Interview mit Chris Alexander von Silverlane

Hallo Chris, alle Jahre wieder, könnte man fast sagen. Wie geht es Dir? Ist der erste Veröffentlichungsstress überstanden?
Hi Florian. Ist jetzt rum, ja, wobei es eigentlich kein Stress war. Bei uns is das eher entspannt.

Zu aller erst möchte ich dir zu „Above The Others“ gratulieren, es ist wirklich eine positive Überraschung gewesen, so schnell schon wieder etwas Neues von euch in den Händen zu halten. Hattet Ihr nichts Besseres zu tun, als gleich nochmal ein Album aufzunehmen?
Vielen Dank! Naja, ich bin nebenbei noch Papa geworden, von daher war das vielleicht ein zusätzlicher Ansporn das Album vor der Geburt meiner kleinen Tochter noch fertig zu machen weil ich wusste das es danach zeitlich enger werden würde. Wir hatten einfach genug Material das wir relativ schnell nach dem Sommer 2009 schon mit der Vorproduktion der Demos anfangen konnten. Der Rest ging dann so nach und nach.

Wie ich gesehen, hab waren die Reaktionen allesamt recht positiv. Habt ihr auch schon Rückmeldungen aus dem Ausland erhalten?
Bisher nur zwei englische Reviews, soweit ich gesehen habe. Die waren aber auch sehr positiv. Sonst bisher noch nichts. Aber ich hoffe das noch was nachkommt :-)

Der Albumtitel ist ja sehr selbstbewusst gewählt. Möchtet ihr damit irgendetwas bestimmte sagen, oder eine Selbsteinschätzung vornehmen?
Nein, das nicht. Der erste Song auf dem Album heißt ja auch so. Er befasst sich mehr mit der Schuladenproblematik und den Vergleichen mit denen man als junge Band eben immer klar kommen muß. Wir bekamen nach „My inner Demon“ immer wieder die Ansage wir wären nicht inovativ, würden wie Helloween, Gamma Ray und so weiter klingen und eigntlich wäre das was wir machen schon 100-fach und viel besser dagewesen. Der Song räumt einfach auf mit all diesen Vergleichen und stellt einfach klar: Wir machen das was uns Spass macht und wie es uns passt. Das ist alles.

Habt ihr auf dem Album ein bestimmtest Konzept verfolgt? Wenn ja, was hat euch zu diesem Schritt bewegt?
Nein. Wir haben lediglich die 4 Songs der „White Lady“, die alle aus der Feder von Simon stammen, die sich mit ein und derselben Geschichte befassen. Die restlichen Songs befassen sich mit unterschiedlichen Themen.

Besonders Ecki konnte sich auf „Above The Others“ nochmal ordentlich steigern. Siehst du noch weitere Unterschiede zum Vorgänger „My Inner Demon“?
Ja. Das Album ist wesentlich reifer und komplexer ausgefallen als sein Vorgänger. Weiter haben wir uns (im speziellen Simon) mehr Zeit bei der Definition des Sounds gegeben. Will heißen: Wir haben sehr lange nache dem „richtigen“ Gitarrensound und Basssound gesucht. Viel probiert. Es ist in Summe alles kerniger und straighter geworden.

Sind die gelegentlich eingestreuten arabisch klingenden Passagen sowas wie euer Markenzeichen? Sie fanden ja bisher immer Einzug in eure Alben.
Markenzeichen würde ich nicht sagen. Uns gefallen einfach die Spannungen die sich in den Songs dadurch ergeben. Ich höre diese Tonfolgen einfach sehr gern und finde sie einfach irre spannend und passend für unsere Mucke. Wobei wir dieses Stilmittel relativ dezent gehalten haben dieses Mal.

Die Platte schmückt wieder ein sehr gegenstandsloses Cover mit viel Interpretationsspielraum. Entscheidet die Band darüber, welcher Entwurf letzten Endes die Platte ziert, oder hat da die Plattenfirma das letzte Wörtchen?
Das letzte Wörtchen hat immer die Band. Wir arbeiten hier sehr eng mit unserem Grafiker zusammen. Wobei das mit dem Interpretationsspielraum sich sehr leicht ausräumen lässt wenn ich Dir sage was das für ein Bild ist. Es handelt sich um eine Satellitenaufnahme. => Above the others, klar ne?

Viele Bands drehen ja bekanntlich Videos zu ihren Songs. Werdet Ihr ein Video für einen Song von dem Album drehen?
Müssen wir mal sehen wie wir zeilich hin kommen, da Simon schon wieder stark mit Subway to Sally unterwegs ist. Angedacht ist es, ja.

SILVERLANE wird oft als Nebenprojekt des Subway To Sally Drummers bezeichnet, obwohl es euch ja schon viel länger gibt als Simon bei STS trommelt. Stört dich das?
Nein, weil ich weiß das es kein Nebenprojekt in dem Sinne ist. Natürlich kann Simon nicht soviel Zeit für Silverlane aufwenden wie für Subway to Sally und wir sind auch längst nicht so erfolgreich. Aber das ist eben immer eine Frage der Betrachtung.

Die Produktion ist wieder tadellos. Habt ihr da wieder alles selber gemacht, oder habt ihr euch diese Mal ein Studio geleistet?
Danke! Wir haben wieder alles selbst gemacht. Bis auf das Mastering, dafür waren wir bei unserem Freund Uli Friedel von Church Mastering, mit dem wir sehr eng zusammen arbeiten.

Plant ihr zur Promotion der neuen Platte wieder eine Tour?
Wir schon, leider plant niemand bisher mit uns. Also: wer uns mit auf Tour nehmen möchte: Bitte meldet euch. Bisher haben wir noch nichts gebucht.

Was sind eure weiteren Pläne?
Wir wollen auf jeden Fall so schnell wie möglich auf die Straße und Touren. Hoffe das das demnächst klappt. Vorerst werden wir den Sommer über ein paar kleinere Festivals spielen.

An dieser Stelle würde ich das Interview gerne mit dem traditionellen Metal1.info-Brainstorming beenden: Ich nenne dir ein paar Begriffe, und du sagst einfach, was dir dazu als erstes einfällt:

Weihnachten: Das erste Mal zu dritt. Freu mich drauf!
Homöopathie: Mein Ding! Habe sehr gute Erfahrungen.
Schnee: Dieses Jahr zu viel. Sonst schön, wenn ich nicht schaufeln muß.
Groupies: Ich bin ein braver Ehemann :-)
SILVERLANE in 10 Jahren: Immernoch dick am Rocken. Wir sind ne Familie!

Ich bedanke mich für die Auskunftsbereitschaft und wünsche dir und der Band alles Gute! Wenn du noch etwas loswerden willst, hast du jetzt die berühmten letzten Worte…
Ich danke Dir und allen die bis hier gelesen haben. Kauft Euch unsere Platte „Above the Others“ und schaut mal auf unsere Website rein. www.silverlane.org. Get „Ready to Rock!“