Bei SILENT SKIES dreht sich alles um Emotionen. Allein mit Klavierklängen, Synthesizern und einem warmen Cello wird der eindringliche und berührende Gesang von Evergrey-Frontmann Tom S. Englund unterstützt. Metal gibt es bei SILENT SKIES nicht, dafür aber die ganz großen Gefühle und die ebenso leisen Hilfeschreie gequälter Seelen. Vikram Shankar ist der musikalische Kopf hinter diesem Projekt und komponiert neben seinem Spiel auf Piano und Keyboard unter anderem Filmsoundtracks und ist für viele weitere Bands tätig. In diesem Interview spricht er mit uns über den musikalischen Kern von SILENT SKIES und dem neuen Album „Nectar“, die tiefgehenden emotionalen Texte und die therapeutische Wirkung der Aufnahmen. Außerdem reden wir über psychische Probleme und mentale Gesundheit – Themen, die nach wie vor in der Gesellschaft einen schweren Stand haben und mehr und vor allem offener und mit mehr Akzeptanz und Nachsicht angesprochen werden müssen.
Hallo Vikram, danke, dass du dir die Zeit für dieses Interview genommen hast und herzlichen Glückwunsch zu „Nectar„, ein wirklich besonderes und hochemotionales Album. Wie geht es dir dieser Tage?
Mir geht es gut! Momentan fühle ich mich mit dem kürzlichen Release ein bisschen wie in einem Wirbelsturm, aber wir könnten nicht glücklicher damit sein, wie die Leute das Album aufnehmen, dich eingeschlossen. Also vielen Dank dafür!
Das Debütalbum „Satellites“ wurde auf Sweet Lemon veröffentlicht, jetzt seid ihr mit Napalm Records zu einem großen Metal-Label gewechselt. Ich denke, ihr sprecht damit nicht nur eine größere Zielgruppe an, sondern auch eine andere. Zum Glück, sonst hätte ich SILENT SKIES vielleicht nie entdeckt! Warum war das die richtige Wahl für „Nectar“?
Das ist schön zu hören! Wir lieben es, mit Napalm Records zu arbeiten, nicht nur wegen ihrem Marketing und der Marktmacht, sondern weil sie verstehen, dass es für nichtmetallische Musik einen Platz in der Metalwelt und bei Metalfans gibt. Das liegt an der engen Verwandtschaft zwischen und und dem Metal. Wir lieben es, Dunkelheit, Melancholie und die Prüfungen der Menschheit auszudrücken. Napalm hat erkannt, dass Metalfans das bei allen Arten von Musik zu schätzen wissen, nicht nur im Metal.
Wie kam es ursprünglich zu der Zusammenarbeit mit Tom Englund? Wie habt ihr euch kennengelernt und entschieden, dieses Projekt mit dieser musikalischen Ausrichtung anzugehen?
Tom und ich haben uns 2017 durch die Magie der sozialen Medien kennen gelernt. Ich hatte Pianoversionen von Metalsongs gemacht und Tom hat einige Videos gesehen, wie ich Songs seiner Band Evergrey gespielt habe. Er hat erkannt, dass es eine musikalische Verwandtschaft zwischen uns gibt. Wir haben Emotionen und Artikulationen auf ähnliche Art und Weise versanden und ausgedrückt und haben einen ähnlichen Sinn für Ästhetik und Atmosphäre. Er kam auf mich zu mit dem Vorschlag, ein Album aufzunehmen, das von filmischer, atmosphärischer und elektronischer Ambientmusik mit intensiven Gesangsmelodien inspiriert ist, Musik, die sowohl intim als auch erhaben ist.
„Satellites“ wurde im Dezember 2020 veröffentlicht, „Nectar“ im Februar 2022. Ist die Musik und die Atmosphäre von SILENT SKIES genau das Richtige für kalte, dunkle Tage und ist das der Grund, warum ihr die Veröffentlichungen in diese Zeiträume gelegt habt?
Ich wünschte, ich könnte sagen, dass das der einzige Grund wäre, aber diese Zeiträume haben tatsächlich auch gut zu anderen Veröffentlichungen gepasst, die wir beide in unseren jeweiligen musikalischen Leben geplant hatten. Abgesehen davon glauben wir, dass diese Musik genau richtig für die kalten Wintertage ist und es ist toll, dass du das auch so siehst.
„Nectar“ ist sowohl in der Natur als auch der Mythologie etwas Lebensspendendes. Warum habt ihr euch dafür als Albumtitel entschieden?
Für uns ist „Nectar“ eine Ode an die Kraft und den Willen des menschlichen Geistes. Unser „Nectar“ ist die essentielle Lebenskraft in jedem von uns, die uns dazu motiviert, uns selbst wieder aufzurichten und weiterzumachen, wenn Dunkelheit uns zu überwältigen droht. Es ist das, woran wir uns in schwierigen Zeiten klammern und wir glauben, dass es jeder von uns es in sich hat, das zu überwinden, was das Leben uns vorsetzt. Dieses Album dreht sich um diesen Kampf und es repräsentiert unseren eigenen Willen, durchzuhalten. Es ist hoffentlich eine Inspiration und hilft unseren Hörern zu verstehen, dass sie nicht alleine mit ihren Problemen sind und sie alles überwinden können, womit auch immer sie kämpfen müssen.
Ich finde, im Vergleich zu „Satellites“ ist die Instrumentierung noch reduzierter und ruhiger. Wie siehst du das, inwiefern habt ihr euch eurer Meinung nach im Vergleich zum Debüt verändert und was hast du persönlich daraus gelernt?
Ich würde sagen, dass wir bei der Produktion von „Nectar“ älter und weiser waren und sowohl uns selbst als auch unsere Instrumente besser kannten. Wir haben uns beide sowohl als Produzenten wie auch bei den Aufnahmen sehr zielstrebig und selbstbewusst gefühlt. Außerdem haben wir so hart wie möglich gearbeitet, um sicherzustellen, dass jedes einzelne Elemente in jedem Arrangement notwendig, stark und ausformuliert war, um so gut wie möglich zum entsprechenden Song zu passen. Dieses unnachgiebige Streben, dass alles „dem Song dienen“ soll, hat meiner Meinung nach dazu geführt, dass die Songs nun zusammenhängender, konzentrierter und stärker als das erste Album ist.
Ist die Musik jetzt noch stärker auf den Gesang von Tom Englund abgestimmt? Seine Stimme steht eindeutig im Mittelpunkt, und wenn ein Klavierton das Ende einer gesungenen Zeile betont oder passend zum Gesang lauter oder leiser wird, ist das ein reiner musikalischer Genuss.
Der Gesang ist für uns in den Songwriting- und Produktionsphasen von größer Bedeutung. Jede Entscheidung bezüglich Instrumenten und Arrangements muss dem grundlegenden Kern der Gesangsmelodien und -harmonieren dienen. Und wir sind sehr kritisch, wenn es darum geht, sicherzustellen, dass keine unserer Entscheidungen das beeinträchtigt. Weil viele Vocals um Klavierparts mit inkludierten Melodien herum geschrieben wurden, entsteht das Zusammenspiel zwischen Klaviernoten und Gesangslinien, weil ich den Gesang daran anpasse. Manchmal unterstreicht Toms Gesang aber auch das, was ich auf dem Piano spiele. Diese Synergie und der damit verbundene gegenseitige Respekt ist meiner Meinung nach ein großer Teil dessen, was SILENT SKIES so besonders macht.
Kannst du dir vorstellen, dieses Projekt mit einem anderen Sänger zu machen? Warum ist Englund genau der richtige Sänger für diese Musik?
Absolut nicht! Tom ist unverzichtbar für SILENT SKIES, so wie es ist. Er hat die außergewöhnliche Fähigkeit, das größere Ganze zu erkennen und das Songwriting gleichermaßen aus der Perspektive eines Produzenten und Instrumentalisten ebenso anzugehen, wie aus der Sicht eines Sängers. Außerdem hat er eines der kritischsten und anspruchsvollsten Ohren, das mir je untergekommen ist. Seine Leidenschaft, seine Persönlichkeit und sein Sinn für emotionales Storytelling sind einzigartig. Außerdem teilen wir viele gemeinsame Werte, sowohl musikalische als auch ästhetische und persönliche, ebenso einen ausgeprägten Sinn für die Liebe zum Detail, einen sehr hohen Qualitätsstandard und die Entschlossenheit, jede Note jedes Songs mit voller Überzeugung und emotionaler Ehrlichkeit zu spielen.
Raphael Weinroth-Browne ist bei fast jedem Stück am Cello zu hören und sorgt für einen sehr schönen, sanften instrumentalen Hintergrundsound. Wie seid ihr auf ihn gekommen und wie kam es zu der Entscheidung, ein Cello mit einzubauen?
Ich liebe live gespielte Streichinstrumente, sie sorgen für ein unglaubliches Level an Menschlichkeit und Herz in der Musik. Raphael ist, seit ich ihn auf „Woodfall“ von Musk Ox und „Malina“ von Leprous gehört habe, einer meiner Lieblingscellisten überhaupt. Ich habe mit ihm auf meinem Lux-Terminus-Album „The Courage To Be“ gearbeitet, genauso wie auf „Satellites“ und nun auf „Nectar“. Er ist nicht nur ein wundervoller Musiker, er „versteht“ Musik auch auf ähnliche Weise wie ich und Tom und hat einen ähnlichen emotionalen und atmosphärischen Ansatz. Im Gegensatz zu „Satellites“, wo ich fast komplett alle seine Parts geschrieben habe, sind es auf „Nectar“ nur noch etwa 60 Prozent. Den Rest hat Raphael improvisiert, vor allem Ambient-Parts, die ich mit Effekten weiterbearbeitet habe, um fremdartige Strukturen zu erschaffen.
Die Musik hat bereits eine sehr emotionale Atmosphäre, durch die tiefgründigen und verletzlichen Texte wird diese noch verstärkt. Wurden hier viele persönliche Gefühle verarbeitet?
Absolut! Unsere Musik ist äußerst persönlich und ist eine direkte Reflektion von uns selbst, bezüglich unserer Probleme, Dingen mit denen wir als professionelle Künstler wie als Menschen umgehen müssen und mentaler Gesundheit.
Wenn ich es richtig interpretiere, behandeln die Songs Themen wie die eben von die erwähnte mentale Gesundheit, Depression, Einsamkeit und Unsicherheit. Das sind alles sensible Themen, die oft totgeschwiegen oder unsensibel behandelt werden, ihr geht da aber sehr vorsichtig und respektvoll ran. Allein eine Zeile wie „If I fall hopeless, I hope you notice” sagt so viel aus und steht für den Schrei nach Hilfe von vielen Menschen mit Problemen, die vielleicht nie gehört werden. Findest du es als Musiker mit einer gewissen Bühne wichtig, schwierige Themen anzusprechen und so betroffenen Hörern auf eine Weise eventuell helfen oder beistehen zu können?
Das ist genau richtig. Ich denke, wir sprechen nicht genug über mentale Gesundheit und persönliche Probleme und das sorgt für eine toxische Gesellschaft, in der Menschen aufgrund ihrer Probleme ausgegrenzt werden, sich dadurch schämen und noch mehr verschließen und dadurch nicht die Hilfe erhalten können, die sie brauchen. Unsere Musik und die persönlichen Einblicke, die wir darin verarbeiten, sorgen hoffentlich dafür, dass die Hörer erkennen, dass sie nicht alleine sind. Ich hoffe auch, dass wir dazu beitragen können, dass über diese Themen gesprochen wird, um die Gesellschaft weiterzuentwickeln in eine Richtung, in der Menschen mit Respekt und Liebe behandelt werden, so wie sie es brauchen und verdienen.
In „Let It Hurt“ gibt es die Textstelle „Let it hurt, let the pain come.” Muss man den Schmerz manchmal einfach zulassen, um ihn besser verarbeiten zu können?
Ich denke schon. Viel zu oft glauben wir, der beste Weg, mit unseren Problemen umzugehen wäre, diese unter den Teppich zu kehren. Das kann eine für den Moment eine gute Lösung sein, aber alles aufzustauen und sich nicht mit der Realität auseinanderzusetzen macht alles nur noch schlimmer. Ich habe dank der Unterstützung und Hilfe von vielen Menschen um mich herum, eingeschlossen Tom, gelernt, dass der beste Weg, mit den Problemen, die das Leben dir in den Weg legt umzugehen ist, dich direkt damit zu konfrontieren. Und das mit dem Selbstvertrauen, dass du eben in dir hast, was du brauchst, um da durchzukommen – wir alle haben das.
Neben all der Melancholie und Düsternis gibt es immer wieder hoffnungsvolle Momente in den Songs und Textstellen wie „I belive better days will come.“ Wie wichtig ist es, auch in den schwersten Momenten, immer die Hoffnung zu behalten?
Ich persönlich versuche mein Leben mit so viel positiver Einstellung wie möglich zu leben. Für Jemanden, der selbst mit mentalen gesundheitlichen Herausforderungen und vielen Aufs und Abs in meinem Leben umgehen muss, ist das eine große Aufgabe. Ich denke aber dennoch, dass es aus verschiedenen Gründen wichtig ist, dass ich so gut es geht daran festhalte. Erstens, weil ich dann einfach eine angenehmere Person für meine Umwelt bin, wenn ich versuche, das Leben durch eine positive Linse zu sehen. Ich schulde meinen Freunden, meiner Familie und den Menschen, die ich liebe, alles zu versuchen, ein optimistisches und harmonisches Leben zu führen. Zweitens habe ich aus der Erfahrung gelernt, dass eine positive Einstellung zu positiven Ergebnissen führt. Allerdings kann das alles eine schwierige Herausforderung sein, wenn jemand Probleme hat und ich verurteile wirklich niemanden, denen es schwer fällt, in harten Zeiten eine positive Einstellung zu bewahren. Aus diesen Gründen brauchen wir eine Gesprächskultur über mentale Gesundheit und müssen unsere Mitmenschen so gut es nur geht unterstützen.
Was bedeutet „Nectar“ für dich persönlich, vor allem, weil es mit so viel Persönlichem gefüllt ist? Hatte die Produktion des Albums so gesehen auch eine therapeutische Wirkung?
Es ist absolut therapeutisch. Es ist fast so, als hätte man eine Therapiesitzung mit Musik oder als wäre die DAW (Digital Auido Workstation, Anm. d. Red.) der Therapeut. Du lässt deine Ideen, Gedanken und Gefühle durch die Instrumente und den Computer aus dir heraus und der Prozess, das so zu tun, kann dir helfen, mit deinen tiefsten Gedanken umzugehen und diese in einer Art und Weise zu verarbeiten, die für mich persönlich viel effektiver ist.
Wenn es dir nicht gut geht, kannst du dann Unterstützung und Trost in den Texten oder Kompositionen anderer Künstler finden?
Ich hatte diese Art der Beziehung mit meiner Lieblingsmusik viele Jahre lang. Deshalb weiß ich auch, dass die Musik viel Macht hat und was Musik für andere Menschen tun kann. Ich bin nämlich dieser Mensch, genau wie jeder andere Hörer. Um speziell von mir selbst zu sprechen, nehme ich diese Macht sehr ernst und ich fühle mich verpflichtet zu versuchen, die Welt zu einem besseren ort zu machen und Menschen zu helfen, wo immer ich kann.
Gibt es auf „Nectar“ Lieder, die für dich besonders speziell sind? Was sind deine Lieblingssongs auf dem Album?
Meine Antwort darauf ändert sich täglich, ich habe eine starke Verbindung zu all den Songs und hinter jedem davon stehen sehr spezielle und eindringliche Erinnerungen an die Entstehung. Ich nenne aber regelmäßig wieder auf die Songs „Better Days“, „The One“ und „Neverending“. Ersteren wegen seiner sphärischen und erhabenen Stimmung, der lyrischen Positivität und Eloquenz und seiner einzigartigen Instrumentierung. Geleitet wird „Better Days“ von einer besonderen analogen Synth-Melodie und einem selbstgemachten Ambient-Chor mit meiner eigenen Stimme im Refrain. „The One“ ist ein Track, der sehr stark für mich spricht, weil er einen so großen Bezug zu meinem persönlichen Leben und zu der Beziehung hat, die ich in den letzten Jahren in mir selbst gefunden habe. Ich finde, das ist eine der besten Songwriting- und Gesangsleistungen in Toms gesamter Karriere. Besonders gut gefällt mir hier auch das Cello-Arrangement, brillant gespielt von Raphael Weinroth-Browne. Bei „Neverending“ schließlich gefällt mir die Instrumentierung sehr gut: Ein spärlich eingesetztes Piano, begleitet von mehreren Spuren eines wirbelnden Moog-Synthesizers und etwas elektronischen Klängen, die aus Einflüssen entstanden sind, die ich nie so ganz erkunden konnte, wie Bruce Springsteen der 80er Jahre, Radiohead, U2 und Coldplay.
Da du auch selbst Soundtracks machst, würde mich interessieren, welche Komponisten und Filmsoundtracks deine größten Einflüsse sind.
Außerhalb von SILENT SKIES inspirieren mich vor allem die „üblichen Verdächtigen“ unter den Filmkomponisten wie John Williams, Howard Shore, John Powell und Danny Elfman, diese Komponisten haben aber keinen wirklichen Einfluss auf SILENT SKIES. Bei uns finden sich eher Einflüsse von Max Richter, Olafur Arnalds und der Ambient-Seite von Hans Zimmer. Hans‘ Score für „Interstellar“ war einer der ersten Bezugspunkte, auf die wir immer wieder zurückgreifen. Ganz wie der Film selbst hat es Hans geschafft, das Überirdische und Große mit dem Intimen und Persönlichen auf ganz besondere Weise zu vereinen. Das wollen wir auch mit unserer Musik erreichen.
Vor kurzem wurden die Oscarnominierungen für 2022 bekannt gegeben, unter anderem für den besten Score mit Hans Zimmer für „Dune“ und Nicholas Britell für „Don’t Look Up“, den ich persönlich für einen großartigen Film halte. Was hältst du von den Nominierungen und findest du, ein anderer Score aus dem letzten Jahr ist besser als diese Nominierten?
Alle Nominierten sind extrem stark. „Dune“ musste in Filmscore-Kreisen etwas Kritik einstecken, weil er mehr auf Atmosphäre und Sounddesign als auf „traditionelle“ Komponenten der Komposition wie Melodien und Harmonien setzt. Ich finde, das Sounddesign von „Dune“ ist ein Meisterwerk und ich bin sehr dankbar, dass ich das in einem Kino erleben durfte. Erinnerst du dich an Kinos? Was für eine neuartige Erfahrung! Neben den fünf Nominierten haben mir die Scores für „Those Who Wish Me Dead“ von Brian Tyler, „No Time To Die“ von Hans Zimmer und der Score zur Serie „Invasion“ von Max Richter besonders gefallen.
Das brennende Piano im Video zu „Leaving“ ist auf beeindruckende Weise schön, aber warum musste es auf solch schreckliche Weise leiden?
Danke dir! Das Piano war am Ende und nicht mehr zu reparieren und war schon auf dem Weg auf die Müllhalde. Wir haben uns gedacht, bevor es für immer auf einem Müllhaufen herumliegt, lassen wir es ein künstlerisches Statement abgeben, dazu noch ein kraftvolles. Ich habe eine starke, spirituelle Verbindung zu Instrumenten, dass ich es niemals dulden würde, ein Instrument zu zerstören, das der Welt noch Musik zu bieten hat!
Kommen wir zum Abschluss zu unserem traditionellen Brainstorming. Was fällt dir zu folgenden Begriffen zuerst ein…
Aktuelles Lieblingsalbum: „A Three-Way Between III” von Banks, “Segl” von Eivør und „Those Who Wish To Exist” von Architects.
Natur: Die ultimative Quelle der Inspiration und, um es ganz allgemein zu sagen, das Beste und Schönste, was es gibt.
Religion: Eine kraftvolle und effektive Weise, die großen Fragen des Lebens zu beantworten und eine Möglichkeit der Kommunikation, Zugehörigkeit und der grundlegenden Verbindung zu Anderen zu bieten, die wir unterbewusst alle brauchen. Andererseits auch eine leicht zu missbrauchende Institution, so wie jede andere mächtige Institution.
American Football: Eine tolle Sache, aber ich bin mehr der Baseball-Typ. (lacht)
Bestes Film-/Serien-/Buch-Universum: Wenn wir speziell über das gesamte Universum einer Serie sprechen wollen, weiß ich nicht, ob es etwas gibt, dass das toppen kann, was Tolkien und George Lucas gemacht haben. Vom unbeschwerten Eskapismus über das Düstere und Dunkle bis hin zum Spirituellen und philosophischen, ihre Welten haben alles zu bieten.
Etwas, das jeden schlechten Tag besser macht: Musik.
Die beste Art zu entspannen: Ebenfalls Musik. Alternativ dazu Kochen, Zeit in der Natur verbringen und die spirituelle Heilung durch Freunde und geliebte Menschen.
SILENT SKIES in zehn Jahren: Größer und besser denn je zuvor – hoffentlich!
Nochmals vielen Dank für deine Zeit, dieses tiefgehende und persönliche Interview und viel Erfolg mit „Nectar“! Die letzten Worte gehören dir.
Ich danke dir für deine netten Worte, dein Interesse an dem was wir tun und deine einsichtsvollen Fragen. Wir sind so glücklich, wie das Album bei Menschen wie dir ankommt. Für alle, die an dem interessiert sind, was wir machen: Wir ermutigen euch, uns zu vertrauen und unser neues Album „Nectar“ zu hören. Wenn es euch nicht erreicht, ist das vollkommen in Ordnung, aber vielleicht findet ihr heraus, dass es genau die Musik ist, die ihr braucht. Peace and love and stay safe!
Dieses Interview wurde per E-Mail geführt.
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