Konzertbericht: Anthrax w/ Fozzy

05.08.2013 Hellraiser, Leipzig

Wenn die Außentemperatur 30 Grad beträgt, gibt es nur eine Handlungsoption: Rein in einen unklimatisierten Klub und richtig schweißtreibende Musik genießen! Denn was könnte es Schöneres an einem Montagabend geben, als sich ANTHRAX reinzuziehen?

FozzySupport kommt am heutigen Abend von FOZZY, deren Namen man auch nur kennt, weil Chris Jericho – seines Zeichens ehemaliger Profi-Wrestler – bei ihnen das Mikrofon bedient. Die Band präsentiert klassischen Heavy Metal im Stile der 80er mit einem modernen Touch, was Mr. Jericho offensichtlich total begeistert, während das Publikum eher verhalten reagiert. Problematisch sind hier vor allem die arg melodiösen Mittelteile einiger Songs, die eher an Powerbaladen erinnern, denn an harte Rocksongs. Prinzipiell ist dagegen ja erst einmal nichts einzuwenden, aber wenn man als Support für eine Thrash-Legende auf der Bühne steht, kommt das halt weniger gut beim Publikum an. Optisch erinnern FOZZY stark an diverse Glam-Bands (Lederjacke mit Strass, Glitzerbass, etc.) was etwas befremdlich wirkt und zu dem Gefühl beiträgt, dass hier Bon Jovi mit einem männlichen Sänger auf der Bühne stehen. Nach rund 40 Minuten verabschieden FOZZY sich vom Publikum, dem es nur darauf ankommt, dass nun endlich Thrash-Zeit ist.

AnthraxUnd so pilgern die Anwesenden denn auch recht fix wieder vom Außenbereich vor die Bühne, denn von ANTHRAX will keiner auch nur eine Minute verpassen. Die New Yorker eröffnen ihr Set direkt mit „Among The Living“, was die Temperaturen im Hellraiser noch signifikant nach oben treibt. Dies wird auch im Laufe des Abends nicht besser, denn ANTHRAX spielen einen Klassiker nach dem anderen, „Caught In A Mosh“, „Deathrider“, „Indians“ und „Medusa“ gehen ebenso ab wie „Madhouse“ oder „Antisocial“. Die Fans feiern jeden Songs ab, als ob es der Letzte wäre und die Band hat offensichtlich Spaß am Geschehen. Während Joey mit lustigen Ansagen unterhält, bekommt Scott sein fröhliches Grinsen einfach nicht aus dem Gesicht, auch wenn er während der Songs immer wieder versucht böse zu gucken. Beim Dio-Tribute „In The End“ macht Joey dem kleinen Mann mit der großen Stimme alle Ehre und die Fans huldigen Dio und ANTHRAX gleichermaßen. Nach rund 80 Minuten ist Schluss und auch wenn die Fans sicher noch den einen oder anderen Song hätten hören wollen, verlassen alle vollkommen ausgepumpt und beglückt das Hellraiser.
Fazit: ANTHRAX geht immer, auch an einem Montagabend bei 30 Grad Außentemperatur. Lediglich bei der Vorband hätte man eine bessere Wahl treffen können. Aber das juckt nach der Show auch keinen mehr.

Anthrax2
Setlist ANTHRAX
01. Among The Living
02. Caught In A Mosh
03. NFL
04. In The End
05. Deathrider
06. TNT (AC/DC Cover)
07. Devil You Know
08. Indians
09. Medusa
10. Got The Time
11. Fight ‘em
12. I Am The Law
13. Madhouse
14. Antisocial

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