Am 8. September 2007 steigt zum inzwischen sechsten Mal das ZwischenWelten-Festival auf der Festung „Ehrenbreitstein“ bei Koblenz. Metal1 wird selbstverständlich vor Ort sein und damit auch die Leser bestens informiert sind, haben wir Veranstalter Steffen mit ein paar Fragen gelöchert.
Hi Steffen, wie geht es Dir?
Sehr gut! Nach einem Age-of-Empires Wochenende widme ich wieder mal ZwischenWelten. Voller Zuversicht, dass es genauso erfolgreich von statten gehen wird.
Das Zwischenweltenfestival findet in diesem Jahr zum sechsten Mal statt, vermutlich werden es diverse Leser bereits kennen. Kannst Du für alle anderen mal erzählen, was Du in den letzten fünf Jahren so getrieben hast?
Als ich 2001 nach Koblenz gezogen bin um meine Ausbildung als Veranstaltungskaufmann zu beginnen, haben ein Freund und ich die Idee gehabt, eine Alternativveranstaltung zu den doch meist überwiegend elektronischen Abenden in den Szenediskos zu organisieren. Schon damals träumten wir davon, einmal Bands wie Schandmaul oder Tiamat auf die Festung holen zu können, auch wenn das damals sehr utopisch klang. Was Sven und ich aber als Diskoveranstaltung mit rund 300 Besuchern (2002-2004) begonnen haben, sollte einfach immer eine Veranstaltung bleiben, die unseren Ideen und Vorstellungen entspricht. Somit wagten wir dann 2005 den Schritt zu einem bedeutend größeren Ausmaß. Mit Bands wie Janus, Chamber oder Schandmaul hat das auch bestens funktioniert – zum Glück!
Seit der vierten Ausgabe ist es ein richtig großes Festival. War es alleine der Mut zum Risiko, auch mal teure Acts zu verpflichten oder denkst Du, dass der Umstand der Kontinuität dafür gesorgt hat?
Weder noch – es war immer ein Traum von uns die Bands, die wir selber mögen, bei ZwischenWelten auf der Bühne zu sehen. Deswegen ist 2006 mit Tiamat für mich wirklich ein Traum in Erfüllung gegangen. Nach (bzw. schon kurz vor) ZwischenWelten 3 lief privat einiges sehr schlecht. Irgendwie stand dann die Frage im Raum aufzuhören, oder so weiterzumachen, wie man es sich eigentlich vorgestellt und erhofft hatte. Ich bin sehr, sehr froh, nicht alles hingeworfen zu haben.
Soweit ich weiß, organisierst Du das Festival alleine. Wie schaffst Du das? Ich selber habe auch drei Festivals mit Freunden zusammen hochgezogen, alleine wäre das nie möglich gewesen.
Also die ersten 4 Jahre waren wir zu zweit. Da ZwischenWelten für mich aber auch zu meinem Beruf gehört war klar, dass ich auf Dauer mehr Zeit in das Festival investieren konnte. Die Organisation liegt also komplett bei mir, aber natürlich habe ich um den Zeitpunkt der Veranstaltung herum viele Helfer. Allen voran meine Familie, ohne die es ZwischenWelten schlicht und ergreifend nicht geben würde. Für mich ist dieses Festival mein größtes Hobby und gleichzeitig mein Traumberuf, ich denke deshalb bin ich so motiviert. Ich kann meinen Ideen freien Lauf lassen und meine Arbeit selber einteilen, ich arbeite mit Menschen zusammen, die ich selber seit Jahren bewundere und ich freue mich, wenn möglichst viele Besucher tolle Stunden erleben. Ja, das reicht mir als Motivation!
Kannst Du „Zwischenwelten“ selber als Fan wahrnehmen oder ist das alles zu stressig, um den Abend letztlich überhaupt genießen zu können?
Bestimmt nicht wie ein Besucher… letztes Jahr musste mich meine Schwester am Arm packen und bei Tiamat vor die Bühne schleifen. Sonst hätte ich tatsächlich Gaia verpasst, unglaublich… Es ist schon sehr, sehr viel Stress. Aber wenn alles so glatt läuft wie 2006, dann wird es ein sehr positiver Stress, mit dem ich gut klarkomme. 2005 habe ich noch ein wenig Lehrgeld bezahlt und somit war es teilweise wirklich grenzwertig. Aber aus Fehlern lernt man ja, deswegen musste bei ZwischenWelten 5 auch niemand mehr hungern ;-) Aber wenn ich ZwischenWelten und alles was dazu gehört nicht genießen würde, gäbe es das Festival schon lange nicht mehr.
Und wie verhält es sich mit den auftretenden Bands? Bist Du großer Fan der Truppen oder achtest Du in erster Linie darauf, dass ein homogenes Billing entsteht?
Es kommen nur Bands in Frage, die meiner Meinung nach zu ZwischenWelten passen. Allerdings hole ich mir da auch viel Rat von Freunden und Bekannten und lasse mich auch gerne von Neuem inspirieren. Aber ich habe doch immer schon ziemlich genaue Vorstellungen, wen ich gerne auf der Bühne hätte. Und manchmal klappt das dann auch… Dieses Jahr zum Beispiel sind endlich Dornenreich mit von der Partie, das freut mich besonders. Außerdem haben wir noch eine Besonderheit mit dem Auftritt von Alexander Kaschte mit Spiritual Front. So etwas passt perfekt zu ZwischenWelten und ich bin mit dem Line-Up wirklich sehr zufrieden!
Machst Du eigentlich auch selber Musik?
Ich gebe mir Mühe… allerdings wäre Dirk (mein Schlagzeug-Lehrer) wohl froh, wenn ich auch mal üben würde ;-) Das ist für mich ein reines Hobby. Aktuell wäre der einzige Traum, den ich in diese Richtung verfolge, einmal Morrisseys „Irish Blood, English Heart“ vor Publikum zum Besten zu geben. Wir arbeiten dann…(nicht wahr, Herr Commander…)
Zum Schluss noch ein Themenwechsel: wie darf man sich das Ambiente am Veranstaltungsort vorstellen? Man hört ja von so mancher Besonderheit gegenüber „normalen“ Festivals.
Die Festung ist eine der größten in ganz Europa. Der Bereich in dem sich das Festival abspielt ist schon sehr beeindruckend – umgeben von hohen Steinmauern finden die Konzerte im Hauptgraben der Festung statt. Doch sollte man sich vor Ort auch unbedingt den Rest der fantastischen Anlage ansehen. Besonders der Blick über Koblenz und das deutsche Eck, wo Mosel und Rhein zusammenfließen, ist wirklich einmalig. Ich denke es ist nicht übertrieben zu sagen, dass ZwischenWelten auf Grund dieser Location schon etwas Einmaliges hat. Am Besten am 08.09. selber davon überzeigen.
Steffen, vielen Dank, dass Du für dieses kurze Interview zur Verfügung standest. Metal1 wünscht Dir viel Glück mit dem Festival und alles Gute, vielleicht sehen wir uns ja auf dem Festival. Die letzten Worte gehören ganz obligatorisch Dir.
Wehe, wir sehn uns nicht!! ZwischenWelten bedankt sich.