Meine Top-5 der Metal-Alben 2020
Schlechtestes Metal-Album des Jahres 2020
Bestes Entmetallisiert-Album des Jahres 2020
The Moon And The Nightspirit – Aether (dicht gefolgt von Myrkur – Folkesange)
Bestes Festival des Jahres 2020
Tja, es wäre wohl das Vienna Metal Meeting geworden – wäre da nicht ein gewisses scheußliches C-Wort.
Bestes Konzert des Jahres 2020
Drabikowskis Batushka am 4.1. in der Szene Wien. Ein Konzert wie eine Totenmesse – und damit für dieses Jahr beinahe unheimlich prophetisch.
Schlechtes Konzert des Jahres 2020
Samsas Traum am 12.2., ebenfalls in der Szene Wien. Leider ist das aktuelle Songmaterial nicht sonderlich spannend, Kaschtes Chemie mit der übrigen Band war praktisch nonexistent und die Witze, die er sich immer für seine Wiener Shows aufhebt, sind inzwischen leider genauso abgedroschen wie seine selten erfolgreichen Versuche, die Leute zu einer stattlichen Wall Of Death zu animieren.
Bestes Coverartwork des Jahres 2020
Eine sehr schwere Wahl. Vermutlich Pallbearer – Forgotten Days, wegen der zutiefst bedrückenden Verbindung mit dem Konzept der Platte:
Honorable Mentions: Imperial Triumphant – Alphaville, …And Oceans – Cosmic World Mother, Drown – Subaqueous
Schlechtestes Coverartwork des Jahres 2020
Havukruunu – Uinuos Syömein Sota: DIY schön und gut, aber das hier sieht eigentlich nur dilettantisch aus und wird dem fantastischen Album dahinter nicht gerecht.
Newcomer des Jahres 2020
Im engeren Metal-Bereich ganz klar Sinistral King, obwohl der verdiente Hype bisher ausgeblieben ist. In der Metal-Peripherie hat Niklas Sundin (ex-Dark Tranquillity) mit Mitochondrial Sun ein spannendes Electronic-Soloprojekt auf den Weg gebracht.
Persönliche Entdeckung des Jahres 2020
Im Mainstream-Bereich habe ich als Spätzünder in diesem Jahr Siouxsie And The Banshees und Billie Eilish für mich entdeckt. Imperial Triumphant haben mich außerdem bezüglich Jazz auf den Geschmack gebracht, sodass ich inzwischen angefangen habe, mich mit Miles Davis und John Coltrane zu beschäftigen. Ulcerate und Wayfarer habe ich auch erst seit diesem Jahr auf dem Schirm.
Enttäuschung des Jahres 2020
– musikalisch: Autumnblaze, Uada und Fellwarden haben auf ihren neuen Alben leider ziemlich enttäuscht, Anathema mussten sich wegen der Pandemie auflösen und viele vielversprechende Konzerte sind ihr ebenfalls zum Opfer gefallen.
– persönlich: Aus meiner primären Berufswahl ist bedauerlicherweise nichts geworden, bei meinen späteren Bewerbungen musste ich zu meiner Ernüchterung aus erster Hand erfahren, wie tief der Sexismus in unserer Gesellschaft noch verwurzelt ist, und ganz allgemein haben wir in diesem Jahr einen neuen Tiefpunkt des post-faktischen Zeitalters erreicht.
Überraschung des Jahres 2020
– musikalisch: Mit Taylor Swifts zwei (!) aus dem Nichts erschienenen Alben – wobei das Artwork des ersten ebenso gut eine Black-Metal-Platte zieren könnte – hat der Folk Einzug in den Mainstream gehalten. …And Oceans haben ein unvorhersehbares und grandioses Comeback hingelegt. Empyrium haben einen neuen Track veröffentlicht, der Altes und Neues perfekt miteinander verquickt.
– persönlich: Den doch recht klaren Sieg von Joe Biden bei der US-Präsidentschaftswahl und dass die absolut jämmerlichen Versuche der Republikaner, dagegen anzukämpfen, derart im Sande verlaufen würden, hätte ich nicht erwartet. Ich hatte das Glück, ein Angebot für eine Stelle zu bekommen, in der ich mich unglaublich wohlfühle. Überraschend war auch das wie aus dem Nichts erschienene Borat-Sequel, das in diesem Jahr leider noch relevanter ist als der erste Film zu seiner Zeit.
Mein Song des Jahres 2020
Nach der Tragödie um George Floyd leider Zeal & Ardor – Vigil
Alternativ: „The Greater Good“ von Imperial Triumphant
Mein bestes gelesenes Buch 2020
Andrzej Sapkowski – Der letzte Wunsch
Mein bester gesehener Film 2020
Parasite (ist zwar schon gegen Ende 2019 erschienen, hab ihn aber erst 2020 gesehen).
Wunsch / Hoffnung für 2021
– musikalisch: Ich hoffe (wie schon die Jahre zuvor) auf tolle neue Alben von Dornenreich, Empyrium und The Cure. Außerdem kann ich es kaum erwarten, endlich wieder Konzerte und Festivals zu besuchen – sofern die Veranstaltungsbranche zu diesem Zeitpunkt noch am Leben ist.
– persönlich: Die Gesellschaft soll eine größere Lehre aus der Pandemie und dem längst überfälligen Aufschwung der Black-Lives-Matter-Bewegung ziehen – obgleich ich nicht optimistisch genug bin, um das wirklich kommen zu sehen. Ansonsten hoffe ich, mich in meinem neuen Job weiterhin so wohlzufühlen und mich weiterzuentwickeln. Außerdem ist es absolut unabdingbar, endlich effektive Schritte gegen die Klimakrise zu setzen.