Konzertbericht: Chrome Division /w Phallax, Nighttrain

25.02.2015 München, Backstage Club

chromedivision-tour2015

Berühmtheit erlangte Shagrath im Black Metal: Als Sänger der Szene-Legende Dimmu Borgir. Seit nunmehr 10 Jahren tobt sich der Norweger zudem mit CHROME DIVISION aus – einer Rockband, deren mittlerweile viertes Studio-Album „Infernal Rock Eternal“ auch schon wieder gut ein Jahr in den Läden steht. Nun ist die Band zum ersten Mal überhaupt auf Tour – mit dabei die Schwaben von NIGHTTRAIN und PHALLAX.

1-DSC00719Den Abend eröffnen um 20:00 die NIGHTTRAIN. Mit einem Album aus dem Jahr 2011 im Gepäck, hapert es hier leider noch an allen Ecken: Zwar ist die Musik halbwegs patent gemacht, Alleinstellungsmerkmale sucht man jedoch vergeblich. Schlimmer noch ist es um das Auftreten der Truppe bestellt: Sänger Kevin weiß weder in seiner Ziernietenlederjacke, noch durch seine Ansagen zu überzeugen, und auch dem Rest der Band fehlt es überzeugenden Bühnen-Outfits. Das alles kombiniert mit dem eher schüchternen Auftreten der Jungs ergibt eine gut erträgliche, aber absolut unspektakuläre Show, die bisweilen an eine Schülerband denken lässt.

DSC00837Auch PHALLAX im Anschluss machen nicht vorrangig durch ihre Musik auf sich aufmerksam: Zunächst überrascht die Band durch den konträren Style des im Zakk-Wylde-Stil behaarten, wilden Gitarristen Felix und dem eher metrosexuell durchgestylten Sänger Jogi. Musikalisch hingegen wird man auch hier nicht wirklich „überrascht“, bietet der Rock von PHALLAX auch nur wenig, was ihn charakteristisch machen würde. Die mittlerweile knapp 100 Anwesenden zieht die Band deshalb erst auf ihre Seite, als Jogi sein Schwäbisch auspackt und so das Eis mit seinem Witz bricht. Doch trotz unüberhörbarem Talent (nicht nur in schwäbischer Mundart) bleibt auch von diesem Auftritt wenig hängen.

1-012.1Um Punkt 22:00 hat das Warten schließlich ein Ende und die norwegische CHROME DIVISION entert die Bühne. Dass das Entertainment jetzt auf ein neues Level gehoben wird, stellen die Herren gleich zu Beginn klar: Zwar versprühen der Schellenkranz mit Pyro oder die Plastikschädel als Nebelwerfer eher Homemade-Charme als Rockstar-Glamour; die Begeisterung, mit der die Band dabei jedoch zur Sache geht, reißt das direkt wieder raus. Es wird gepost, gerockt und soliert, was das Zeug hält … so ist es wenig verwunderlich, dass die Stimmung im Publikum schnell so gut ist, dass Fans Sänger Shady Blue einen Jägermeister nach dem anderen anreichen. Schön trinken muss sich die heutige Show aber definitiv niemand: Spielzeit, Setlist, Sound, Licht – hier stimmt heute alles. Mit dem finalen „Serial Killer“ verlassen CHROME DIVISION schließlich unter lautem Applaus die Bühne.

Die Tourzusammenstellung aus einer norwegischen sowie zwei schwäbischen Bands mutet zwar etwas skurril an, zumal weder NIGHTTRAIN noch PHALLAX durch herausragende Qualität zu überzeugen wissen. Mit ihrem knapp anderthalb Stunden langen Set machen CHROME DIVISION das jedoch vollauf wett. 1-003

 

Publiziert am von

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert