Konzertbericht: Grand Magus w/ Audrey Horne, Zodiac, The Vintage Caravan

24.03.2014 Berlin, C-Club

tourflyerPünktlich zu ihrem kürzlich veröffentlichten Album „Triumph And Power“, haben die Schweden von GRAND MAGUS ihre Koffer gepackt und sich gemeinsam mit einem starken Paket bestehend aus AUDREY HORNE, ZODIAC und den Jungspunden von THE VINTAGE CARAVAN auf die Rock Revelation Tour begeben. Rock ist dabei eindeutig das Stichwort, verstehen sich drei der vier Kombos doch eindeutig im klassischen beziehungsweise modernen Hard Rock beheimatet und auch die als Headliner beworbenen Männer aus Stockholm entwickelten sich in den letzten Jahren immer weiter in eine ähnliche Richtung.

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THE VINTAGE CARAVAN dürfen, mit minimaler Verspätung und bei sich langsam füllender Halle, den Reigen eröffnen und zeigen von Beginn an eine sehr couragierte Performance, die voller Spielfreude und jugendlichem Elan steckt. Sänger/Gitarrist Óskar und Bassist Guðjón nutzen die Größe der Bühne dabei komplett für ihre Performance aus und bleiben stets in Bewegung, was der Aufmerksamkeit des bis dahin bereits anwesenden Publikums definitiv zuträglich ist, auch wenn bis zum Ende des Auftritts eher eine verhaltene Ruhe herrscht. Die ohnehin sehr flotten Stücke des isländischen Trios, wie etwa „Craving“, „Expand Your Mind“ oder „Cocaine Sally“, gewinnen live noch einmal an Geschwindigkeit und auch in puncto Härte kann eine gewisse Steigerung ausgemacht werden, wobei dies zu großen Stücken dem sehr gut abgemischten Sound zuzuschreiben sein dürfte. Alles in allem machen THE VINTAGE CARAVAN einen wirklich tollen Job als Opener und ihnen wäre ein wenig mehr Reaktion vom Publikum zu wünschen.

zodiaclogoNach einer kurzen Umbaupause betreten dann ZODIAC aus dem schönen Münsterland die Bühne und bereits ziemlich schnell ist klar, dass es nun erst mal etwas gemächlicher wird. Der Sound des Quartetts fällt bedeutend blueslastiger aus und passend zu der ruhigeren Atmosphäre wird es beim zweiten Stück dunkel auf der Bühne. Was anfänglich wie ein gewollter Effekt aussieht, stellt sich schnell als Ausfall der kompletten Lichtanlage heraus. Dies hindert ZODIAC aber keineswegs daran weiterzumachen, sondern viel eher nimmt die Truppe es mit Humor und spielt ruhig weiter, während eiligst eine Notbeleuchtung aufgestellt wird. So gibt es zwar keine Lichteffekte mehr, aber die Band ist sehr gut zu sehen. Ob nun aufgrund des Lichts oder der sehr stimmungsvollen Songs, die Atmosphäre während des Auftritts steigert sich kontinuierlich und viele der Gäste scheinen sich einfach fallen zu lassen, um von den Stücken der Münsteraner aufgefangen zu werden. Dabei überzeugt vor allem die zweite Hälfte des Sets mit dem ZZ-Top-Cover „Blue Jean Blues“ und dem über zehn Minuten währenden „Coming Home“. Wo es an Licht fehlt, da gibt es jedoch satten Sound aus den Boxen und das Publikum, in der mittlerweile zu etwas mehr als der Hälfte gefüllten Halle, quittiert dies abschließend mit eifrigem Beifall und vielen positiven Bemerkungen.

Setlist ZODIAC:
01. Intro
02. A Bit Of Devil
03. Free
04. Blue Jean Blues
05. Moonshine
06. Coming Home

audreyhorne13_1Die Umbaupause vor den nun folgenden AUDREY HORNE nimmt etwas mehr Zeit in Anspruch, da es jetzt heißt, die Lichtanlage wieder in Gang zu bringen. Glücklicherweise gelingt dies dann ohne weitere Probleme, sodass die Herren aus dem norwegischen Bergen schwungvoll loslegen können. Besonders Sänger Toschie zeigt von Anfang an, dass er sich auf der Bühne sehr wohl fühlt, und versucht über das gesamte Set gesehen die nun doch etwas störrisch wirkenden Gäste anzuheizen. Die zwischendurch aufgetretenen Probleme von Bassist Espen Lien nimmt man mit einiger Leichtigkeit, weil vor allem das Duo an den Gitarren extrem viel Spaß hat und sich gern gegenseitig zu Höchstleistungen antreibt. Als weitere kleine Entschädigung gibt es zudem zwei neue Songs zu hören. Während „A Wolf In My Heart“ bereits auf anderen Konzerten zu hören war, handelt es sich bei „Gravity“, laut Aussage von Toschie, um eine absolute Premiere. Die restlichen Songs stammen jedoch fast ausschließlich von der aktuellen Veröffentlichung „Youngblood“. Während auf der instrumentalen Seite, mit Ausnahme von zwei Stücken, keine Probleme mehr auftreten und die Band sich in einen kleinen Rausch spielt, scheint es, als wenn Toschie seinem eigenen Tempo Tribut zollen muss, sodass bei einigen Passagen der Gesang etwas leidet. Nichtsdestotrotz muss man AUDREY HORNE einen guten und energiegeladenen Auftritt zugestehen, bei dem das Publikum vielleicht noch mehr hätte aus sich herauskommen können.

Setlist AUDREY HORNE:
01. Muppets-Intro
02. Redemption Blues
03. Bridges And Anchors
04. Youngblood
05. There Goes A Lady
06. Pretty Little Sunshine
07. Cards With The Devil
08. Gravity
09. This Ends Here
10. A Wolf In My Heart
11. Show And Tell
12. Blaze Of Ashes
13. Straight Into Your Grave
gmlogoDie Frage war nun also, werden es GRAND MAGUS schaffen, den mittlerweile gut gefüllten C-Club richtig in Stimmung zu versetzen. Nach einem kurzen Intro geht es dann zunächst mit dem altbekannten „I, The Jury“ in die Vollen, gefolgt von „Sword Of The Ocean“. Trotz einer guten Eröffnung erscheint der Auftritt der Schweden anfänglich ein wenig starr, was nach einer Truppe wie Audrey Horne jedoch nicht verwundern darf. Tatsächlich kommt beim nun folgenden „Hooves Of Gold“ erstmals etwas Stimmung auf und dank der Routine, welche GRAND MAGUS besitzen, kann diese mehr oder minder aufrechterhalten werden. Die Setlist des Abends ist eine Mischung aus Stücken der letzten vier Alben, welche gut aufgenommen wird und die im Laufe des Konzerts noch eine bärtige Überraschung bereithält, als Johan Hegg (Amon Amarth) zu „Iron Will“ die Bühne betritt. Dank des gut abgemischten Sounds kommen nicht nur die generell kraftvollen Songstrukturen sehr schön zum Tragen, sondern auch die vielen überraschend ausgiebigen Soli dürfen sich frei entfalten. Das vielleicht einzige Manko an diesem Abend ist der Wechselgesang zwischen JB und Fox, welcher nicht immer reibungslos funktioniert und bei dem sich besonders Bassist „Fox“ nicht immer als stimmgewaltig erweist. Die gar nicht mal so lautstark geforderte Zugabe bestehend aus „Triumph And Power“ sowie „Hammer Of The North“ bringt den C-Club dann tatsächlich noch einmal richtig auf Betriebstemperatur, nur leider ist der Auftritt von GRAND MAGUS dann auch vorbei.

Setlist GRAND MAGUS:
01. Conan (Intro)
02. I, The Jury
03. Sword Of The Ocean
04. Hooves Of Gold
05. Ravens Guide Our Way
06. Like The Oar Strikes The Water
07. Drum Solo
08. Steel Versus Steel
09. Valhalla Rising
10. Iron Will
—————————
11. Arv
12. Triumph And Power
13. Hammer Of The North
14. Ymer (Outro)

Das Fazit muss daher lauten, dass die Mischung aus vier relativ verschiedenen Bands wirklich gut funktioniert, auch wenn es in der Halle vielleicht nicht immer gleich zu merken ist. Die Gewinner des Abends sind aber auf jeden Fall ZODIAC, denn diese haben sich nicht beirren lassen und haben ihren Auftritt mit voller Hingabe gespielt, statt wie viele Bands einfach von der Bühne zu marschieren.

Publiziert am von Christoph Ilius

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