SAVAGE EXISTENCE ist eine costaricanische Groove-Metal-Band, die 2019 gegründet wurde. Ihr Debütalbum „Animals“ wurde von niemandem geringerem als dem ehemaligen Machine Head und Soulfly-Gitarristen Logan Mader produziert und wurde von Kritikern und Fans gleichermaßen gut aufgenommen. 2023 veröffentlichte die Band ihr selbstbetiteltes zweites Album. Wir sprachen mit Gründer Daniel Cleland und Frontmann Anton Darusso über die Ursprünge von SAVAGE EXISTENCE, die Ängste eines Musikers und ihre bevorstehende US-Tour mit Cradle of Filth, DevilDriver, Ill Nino und Black Satellite.
Fangen wir ganz am Anfang an: Wie seid ihr auf den Namen SAVAGE EXISTENCE gekommen?
Daniel: Ich und der Gründungstrommeler Jesse Radford sind auf den Namen gekommen, als wir während der Pandemie in Costa Rica feststeckten. Das war eigentlich der Moment, als wir unsere Instrumente wieder in die Hand genommen und wieder angefangen haben zu spielen. Wir haben uns „wieder zusammengeschlossen“. In dieser Zeit haben wir hart gelebt, genau wie wir es in den letzten 25 Jahren getan haben: hartes Training, harte Musik und hartes Trinken. Wir haben ein paar Namen durchprobiert, bis wir bei SAVAGE EXISTENCE landeten, und wir haben ihn geliebt, weil er unseren Lebensstil widerspiegelt.
Welche Herausforderungen gibt es, eine Groove-Metal-Band aus Costa Rica zu sein?
Daniel: Nun, das sollte eigentlich eine zweiteilige Frage sein. Die Herausforderungen, eine Metal-Band zu sein, unabhängig vom Land, sind vielfältig. Jede neue Band, die heute startet, hat eine steilen Kampf vor sich. Es ist sehr schwierig, von Grund auf zu Erfolg zu kommen. Es wäre jedoch einfacher, wenn wir in einem Land wie den USA leben würden, wo wir ein paar Stunden zu verschiedenen Großstädten mit Live-Venues und einer Musikszene fahren könnten. In Costa Rica gibt es wirklich nur eine Großstadt, und die Musikszene ist ziemlich blass. So sind die Chancen, eine große Fangemeinde nur aus dem hiesigen Markt zu gewinnen, sehr gering.
Euer Produzent ist in der Branche sehr bekannt. Wie bist du mit Logan Mader in Kontakt gekommen, um euer neues Album zu produzieren?
Daniel: Ich habe mich 2019 mit Logan in Verbindung gesetzt, indem ich ihn gefragt habe, ob er an einem Ayahuasca-Retreat im Soltara Healing Center teilnehmen möchte [Daniel ist der Besitzer des Soltara Healing Center, einem Ayahuasca-Retreat-Center in Mittelamerika]. Ich war schon immer ein Fan seiner Musik und seiner Beiträge zur Metal-Szene in den 1990er Jahren, in denen ich aufgewachsen bin. Das hat sein Interesse geweckt, und wir sind schließlich Freunde geworden. Er war die naheliegende Wahl, als Jesse und ich beschlossen, uns der Musik ernsthaft zu widmen und zu recorden.
Anton, wie bist du zum Sänger von SAVAGE EXISTENCE geworden?
Anton: Ich bekam den Anruf aus dem Studio, in dem sie waren, um ihr erstes Album aufzunehmen, dass einige kanadische Jungs einen Session-Sänger brauchen und sie von Logan Mader, ehemals Machine Head, produziert wurden. Ich nahm den Anruf entgegen, tauchte auf, um aufzunehmen, und es hat sich einfach alles so ergeben: Wir alle haben sofort geklickt und seitdem sind wir als Band unterwegs.
Was ist dein Lieblingslied, das du live performst?
Anton: „One Thousand Pounds Of Trainwreck“, es ist ein verrückter Starter, ein sehr harter und herausfordernder Song von der ersten Note an; ein solider Opener und ich genieße immer den ersten Eindruck, den er hinterlässt.
Welchen Rat würdest du aufstrebenden Metal-Sängern geben?
Anton: Nimm Unterricht, übe, sei du selbst, recorde und spiele so viel du kannst … der Rest ergibt sich!
Was ist für dich das Highlight daran, in einer Metal-Band zu sein?
Daniel: Die Kameradschaft und das Gefühl, zu einer Gruppe zu gehören, sind die coolen Dinge an einer Metal-Band. Vor allem, wenn Männer älter werden, brauchen sie eine Gruppe von Gleichgesinnten, mit denen sie Dinge unternehmen können. Wenn der Großteil mit Familien und Karrieren und all dem anderen beschäftigt sind, gehen manche zusammen auf Golftrips. Wir gehen zusammen und spielen Heavy Metal in verschiedenen Ländern. Das sind wir!
Und was ist deine größte Angst als Musiker?
Daniel: Eine Million Dollar in die Band zu investieren und nie irgendwohin zu kommen, ist so ziemlich meine größte Angst,. (lacht)
Was war bisher der denkwürdigste Moment bei SAVAGE EXISTENCE?
Anton: Der denkwürdigste Moment mit SAVAGE EXISTENCE war die Aufnahme des zweiten Albums in Vegas, es war einfach eine sehr, sehr coole Erfahrung, die die Band wirklich zusammengebracht hat.
In knapp 2 Wochen werdet ihr als Support von Cradle of Filth und DevilDriver auf Tour gehen. Wie bleibst du für Touren in Form?
Anton: Na ja, gesund essen, Vitamine und natürlich Fitnessstudio, viel Cardio und Laufen in den Bergen.
Worauf freut ihr euch bei der US-Tour am meisten?
Anton: Neue Fans, neue Orte sehen, abrocken.
Was sind eure Ziele für SAVAGE EXISTENCE in den nächsten Jahren?
Daniel: Unsere Ziele für SAVAGE EXISTENCE in der nahen bis mittleren Zukunft sind, die Welt zu bereisen und unsere Musik mit den Fans zu teilen, damit wir uns in der Billing-Position weiter nach oben arbeiten können. Wir werden dieses Jahr ein wenig aufnehmen und hoffentlich nächstes Jahr die Bühne für ein drittes Album in voller Länge bereiten. Es wird sich zeigen, ob was wir tun, den Leuten gefällt und sie mehr von uns sehen wollen.
Was sind deine Gedanken zum aktuellen Stand der Groove-Metal-Szene?
Daniel: Nun, es ist großartig zu sehen, dass viele der Originalbands immer noch mitmischen, wie Mudvayne, Coal Chamber, Lamb of God, Machine Head, Pantera und Metallica, um nur einige zu nennen. Diese Jungs rocken es geradezu, und es ist super, dass sich ihre jahrzehntelange harte Arbeit auszahlt. Aber es lässt nicht viel Platz für die Neuen. Wir wissen also, dass es ein langer Weg sein wird, bis wir ihr Niveau erreichen. Aber eines Tages werden sie die Fackel weitergeben müssen, und wenn sie das tun, sind wir bereit.
Letzte Frage: Wenn du eine Sache in der Welt ändern könntest, was wäre das?
Daniel: Ich würde mir eine Erneuerung des Engagements und der Verpflichtung für die Meritokratie in den westlichen Kulturen wünschen.
Vielen Dank für eure Zeit. Wir wünschen euch und SAVAGE EXISTENCE alles Gute für die Zukunft!
Dieses Interview wurde per E-Mail geführt.
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