANDER:
01. Intro/ The Enemies
02. Trust In Man
03. Chaos Awakening
04. New Slave Democracy
05. Fatalis Chapter III
06. Vengeful Angel
07. Dead But Alive
08. Salvation
09. Modern Slavery
Mit nur fünf Minuten Abstand folgen nun im Werk, der größten Halle im Backstage-Komplex, THULCANDRA. Hatte mich die Band auf CD doch erst unlängst sowohl fasziniert als auch aufgrund ihrer all zu großen Dissection-Verehrung etwas zwiegespalten, bin ich auf den Auftritt der Truppe durchaus gespannt.
Dass ich das Werk 40 Minuten später enttäuscht verlasse liegt jedoch, so fair muss man sein, nicht an der Band oder ihrer Musik. Viel eher scheinen es sämtliche Crewmitglieder, die Einfluss auf den Auftritt ausüben können, nicht eben gut mit der Truppe zu meinen: Zunächsteinmal ist die Bühne die komplette Show über derart Eingenebelt, dass man Seraphs Drumkit nurnoch erahnen kann. Schlimmer jedoch ist, dass sich offenbar Licht- und Tontechniker gerade mal eine Pause von ihrem anstrengenden Job genommen und die Regler einem Azubi übergeben haben – und THULCANDRA jegliche Chance genommen haben, ihren ersten Auftritt positiv in Erinnerung zu behalten. Stupide wechselt die Bühnenbeleuchtung zwischen monochromatisch blau und rot, das höchste der Gefühle ist eine kurze Unterbrechung durch weißes Flesh-Light. Doch wo man auch dies noch als Nebensächlichkeit abtuen und wohlwollend ignorieren kann, geht das mit dem Sound nicht mehr. Bis auf wenige Ausnahmen beschränkt sich das, was beim Publikum ankommt, auf Seraphs (zugegebenermaßen souveränes) Schlagzeugspiel und ab und an vorbeiwabernde Gesangs- und Melodiefetzen. Entsprechend verhalten sind deshalb auch die Publikumsreaktionen. Einziger Trost: Unter diesen Bedingungen hätten es selbst Dissection schwer gehabt, zu begeistern.Beste Ansage des Abends, nach Umfangreicher Dankesrede an die Veranstalter: „Das war jetzt ein bisschen cheesy, deshalb kommt jetzt ein Gay-Song“. Nicht gerade sonderlich true, witzig aber allemal.
Warum jedoch eine Newcomerband wie diese, auch wenn sie aus Regional-Prominenten zusammengesetzt ist, im logischerweise halbleeren Werk auftreten darf, eine Szenegröße wie MINAS MORGUL im Anschluss hingegen in der vollkommen überlaufenen Halle spielen muss, bleibt mir ein Rätsel… wäre hier der frühere Platz in der größeren Halle für MINAS MORGUL sicher kein schlechter Tausch gewesen. So jedoch fällt es, wechselt man nicht direkt im Anschluss an THULCANDRA die Bühne, doch ernstlich schwer, überhaupt noch in die Halle zu kommen – und so sieht man nicht wenige, die das Konzert auslassen, weil ihnen das Gedränge in der Halle zu viel wird. Und auch, wenn auch ich aus ähnlichem Grund nicht sonderlich viel vom Auftritt der Berliner Pagan-Metaller mitbekomme: So schlecht kanns nicht sein, feiert das Publikum doch bis zum finalen „Blut und Eisen“ (hach, wie subtil…) fleißig mit.
Und immernoch, an dieser Stelle sei ein Lob an den Veranstalter ausgesprochen, funktionieren die Bandwechsel perfekt: Nur fünf Minuten nach dem MORGULschen Gruppenkuscheln legen im Werk die Holländer GOD DETHRONED los und alles in Asche: Ganz offensichtlich ist der Tontechniker nun wieder an seinem Platz, und auch die (wohl programmierte) Lichtshow kann nicht mit dem langweilgen gefunsel bei THULCANDRA verglichen werden. Das Publikum dankts, und so ist es jetzt zum ersten Mal des Tages auch das Werk gut besucht. Und auch, wenn mich das Quartett nicht über die volle Spielzeit von 50 Minuten zu fesseln vermögen, muss man der Band durchaus lassen, dass sie das, was sie machen wollen, durchaus gut machen.
[Moritz Grütz]
Für mich beginnt das Helion dann arbeitsbedingt erst mit SCHWARZER ENGEL, die auf der THE VISION BLEAK-Tour als Support agieren. Diese Band dürfte wohl definitiv die Fehlbuchung des „Festivals“ gewesen sein. Klar, es bietet sich natürlich an, eine ganze Tour auf einmal einzuladen, aber wie genau Gothic Metal zwischen Death- und Black Metal der Prügel-Meister GOD DETHRONED und ENDSTILLE passen soll, kann ich mir nicht zu 100% erklären.
SCHWARZER ENGEL sorgen immerhin dafür, dass man nicht wahnsinnig traurig ist über die Fehlplatzierung, denn auch in passenderer Umgebung hätte die Qualität der Band wohl nur unmaßgeblich zugenommen. Die Dark / Gothic Metal-Mixtur erinnert ein wenig an eine Mischung aus Nachtblut, Rammstein und ASP. Aber halt an keine gute. Die bisweilen ganz netten Melodien, die auf dem Album offenbar ab und zu vorhanden sind, kommen live nicht wirklich durch, es bleibt bei stampfenden Rhythmen inkl. extra harter Gitarren, über die Texte gekrächzt oder gesprochen werden, die man hier, um den Ruf der Band zu wahren, besser nicht rezitiert.
Soweit wäre das auch nur eine Gothic-Band wie jede andere gewesen, bei der der durchschnittliche Metal-Hörer eben nicht ganz weiß, was das soll. Warum sich so eine Truppe dann aber mit Gewalt in peinliche Sphären katapultieren muss, kann uns wohl nur Sänger Dave Jason erklären, der jede einzelne Ansage in gekrächzter Form darbietet. Und diese Ansagen bestehen nicht aus „Dankeschön“ und dem nächsten Songtitel, nein, da wird dann auch mal eine gute Minute dargelegt, dass man eigentlich eine neue EP dabeigehabt hätte, damit man diese gleich kaufen kann, das nun aber nicht geklappt hat, man sie deshalb auch nicht kaufen kann, es aber immerhin neue Shirts gibt. Sowas ist halt einfach voll daneben und muss nicht sein.
Insgesamt war ich wohl auch nicht der einzige, der mit SCHWARZER ENGEL vollkommen an der falschen Adresse war, denn der Zuspruch für die Band hielt sich über weite Strecken eher in Grenzen, nach der Hälfte der Show leerte sich die Halle dann auch zusehends. Zurecht, denn das Gebotene legte einen Aufenthalt an der Pommesbude deutlich näher als ein Halten der Stellung vor der Bühne.
[Marius Mutz]
Mit ENDSTILLE ist nun ein erster Quasi-Headliner an der Reihe, ist der 55-Minuten Slot von zehn nach Acht bis fünf nach neun doch wirklich optimal gelegen. Entsprechnd voll ist es dann auch im Werk – immer wieder faszinierend, was die Norddeutschen mit ihrem extrem rohen Sound doch für eine Akzeptanz beziehungsweise Verehrung erfahren. Und auch, wenn man vereinzelte „Iblis“-Rufe hört: Das große Fiasko, im Stile des Summer-Breeze-Auftitts bleibt zumindest aus: Zingultus scheint so langsam in die Rolle gefunden zu haben und wirkt weitaus sicherer in Stimme und Auftreten als noch vor zwei Monaten in Dinkelsbühl. Auch auf alberne Sperenzchen a la Rednerpult verzichtet man diesmal, und auch die beim besten Willen nicht zu ENDSTILLE passende „Seriosität“ mit weißem Hemd und dergleichen bleibt heute im Schrank.
Und auch, wenn Zingultus Bühnenperfomance an die Bühnenpräsenz eines Iblis schlicht nicht heranreicht, und auch stimmlich nicht unbedingt ein Fortschritt verzeichnet werden kann (ein „Na-vi-ga-torrrr“ ohne gerolltes R am Ende ist halt eben doch nur halb so schön), zeigen ENDSTILLE doch immerhin eine solide Show, die zumindest denen, die beim Begriff „ENDSTILLE“ nicht ein durch viele Konzerterfahrungen eingebranntes Iblis-Bild im Kopf haben, gefallen haben sollte. Ob die Polonese, die der jüngere Teil des Publikums hartnäckig im Innenraum zu profilieren versuchte, nun dementsprechend oder doch ganz anders zu werten ist, bleibt wohl ein Geheimnis. Fest steht: Auch wenn ENDSTILLE durch den Split mit Iblis sicher nichts dazugewonnen haben, dürften sie nach den Eskapaden mit Gastsänger Lugubrem nun zumindest über den Berg sein.Prognose: Solide mit Aufwärtstrend. Zumindest heute jedoch vermisse ich die blut- und schweißverschmierte Rampensau Iblis noch ein wenig…
Setlist ENDSTILLE:
01. Dominanz
02. Biblist Burner
03. …Of Disorder
04. Endstilles Reich
05. When Kathaaria Falls
06. Conquest Is Atheism
07. Depressive Abstract
08. Unburied In The Sun (feat. Björn (Kilt))
09. Frühlingserwachen
10. Navigator
11. Bastard
[Moritz Grütz]
Um 21.10 beginnt neben der AHAB-Show in der Halle dann auch die THE VISION BLEAK-Autogrammstunde im Werk. Diese nimmt man noch kurz mit und trifft deshalb um die zehn Minuten verspätet bei den Nautic Funeral Doomern ein, als diese mitten im Vorzeige-Song des Debut-Albums, „Old Thunder“, stecken. Wie nicht anders gewohnt, präsentiert sich die Formation um Frontman Daniel Droste extrem routiniert, die Instrumente spielen sehr präzise zusammen und somit erzeugt vor allem die Rhythmus-Fraktion sehr amtlichen Druck, woran auch der volle Sound nicht ganz unbeteiligt ist. Wenn Droste darüber nicht gerade seine extrem tiefen Growls zum Besten gibt, präsentiert er eine der elegischen Lead-Melodien, die AHAB so auszeichnen und für mich auch hauptverantwortlich für die Qualität der Musik sind. Ob nun „The Divinity Of Oceans“ oder das abschließende „The Hunt“, die Songs verbreiten durch donnernde Riffs und diese genialen Melodien die typische Tiefsee-Atmosphäre, die immer noch so vollkommen unverbraucht ist, dass man sich immer wieder gerne hineinversetzt sieht – würde sie nicht immer durch 1:1 die selben Songs erzeugt werden.
Denn ich finde, nachdem ich die Truppe auf zwei verschiedenen Touren und einer Festival-Show gesehen habe, würde ich mir gerade bezüglich der alten Songs wünschen, dass mal ein bisschen mehr Abwechslung reinkäme (statt „Yet Another Raft Of the Medusa“ kam heute ja scheinbar schonmal „O Father Sea“ als Opener). „The Call Of The Wretched Sea“ bietet mit „The Pacific“ und „Below The Sun“ zwei Songs die derart intensive Stimmung verbreiten, dass sie sich doch eigentlich förmlich aufdrängen, mal „Old Thunder“ oder „The Hunt“ abzulösen. Das ist dann insgesamt auch das wesentliche Problem an der heutigen AHAB-Show, die Performance ist nicht schlechter als am Summer Breeze oder bei der Dornenreich-Tour, aber die Routine, die die Band in der Darbietung hat, hat inzwischen auch der Zuschauer im Zuschauen. Von „abgenutzt“ würde ich aufgrund der natürlich trotzdem noch sehr guten Songs und der wirklich guten Show nicht sprechen, aber langsam aber sicher ebbt der Drang, die Band so bald wie möglich wiederzusehen, etwas ab.
Setlist AHAB:
01. O Father Sea
02. Old Thunder
03. Divinity Of The Oceans
04. The Hunt
EQUILIBRIUM dürfen sich spätestens seit einem Album namens „Rekreatur“ rühmen, mindestens genauso hingebungsvoll abgelehnt wie geliebt zu werden. Ich selbst zähle mich da relativ gemäßigt zur einer Gruppe, die sich vor Jahren mal „Unter der Eiche“ angehört hat, der die Musik dann aber schnell zu billig geworden ist und die weder mit dem Hype noch mit dem Image der Band in der Folge viel anfangen konnte. Beim Betreten des Backstage Werks zeigt sich aber relativ schnell, dass die Jungs und das Mädel sich heute keine Sorgen machen müssen, nicht genügend Zuspruch zu erhalten, denn zum zweiten Mal heute ist der Laden mehr als gut gefüllt. So beginnt die Fetzengaudi dann auch zügig und anhand der Publikumsreaktionen zeigt sich, dass das mit 60 Minuten Spielzeit längste Set ebenso berechtigt ist wie die beste Position in der Running Order. Ob nun Klassiker a la „Met“ und „Widars Hallen“ oder die abschließende „Sagas“-Hymne „Unbesiegt“, alles wird von den Fans begeistert aufgenommen und mit entsprechendem Applaus gewürdigt. Der noch relativ neue Sänger Robse macht seine Sache dabei gut, zwar kommt er in den höheren Lagen nicht ganz an die Fülle eines Helge ran, aber bei diesem bin ich ohnehin immer noch äußerst skeptisch, ob da live ohne Effekte gearbeitet wurde.
Ansonsten muss jeder für sich selbst entscheiden, wie cool es ist, wenn immer noch ein guter Teil der Melodien vom Band stammt, aber die Publikumsresonanz gibt EQUILIBRIUM heute wohl recht. Ich dagegen kann mit der Show reichlich wenig anfangen und verdrück mich dann auch rechtzeitig in Richtung Halle.
Den Abschluss das Abends geben THE VISION BLEAK. Meine Verbindung zu dieser Band live ist ja doch eine etwas spezielle, ist sie doch an sich meine favorisierte Metal-Truppe, konnte aber auf der Bühne bisher eher weniger überzeugen. Das liegt einerseits daran, dass Konstanz seine Vocals nicht in der selben Stimmlage wie auf dem Album umsetzen konnte, entweder sang er ohnehin höher, oder es blieb wenig mehr als wenig voluminöses Sprechen übrig. Andererseits daran, dass die letzte Show in München an ungutem Sound und nicht funktionierenden On Stage-Gimmicks krankte. Insofern ist vorher auch nicht die riesige Spannung da, man befürchtet halt, dass es wieder wird wie sonst auch.
Doch als wollten THE VISION BLEAK diesen Gedanken schon im Vorhinein ausschalten, wird diesmal auf jegliche Extras verzichtet, ein Backdrop, ein bisschen Licht, ein bisschen Nebel, ansonsten stehen die Musiker im Vordergrund, nachdem das geniale Intro „A Shadow Arose“ verklungen ist. Eingestiegen wird passend zur Tour zum Album gleich mit „Descend Into Maelstrom“. Erste Erkenntnis: Brillanter Sound, die sägenden Gitarren haben eine Menge Wucht und bringen die Härte – und, wie schon bei AHAB, die Präzision -, die die Rhythmusfraktion auch dieser Band benötigt, perfekt auf die Bretter. Vor der zweiten Erkenntnis habe ich kurz die Luft angehalten, doch als hätten THE VISION BLEAK absolut alles an ihrer Performance geradegerückt, singt auf einmal auch Konstanz mit dem selben Charme wie auf den Alben. Auch das Stageacting wirkt passender, bis auf einige kürzere Headbang-Einlagen hält sich der Sänger zumeist würdevoll bewegungsarm und hebt oft nur beschwörend die Hände um bestimmte Textzeilen zu betonen. Da macht auch „Night Of The Living Dead“ gleich doppelt so viel Spaß, wo Schlagzeuger Thelemnar wieder eine Menge zur Unterhaltung beiträgt, indem er neben dem Spielen noch viel Zeit für Grimassen und sonstiges Posing mit Pommesgabel und Drumsticks findet. Sehr sympathisch.
Das Einzige, was ich an diesem Abend dann noch als etwas störend empfinde ist die Setlist, obwohl THE VISION BLEAK hier wenig dafür können. Denn klar, wenn jeder Song der ersten drei Alben der Band ein Lieblingssong ist, ist jeder Song, der von diesen Scheiben nicht gespielt wird, ein fehlender Song, und bei nur 55 Minuten Spielzeit bleibt da vermutlich die ein oder andere Nummer auf der Strecke. Insofern kommt für mich natürlich eigentlich ungelegen, dass insgesamt drei Songs vom neuen Album stammen, doch auch hier bin ich wieder zwiegespalten, denn gerade „A Romance With The Grave“ ist ein absoluter Groove-Hammer der zum Headbangen zwingt und mit seinen akustischen Passagen auch noch über eine riesige Portion Style verfügt. Abgesehen davon sind drei Songs von elf bei einer Tour, die zum neuen Album stattfindet, auch schwer in Ordnung.
Was das Publikum angeht, so zeigt sich doch langsam, dass dieses schon seit dem frühen Nachmittag auf den Brettern steht, zwar gibt es immer noch eine gute Portion Fans, die kräftig mitfeiert, man bekommt aber doch das Gefühl, dass der Applaus etwas schläfrig kommt und hier angesichts einer derartig starken Performance mehr drin gewesen wäre.
Mit THE VISION BLEAK ist auf der Bühne nun also endlich sehr zu rechnen, an diesem Abend ist wirklich alles stimmig umgesetzt und ich freue mich schon auf nächstes Jahr, wo es wieder Zeit für das ein oder andere Festival, zum Beispiel das Summer Breeze, wird.
Setlist THE VISION BLEAK:
01. A Shadow Arose
02. Descent Into Malestrom
03. The Night Of The Living Dead
04. Carpathia
05. I Dined With The Swans
06. Kutulu
07. The Vault Of Nephren-Ka
08. A Romance With The Grave
09. Wolfmoon
10. By Our Broterhood With Seth
11. Lone Night Rider
Alles in allem war das Helion doch eine eher zwiespältige Angelegenheit. Die Organisation war gelungen, es gab während des gesamten Tages keine Ausbrüche aus der Running Order, was durchaus als fettes Plus zu werten ist. Dazu ist die Idee, zwei Backstage-Hallen als Festival-Veranstaltungsort zu wählen doch gar nicht so blöd, und mit diversen Händlern und dem Autogrammstand hatte das Ganze sogar ein bisschen das Flair der Lichtenfelser Ragnaröks. Auch der Preis für 25€ geht in Ordnung, von Value For Money kann bei einer doch ansehnlichen Anzahl an Bands schon die Rede sein.
Und dennoch wäre mir lieber gewesen, wenn THE VISION BLEAK, AHAB und SCHWARZER ENGEL in eine andere Münchner Location gegangen wären. Diese Tourcombo wäre in sich doch ziemlich schlüssig gewesen, vom markanten Defizit an Klasse beim Opener mal abgesehen. Stattdessen muss man krampfhaft versuchen Sinn dahinter zu bringen, dass ENDSTILLE einem erst im Highspeed das Trommelfell zerschießen und AHAB dann in Zeitlupe versuchen müssen, düstere Stimmung aufzubauen, damit EQUILIBRIUM diese dann noch intensivieren könn… äh, nein… Und THE VISION BLEAK passen dann mit ihrem Dark Metal natürlich auch perfekt als Ausklang nach den Partymetalern.
Nein, die Running Order war wenig geglückt, und außerhalb der Halle fand ich die Stimmung auch nicht immer angenehm. Sollten die Bands nächstes Jahr aber wieder stimmen oder im besseren Fall noch eine Schippe drauflegen, kann man sich das durchaus wieder überlegen.
[Marius Mutz]