Interview mit Christian Hede Madsen von Pet The Preacher

Für die Dänen von PET THE PREACHER änderte sich in den vergangenen Wochen nicht nur das Label, sie veröffentlichten auch ein neues Album mit dem Titel „The Cave & The Sunlight“, welches dafür sorgte, dass das internationale Interesse an der Band geweckt war. Ein Gespräch über Entscheidungen, Veränderungen und Fehler.

PTP_Logo_Trash_bwIhr nennt euch PET THE PREACHER. Wie kam es zu diesem eher ausgefallenen Namen?
Es war eine Kombination aus sehr vielen Dingen: Bier, das Streben nach einem Namen, der anders ist und einen Namen zu haben, der sich einfach aussprechen lässt. Viele Leute finden ihn wirklich dumm und das ist gut für uns, vor allem wenn sie ihn sich dadurch merken können (lacht). Für uns bedeutet er, für das einzustehen, an das man glaubt und den Leuten, die es begrüßen würden, über dein Leben zu entscheiden, zu sagen, dass sie sich verpissen sollen. ‚Petting the Preacher‘ ist eine ironische Sichtweise auf das Bild des Priesters. Macht das irgendwie Sinn?

PTP2014©Frederik Trampe6_FWie würdest du, kurz gesagt, eure Musik beschreiben?
Durch Blues beeinflusste Rockmusik mit Schwellen zum Metal, Stoner-Passagen und einer  tiefen Spiritualität. Aber hauptsächlich: Heavy Rock!

Ich möchte dir zum neuen Album „The Cave & The Sunlight“ gratulieren. Seid ihr zufrieden?
Danke! Wir sind sehr glücklich mit dem Ergebnis, ja. Aber wir schauen auch immer nach vorne. Nun ist das Album raus und es ist nicht mehr nur ‚unseres‘. Deshalb fokussieren wir uns auf den nächsten Schritt.

Gibt es etwas, das nicht zu 100% perfekt ist auf dem Album?
Ja, viele Dinge. Das zeichnet seine Schönheit aus. Fehler sind magisch. Oder zumindest menschlich.

Gibt es ein spezielles Konzept auf dem Album?
Es ist kein strikt konzipiertes Album, aber ich habe die Texte alle vom selben emotionalen Standpunkt aus geschrieben: Dass wir alle in unserem Leben in Mustern gefangen sind, die uns dazu bewegen, Fehler, Beziehungen und solche Sachen, zu wiederholen. Wir müssen uns dessen bewusst sein, um weiter voran zu kommen oder einfach in unserem Muster weiterleben. Diese Emotion streckt sich durch alle Lieder, auch wenn es um ein Kampffeld, eine Rebellion oder einen oberflächlichen Liebhaber geht.

Hast du einen favorisierten Track auf dem Album?
„The Web“, weil es anders ist und dich praktisch zwingt, es zu hören. Aber ich denke sie haben alle etwas.

538_PTP_RGBVon wem stammt das Cover, und warum ist es die perfekte Visualisierung für das Album?
Es ist von Emy R. von Arrache Toi Un-Oeil. Sie ist eine französische Künstlerin, die wir in Paris bei einem Auftritt kennenlernten. Sie ist absolut unglaublich und konnte diese Dualität des Albums perfekt fassen. Warum? Es ist schön … deshalb haben wir es ausgewählt. (lacht)

Es gibt ein Video zu eurem Song „Remains“. Könntest du etwas über die Produktion erzählen und warum ihr gerade diesen gewählt habt?
Rasmus G. Sejersen hat es produziert und wir haben es in einer unbewohnten Gegend außerhalb Kopenhagens gedreht. Das Konzept haben wir selbst erstellt und einfach darauf gespielt. Wir sind sehr glücklich mit dem Ergebnis und es spiegelt auch passend die Stimmung wieder, die auch unser Auftreten bei Shows vermittelt. Es ist dunkel, eindringlich und irgendwie unterhaltend, denke ich. Rasmus hat wirklich kranke Arbeit geleistet und hat das Video super schnell fertig gehabt. Und wieder: Es ist irgendwie anders.

Ihr habt einen Vertrag bei Napalm Records unterzeichnet. Wie seid ihr mit ihnen in Kontakt getreten und was hat es für euch geändert?
Sie haben uns bereits ungefähr ein Jahr beobachtet und sich einige Zeit gelassen, sich für uns zu entscheiden. (lacht) Unser Manager regelte die Details für uns und nun sind wir glücklich, unterschrieben zu haben. So etwas ist immer riskant. Aber bisher war es toll! Sie können uns auf das nächste Level bringen, das wir jetzt erreichen müssen. Wir wollen an einem Punkt ankommen, an dem wir so viele Leute wie irgendwie möglich mit unserer Musik erreichen. Wir haben keine Angst davor, ‚Mainstream‘ zu werden: Wenn die Musik rein ist, wird sie so bleiben, auch wenn die Umstände drumherum wachsen. Aber das ist vielleicht auch naiv. Napalm Records ist jedenfalls eine tolle ‚Heimat‘ für uns und ich hoffe, wir werden dort eine tolle Zukunft haben. Außerdem bekommen wir durch sie die Gelegenheit, uns an mehr potentielle Hörer und Magazine wie euch zu wenden.

Ihr habt letzten Monat auf dem DesertFest in Berlin gespielt. Hat euch das Festival gefallen?
Sehr sogar. Wir haben zum ersten Mal teilgenommen und es war ein wirklich tolles Festival. Die Leute, die dahinter stehen, sind super cool und der Veranstaltungsort genauso. Die Atmosphäre dort war sehr locker und angenehm. Wir hatten eine geniale Show, auch wenn es super spät war, als wir aufgetreten sind und ich wegen der Lichter nichtmal meine Gitarre sehen konnte.(lacht) So kam es, dass ich eine Menge Fehler gemacht habe, aber es zeigte sich mal wieder: Es ist einfach Rock’n’Roll und die Leute sind trotzdem geblieben. Natürlich waren wir auch etwas nervös. Aber alles in allem war es eine wirklich, wirklich coole Show. Ich hoffe, wir werden irgendwann nochmal gefragt, ob wir dort spielen wollen.

Was denkt ihr über das deutsche Publikum?
Ohne zu lügen: wir lieben es. Die Leute teilen eine Menge unserer Kultur und es scheint, als verstehen sie, wie wir sind. Die Veranstalter sind auch einfach cool und haben alles gut unter Kontrolle. Es ist immer ein tolles Erlebnis. Wir arbeiten hart daran, etwas später in diesem Jahr noch einmal ausführlicher in Deutschland zu touren.

Was gibt es sonst für Pläne für die nächste Zeit?
Als nächstes steht im Juni eine Europa-Tour mit Acid King an. Die meisten Auftritte sind in England, einer in Frankreich, einer in Deutschland und manche an anderen coolen Orten. Noch einiges mehr passiert in nächster Zeit, also habt ein Auge auf unsere Internetseite!
PTP2014+é-®Frederik Trampe1
Lass uns unser typisches kurzes Brainstorming machen:
Justice: Heavy Electro
Metallica: Legenden. Ihre Geschichte wird niemals vergessen werden, selbst wenn sie sich zurzeit dazu entschieden haben, Scheiße zu machen. Bitte fang nochmal an zu üben, Lars.
Kühe: MUH !!!!
Intelligenz: Undefinierbar
Lieblings-CD: Das hängt von meiner Stimmung und dem Bereich der Musik ab: Von „Deliverance“ von COC über alle Led-Zeppelin-Alben, ALLE Pink-Floyd-Alben, Behemoth: „The Satanist“ zu Neil Young: „Harvest“ oder den Rolling Stones: „Exile On Main St.“, viel von Johnny Cash, Black Sabbath, Elder: „Dead Roots Stirring“, Sleep: „Dope Smoker“, High On Fire: „The Art Of Selfdefense“, Mastodon: „Crack The Skye City & Colour“ … aaaaah, verdammt. Ich kann mich nicht entscheiden. Wenn ich heftig trinke, liebe ich eine Dosis von Katy Perry, Kesha, Taylor Swift oder einigen anderen anrüchigen Pop-Künstlern. (lacht) Es ist nicht nötig, sich auf ein Genre oder einen Typ festzulegen. Es ist alles abhängig von der Stimmung. Hauptsächlich höre ich aber Metal. Doom und Heavy Rock!
Barack Obama: Es scheint, als wäre er eine ziemlich nette Person. Ich bin sicher, wir könnten gute Freunde sein.

Danke für das Beantworten meiner Fragen! Ich wünsche euch viel Erfolg für eure nächsten Vorhaben.
Um das Interview zu beenden: Hast du irgendwelche ‚letzten Worte‘ an unsere Leser?
Bitte kauft unser neues Album und unterstützt uns bei der nächsten Show in eurer Nähe. Danke für das Interview!

 

Publiziert am von Laura Wyska

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert