Interview mit Eric Fish von Subway To Sally

Für SUBWAY TO SALLY heißt es mit dem neuen Album „Himmelfahrt“ zurück zu den Wurzeln: So folkig, hymnisch und mitreißend klangen die Mittelalter-Rock-Pioniere schon lange nicht mehr. Album Nummer 14 stellt damit eine Abkehr vom mit „Neon“ und „Hey!“ eingeschlagenen moderneren Weg und Hinwendung zu dem Sound dar, der SUBWAY TO SALLY groß gemacht hat. Im Interview erzählt Frontmann Eric Fish wieso die Band mit „Himmelfahrt“ wieder Wurzelkunde betreibt, weshalb man sich für die Zusammenarbeit mit Napalm Records entschieden hat und spricht ganz offen über die finanziellen Aspekte von Album, Tour und Co. 

„Himmelfahrt“ ist das erste Album seit 2010, dass wieder auf einem regulären Label erscheint. Wieso habt ihr die Selbtständigkeit mit eurem eigenen Label STS Entertainment aufgegeben?
Man muss vielleicht mit dem Zeitpunkt anfangen, als wir uns entschieden haben, dass wir es selbst machen wollen. Damals war es so, dass wir die verschiedensten Labels durchhatten und alle Erfahrungen gemacht haben, die man machen konnte. Wir dachten wirklich, wir hätten jetzt alles Wissen, das man braucht, um es selbst machen zu können. Es lief auch ganz gut, ist aber sicherlich auch ein finanzieller Aspekt, der eine Rolle spielt. Jetzt, nach zehn Jahren und dieser verkackten Corona-Zeit, haben wir gestreut, dass wir ein neues Album machen wollen und es gab Angebote von verschiedensten Firmen. Das ist auch ein gutes Gefühl, dass von den großen Labels viele Angebote gemacht wurden. Napalm ist gerade die Firma, die unserer Ansicht nach das Gefühl der Zeit am besten transportieren kann, und da muss man jetzt gar nicht den Mantel des Schweigens darüber bereiten: Da sie auch ein gutes finanzielles Angebot gemacht haben, war uns das nochmals einen Versuch wert, uns mit einer Plattenfirma zu arrangieren.

War die Arbeit mit einem Label ungewohnt oder hat sich an eurer Arbeitsweise gar nichts verändert?
Nein, es ist vielleicht sogar eine Erleichterung gewesen, weil wir vorher alles inhouse gemacht haben und jeder für sich so seine Aufgaben hatte, die dann auch übers Jahr betrachtet eine Menge Zeit gefressen haben. Ich kann sagen, das Gefühl, das wir haben, ist ein gutes.

Himmelfahrt bezeichnet die Reise zu einem höchsten Ziel, einem Aufstieg bzw. Seelenreise zu einer sphärischen Dimension. Nimmt man z. B. die Texte von „Kämpfen wir“ oder aktuell „Gott spricht“, wäre die Reise in den Himmel für beide Seiten wohl nicht so erfreulich. Welche Bedeutung hat der Titel also für euch?
(lacht) Die Frage stellt fast jeder Journalist. Du hast mir wahrscheinlich gerade vorgelesen, was bei Wikipedia steht, oder?

Genau!
Ja, alles, was wir so machen, die diversesten Plattentitel wie „Bannkreis“, „Hochzeit“ und so weiter haben ja immer mindestens ein Augenzwinkern und mindestens eine weitere Ebene und so ist es mit „Himmelfahrt“ auch. Ist ein wunderschönes Wort und wir dachten uns nach 30 Jahren des Existierens und der Tatsache, dass man uns ja immer zuschreibt, Gründer einer gewissen Stilrichtung zu sein, kann man mal selbstbewusst – bitte nicht mit „arrogant“ verwechseln – sagen, vielleicht erhebt uns die Platte in eine neue Dimension, in die Transzendenz. Vielleicht ist es ja auch die letzte Platte, vielleicht fahren wir jetzt in den Himmel auf und dann ist es vorbei. Das will ich mal in den Raum stellen, aber nicht kolportieren. Es gibt also genügend Erklärungen, die man da anbringen könnte und die wir auch im Kopf haben, aber wie immer soll sich bitte der geneigte Zuhörer die Platte anhören und sich dann sein Bild machen von dem Titel.

Laut Promo-Text habt ihr mit dem Songwriting für Himmelfahrt schon 2019 angefangen. An welchen Songs habt ihr zuerst gearbeitet?
Ja, an vielen Sachen, die jetzt gar nicht zu hören sind. Da kam Corona und es war ein riesiger Einschlag. Das ganze Geschäft lag plötzlich brach und natürlich wurde die Musik auch so, da man das besprechen und behandeln wollte. Dann ist es bei uns so gewesen, dass wir im Gegensatz zu anderen Bands aus der Szene, vor denen ich den Hut ziehe, weil sie diese Zeit so gut genutzt haben, um zu schreiben und zu machen und zu tun, nur ein Online-Konzert gegeben haben und das wars dann. Den Rest der Zeit kannst du nachhören bei „Leinen los“, da sind wir fett und träge geworden. Wir hatten uns aber nun verpflichtet, eine Platte zu machen und dann war es so, wie es bei uns eigentlich des Öfteren schon war, um ehrlich zu sein eigentlich immer schon war: Wenn der Termin steht, wenn er näher rückt, wenn wir zurückrechnen, wann man starten müsste, um die Abgabe noch zu schaffen, dann legen wir los. Wir haben dann zwei Songwriting-Camps gemacht, so alte Schule, alle zusammengepfercht in einem gemieteten Ferienhaus im Wald im Harz zum Beispiel. Irgendwo, wo man nichts anderes machen kann, wo man also nicht saufen gehen kann, nicht ins Kino oder ins Restaurant gehen kann, sondern sich einfach nur um die Musik kümmert, auch mit Leuten, die nicht der Band angehörten. Da entstand dieses Gefühl, was man hoffentlich auch auf der Platte hört, so eine Art Aufbruchstimmung. Wir hatten plötzlich nicht mehr das Gefühl, dass diese Songs, die wir da 2019 geschrieben haben, eine Rolle spielen sollten. Denn die waren wütend, die waren verzweifelt und wir hatten das Gefühl, aufbrechen zu wollen und zu sollen und die Musik dementsprechend zu gestalten. Ich glaube, das hat auch funktioniert.

Wie ist das bei euch, kommt verworfenes Material wirklich weg oder nutzt ihr das auch beim Songwriting für spätere Alben?
Weg, weg, weg.

Wo würdest du „Himmelfahrt“ in eurer bisherigen Diskografie einordnen?
Das Beste zum Schluss! (lacht) Ich gehe immer sehr kritisch mit den Platten um und es ist ja so ein geflügeltes Wort, dass die letzten Platten immer die besten sind. Da ist was dran, klar, aber ich glaube, hier haben wir uns wieder auf unsere Tugenden besonnen und es ist eine Mischung aus dem Besten. Wir haben tatsächlich auf den letzten beiden Platten sehr viel experimentiert. Da waren sehr viele moderne Elemente darunter. Man muss ganz klar konstatieren: Das war alles keine Scheiße, aber das Publikum hat uns das nicht unbedingt wirklich gedankt. Das ist jetzt nicht negativ gemeint, aber insofern, dass wir jetzt keine neuen Rekorde aufgestellt haben, obwohl das eigentlich der Plan war: Modern zu sein und neues, junges Blut ins Boot zu holen, aber das hat nicht wirklich funktioniert. Wir sind eine Band, die mit ihrem Publikum offensichtlich älter wird. Klar, wenn man jetzt die Eisheilige Nacht rekapituliert, da sind die ersten drei Reihen schon sehr junge Leute, aber das ist halt nicht das Gros, was man so abholt. Aber sei es drum! Beim Schreiben eines Albums macht man sich darum eigentlich keine Gedanken, sondern man versucht für jedes Thema innerhalb der Gruppe einen Konsens zu finden und dann wird der Song so, wie er wird. Bei dieser Platte hat sich so eines zum anderen ergeben. Ist auch klar, wenn der erste Song steht und dann der zweite und dritte, gibt das schon eine Linie vor, entlang der man dann weiterschreibt. In diesem Falle sind einige Sachen dabei, die sehr temporeich sind oder im Gegensatz dazu sehr metallige oder pathetische Sachen, aber musikalisch immer sehr fein ausgearbeitet. Da bin ich auch sehr stolz drauf, auf diese Musiker, die wir da in der Band haben, sind ein Geschenk. Da kann man dann auch so Sachen machen wie „Autumn“ oder „Gott spricht“, was für mich das Highlight der Platte ist, auch wenn jetzt drei andere Singles vorweg veröffentlicht wurden. Da spricht natürlich auch die Plattenfirma ein gewichtiges Wort mit.

Ich finde interessant, was du über die Resonanz auf eure letzten Alben sagst, denn mein Eindruck war eigentlich, dass ihr bei Fans und Presse sehr positive Resonanzen hervorgerufen habt.
Naja, vorsichtig mit der Wortwahl. Ich denke eher, dass es uns ein paar alte Fans gekostet hat. Mag sein, dass ein paar neue Fans dazugekommen sind, aber im Verhältnis sind mehr ältere Fans weggegangen von uns, das Gefühl habe ich. Das lässt sich ja auch relativ leicht an Besucherzahlen bei Konzerten ablesen, wobei das in diesen Zeiten ja auch nicht mehr wirklich relevant ist. Das Buch wird jetzt neu geschrieben. Mein Gefühl – und du sprichst ja jetzt mit mir, ich bin nur ein Siebtel der Band und kann nicht wirklich die Meinung der Band wiedergeben – ich habe bei „Himmelfahrt“ bei der Produktion und den Aufnahmen im Studio wesentlich mehr Spaß entwickeln können als bei „Hey!“ zum Beispiel. Ich habe ein paar wirklich unschlagbare Favoriten auf „Hey!“, zum Beispiel „Island“, das auch weiter in der Setlist bleiben wird. Ein genialer Song, den ich echt gerne singe, weil er mir aus dem Herzen spricht und weil er eine Kraft hat, die genau diese Insel beschreibt. Auch ein genialer Schachzug, dieses Ding zu machen, aber in Gänze ist mir dieses Album zu kompliziert und zu wenig songlastig und genau das haben wir bei „Himmelfahrt“ wieder geändert. Da geht es wieder um Songs, da geht es um Refrains und um musikalische Parts in den Songs, die wiedererkennbar und tanzbar sind.

Deinen Lieblingssong hast du mit „Gott spricht“ schon genannt, hast du aber noch mehr Favoriten auf dem neuen Album?
Ja, ein paar. Einer, der meiner Meinung nach bedauerlicherweise auch keine Single geworden ist, ist „Auf dem Hügel“. Ich finde den sehr sehr beeindruckend, wirklich emotional. Da wird eine Stimmung erzeugt, die dich nicht kalt lassen kann. Für mich ist er der große Bruder von „Traum vom Tod“, auch ein 6/8 und in der gleichen Thematik spielend. Also wie ein Teil zwei von diesem Song.

Weil du gerade von zweiten Teilen von Songs sprichst, für mich macht es den Eindruck, als ob „Was ihr wollt“ in der Tradition von „Das Rätsel II“ steht. Hattet ihr den Song beim Schreiben im Hinterkopf?
Da würde ich dich eher auf eine Fährte führen wollen: „Was ihr wollt“ ist eine klare Ansage und am Ende auch ein Dankeschön an die Fans. Das ist ja auch im Video kolportiert, wir können nur mit und von euch leben, also gebt uns am Ende euer Blut. Damit ist logischerweise euer Herzblut gemeint. Ich würde als Fortsetzung von „Das Rätsel II“ eher „Ihr kriegt uns nie“ sehen. Wie du dir vorstellen kannst, habe ich jetzt schon viele Interviews zu „Himmelfahrt“ geführt und viele Journalisten glauben, dass der Song an Kritiker und Journalisten gerichtet ist, die nicht immer das Schreiben, was wir gerne lesen würden. Aber nein, „Ihr kriegt uns nie“ ist ganz klar mit einem Augenzwinkern und dem uns eigenen Selbstbewusstsein an die Kollegen gerichtet. An die anderen Bands, die uns so begleiten und uns teilweise auch überholen. Das muss man konstatieren, ganz klar, trotzdem ist es nicht verwehrt zu sagen „Ihr kriegt uns nie“. Das ist – wie gesagt, meine Meinung – auf die musikalische Qualität bezogen und ich bin da sehr sehr selbstbewusst und stolz auf die Platte und kann diesen Song, dessen Inhalt innerhalb der Band auch sehr kontrovers diskutiert worden ist, besten Gewissens singen. Weil ich wirklich glaube, dass uns einige Bands links oder rechts überholt haben mögen, aber das heißt nicht, dass sie die bessere Musik machen. Nicht im Sinne von Publikumserfolg, sondern ganz banal gesagt im Hinblick auf musikalische Qualität. Das möchte ich ganz klar unterstrichen haben: Das soll nicht arrogant klingen. Wir schätzen uns alle sehr in der Szene, wir mögen uns, aber dennoch sei mir diese Meinung gestattet. Ich glaube, dass wir auf der „Himmelfahrt“ wieder Songs geschrieben haben, nach denen sich andere Strecken müssen. Deshalb: Ihr kriegt uns nie.

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Ich denke sich selbst treu zu bleiben ist dabei auch ein wichtiger Punkt. Auch wenn ihr Experimente gewagt habt, seid ihr im Kern doch immer SUBWAY TO SALLY geblieben.
Ja, da spielt sicherlich auch die Tatsache eine Rolle, dass der Stamm der Band jetzt seit 30 Jahren zusammen ist. Bis auf die Position Schlagzeug, die sich jetzt dreimal geändert hat, und die Geige, die aus gesundheitlichen Gründen von Frau Schmitt zu Ally wechselte, ist es ja das gleiche Team, die gleiche Familie. Das kann man schon so sagen. Wie viele Ausflüge haben wir denn gemacht, wie viele Ideen wurden verwirklicht, wie wurde der Sound weiterentwickelt. Das zeigt ja auch, dass die Band lebt und sich wirklich mit der Musik beschäftigt. Du weißt ja, unsere Akustik-Touren sind legendär und was wir bei der „NeoN“ gemacht haben, fand ich ganz großartig und wegweisend. Wir haben schon darüber gesprochen, was bei „Hey!“ passiert ist. Mag sein, dass das dann ein Schritt über das Ziel hinaus war, aber sei es drum. Jetzt auf der „Himmelfahrt“ kehren wir ein Stück weit – drei Euro ins Phrasenschwein – zurück zu unseren Wurzeln, zu dem, was SUBWAY TO SALLY immer ausgemacht hat.

„Leinen los“, „So weit das Meer“ oder „Eisbrecher“ haben alle ein maritimes Grundmotiv. Was symbolisieren Meer, Wasser und Co. in diesem Kontext für euch?
(Lacht) Schau mal! (Eric stand während des Interviews an einem See und hat seine Kamera gerade einmal über das Gewässer schwenken lassen. Anm. d. R.) Nicht das Meer, aber ich lebe am Wasser, das ist mein Element. Ich heiße ja nicht umsonst Fish. Unsere größten Hits, wenn man das mal so sagen darf, „Seemanslied“ oder „Auf Kiel“ spielen mit diesen Wasser-Metaphern und die sind so vielfältig und so reichhaltig, dass unser Texter Bodenski sich immer wieder darauf einlässt. Ich hab da überhaupt kein Problem damit, weil in den meisten Refrains die Metaphern auch aufgelöst werden und es wird klar, in welche Richtung das eigentlich gemeint ist. Insofern kann man singen, dass man ein Schiff oder ein Kapitän wäre und es sagt das Gleiche aus, als ob man mit einem Fahrrad auf der Straße fährt, aber es klingt halt besser. Es sind einfach schönere Begriffe in dieser Bilderwelt zu finden und es ist uns schon auch eigen. Ich gebe zu, auf „Himmelfahrt“ sind diese Motive ganz schön präsent, aber ich finde das ok, weil spätestens im Refrain klar wird, worum es eigentlich geht. Das Meer ist ja auch ein dankbares Thema. Andererseits ist die Religion auch ein dankbares Thema, das wir immer wieder aufgreifen. Das haben wir diesmal bei „Gott spricht“ auf ganz konsequente Weise gemacht. Ich habe ja schon gesagt, dass ich das als meinen Favoriten empfinde und das hat auch etwas mit dem Text und der in der aktuellen Zeit angemessenen Gesellschaftskritik zu tun.

Die Tour zum neuen Album steht schon fast vor der Tür, wie schafft ihr es mit inzwischen 14 Alben eine Setlist zusammenzustellen?
Oh, da gibt es natürlich Diskussionen. Das wissen ja auch die Fans, es gibt eigentlich einen Haufen Lieder, die Kultstatus haben und die man eigentlich nicht weglassen darf. Dann kommt dazu, dass man natürlich fünf oder sechs vom neuen Album spielen möchte, um sie den Leuten vorzustellen. Das sind natürlich erstmal die Singles, weil man glaubt, dass die Leute die zumindest schon ein paar Mal gehört haben. Dann wird es schon dünn, denn mit Vorband und 120 Minuten ist eigentlich schon das Ende der Fahnenstange erreicht. Also ja, es gibt regelmäßig intensive Diskussionen, welcher Song zu streichen ist. Welcher von den 20 Songs, die auf der letzten Tour funktioniert haben, gestrichen werden soll. Aber wir lösen das selbstverständlich sehr erwachsen und demokratisch.

Mir ist eure besondere Bühne zur MitGift-Tour immer im Kopf geblieben. Plant ihr in Zukunft so etwas aufwändiges nochmal umzusetzen oder ist das inzwischen finanziell kaum noch umsetzbar?
Das ist eine echt gute Frage. Ich finde das gut, dass du das fragst und erinnerst, weil das damals Zeiten waren, wo wir gar nicht übers Geld unbedingt viel nachdenken mussten, sondern alles der Musik und der Präsentation untergeordnet haben. Damals gab es auch noch Pyros. Ich weiß nicht, ob ich das sagen soll, weil die Leute denken dann „Ach, die Band ist ja so klein geworden!“, aber nein, ich sag es jetzt: Das ist alles so teuer geworden, dass wir uns das gerade nicht leisten können oder wollen. Wir werden andere Dinge auf der Tour während der Konzerte machen, die die Leute hoffentlich beeindrucken werden, die aber nichts mit Feuer oder Bühnenaufbauten zu haben, sondern eher mit persönlicher Interaktion mit dem Publikum. Man muss da wirklich die Kirche im Dorf lassen. Ich meine, wir leben von der Musik und wir müssen tatsächlich auch ein Wirtschaftsunternehmen sein und so denken. Auch darüber gibt es manchmal heiße Diskussionen, wofür wir die Kohle ausgeben. Es gibt sicherlich auch Fürsprecher dafür, all das, was wir verdienen, in die Show reinzuhauen und Rammstein zu übertreffen. Ideen gibt es genug, aber es ist ganz einfach nicht finanzierbar. Man muss es ganz einfach so sagen und ich denke, wir haben uns jetzt demokratisch geeinigt auf eine Show, die auf das Persönliche und auf das aufeinander Zugehen bezogen ist. Ich glaube, dass das Programm mit den neuen Songs musikalisch so eindrucksvoll sein wird, dass da keiner darüber nachdenkt, ob da jetzt hier und da eine Stichflamme erscheint oder nicht. Klar ist das geil, das ist Rock-’n‘-Roll, das ist heiß und die ersten drei Reihen feiern es ab und hinten sieht es geil aus. Aber scheiß drauf, am Ende geht es um den Song. Es ist der Song, der die Leute nach Hause begleitet, der in der Straßenbahn noch gesungen wird und darum geht es uns.

Zum Abschluss unser Brainstorming – was fällt dir zu folgenden Begriffen als erstes ein:
Elektro-Autos: Der totale Schwachsinn.
Currywurst: Da triffst du genau den Richtigen! Ich wohne in Königs Wusterhausen und hier gibt es die beste Currywurst der Welt. Hier kommen Leute her aus Japan, China, aus der ganzen Welt, weil es hier die „Kanalwurst“ gibt, einen uralten Imbissstand in meiner Stadt. Das Geheimnis ist weniger die Wurst, sondern die Soße. Es ist wirklich so, dass der inzwischen den größten Teil seines Geschäftes damit macht, das sich weggezogene ehemalige Bewohner einen 12-Pack Würste und dazu einen riesigen Eimer von der Soße bestellen. Als KWer, also als Königs-Wusterhausener, geht man da wirklich mit seinen Gästen hin und ist da gemütlich am Kanal seine Currywurst. Das mache ich auch nach wie vor, ist einfach lecker.
Kreuzfahrt:
Da denke ich immer an die Metal Cruise, wo ich inzwischen öfter mit meinem Soloprojekt war, als mit SUBWAY TO SALLY.

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Publiziert am von Juan Esteban

Dieses Interview wurde per Telefon/Videocall geführt.

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