Interview mit Marcel Breuer von Nocte Obducta

Mit „Mogontiacum (Nachdem die Nacht herabgesunken…)“ geben sich NOCTE OBDUCTA schwarzmetallischer als zuletzt, ohne jedoch die psychedelischen Elemente zu vernachlässigen, die auf den jüngeren Werken der Band zunehmend Einzug in das Klanggeschehen hielten. Das dürfte nicht nur bei den Fans der Gruppe gut ankommen, auch der metal1-Redaktion gefällt’s: Mit „Mogontiacum“ haben wir zum dritten Mal ein Werk der Mainzer zum Album des Monats erkoren. Grund genug, um Bandkopf Marcel zum Entstehungsprozess der Platte zu löchern.

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Euer neues Album „Mogontiacum“ wirkt wie ein Bindeglied zwischen den alten, schwarzmetallisch-ruppigen und den neuen, psychedelisch-entrückten NOCTE OBDUCTA. Würdest du dem zustimmen?
Ja, dem würde ich zustimmen. Auch wenn es nicht unbedingt Zielsetzung des Albums war, konkrete Elemente wieder mehr miteinander zu verbinden. Das hat das Konzept mit sich gebracht und ist außerdem einer ruppigeren Stimmung geschuldet. Es bedient sich außerdem einiger Rückgriffe auf die Zeit unter dem Namen DESÎHRA. Es ist außerdem nicht ganz wahr, dass die psychedelischen NOCTE neu sind bzw. die neuen NOCTE zwangsläufig psychedelisch. Klar hat sich dieser Anteil verstärkt, aber das liegt auch daran, dass unsere immer schon stattfindenden Reisen in diese Ecke früher seltener umgesetzt werden konnten, weil es uns am nötigen Selbstbewusstsein mangelte. Außerdem zeichnet die doch noch recht aktuelle „Verderbnis“ ein ganz anderes Bild.

Nocte Obducta - Nektar Teil 1Das Album beruht unter anderem auf Material, das ursprünglich als Nachfolger der beiden „Nektar“-Platten geplant war. Wie kam es dazu, dass ihr die alten Songs ausgerechnet jetzt wieder aus der Schublade geholt habt, anstatt neues Material zu schreiben?
Zunächst einmal handelt es sich nicht nur um alte Songs. „Löschkommando Walpurgisnacht“, „Am Waldrand“, „Die Pfähler“ und gut die Hälfte von „Desîhra Mogontiacum“ wurden erst nach dem Recording von „Verderbnis“ geschrieben. Nocte Obducta - Nektar Teil 2Dass wir das Konzept ausgerechnet nach dem Release von „Umbriel“ wieder ausgegraben haben, hat den einfachen Grund, dass wir die Situation als Band vorher erst nicht stabil genug einschätzten und dann mit „Umbriel“ erst einmal den vorangegangenen Jahren ein musikalisches Gesicht geben und damit abschließen wollten, nachdem „Verderbnis“ eigentlich aus der Idee meines Soloprojekts entstanden war.

War es schwierig, sich wieder in das alte Material einzufinden? Vermutlich hatte es ja einen Grund, dass ihr die Songs damals nicht fertig gemacht habt…
Nein, da gab es eigentlich keinen Unterschied zu anderen Alben. Ein wenig sperrig gestaltete sich lediglich die Studioarbeit an „Glückliche Kinder“. Wir haben das Lied 2004 bis 2006 und dann wieder ab 2013 regelmäßig live gespielt und auch hier und da Details geändert, sodass womöglich jeder von uns ein anderes, aber dennoch recht klares Bild vom Endprodukt im Kopf hatte.

Wie stark hat sich das alte Material im Laufe der Zeit gewandelt? Oder wie viel von dem, was wir zu hören bekommen, ist noch aus dieser Zeit? Immerhin schließt „Mogontiacum“ stilistisch nicht direkt an die „Nektar“-Phase an, sondern enthält auch Elemente, die dem Dinner-auf-Uranos-Material und „Umbriel (Das Schweigen zwischen den Sternen“ nahestehen.
Das ist zwar teilweise richtig und tatsächlich hätte das Album 2006 sicher anders geklungen. Aber da macht man als Hörer den Fehler, alles von „Nektar“ aus zu betrachten, während man Dinner und „Umbriel“ schon kennt. Diese Entwicklung setzte unmittelbar nach bzw. mit „Nektar“ ein. Wie gesagt sind ja sogar die metallischsten Stücke des Albums diejenigen, die erst nach der Pause entstanden. Geblieben sind von damals vor allem die verspielten und verträumten Elemente. Das liegt allerdings auch daran, dass unfertiges Material in Vergessenheit geraten ist und ein schon damals mehrfach live präsentiertes Lied wie „Operation Traumreise – Teil II“ aus vornehmlich konzeptionellen bzw. Zeit-Gründen der Schere zum Opfer fiel.

Nocte_Gitarrist Seit den „Nektar“-Alben wechselt ihr extrem zwischen den Stühlen – erst das extrem ruhige Sequenzen, dann die Rückbesinnung auf den Black Metal mit „Verderbnis“, das fast liebliche „Umbriel“ und jetzt wieder viel Härte in „Mogontiacum“. Was treibt dich zu diesen extremen Stilwechseln? Ist das bloß Lust auf Abwechslung, oder rührt das von persönlichen „Stimmungsschwankungen“ her?
Da gibt es kein wirkliches Konzept hinter, keinen Moment, in dem ich sage: „Ich will einen Kurswechsel um des Kurswechsels Willen“. Eine Schwankung ist es so gesehen auch nicht, denn so schnell wie das gehen kann, ist eine nebenher betriebene Band gar nicht in der Lage zu reagieren. Ich habe schlichtweg das Bedürfnis, mich musikalisch auf einer recht breiten und verwinkelten Fläche zu verwirklichen. Dafür brauche ich dann auch immer wieder mal einen gewissen Fokus auf Schwerpunkte, die dann eben weiter in den Vordergrund rücken.

Für den Fan ist dieses Hin und Her nie einfach gewesen – für euch entsprechend auch nicht: Irgendeine Fraktion ist immer enttäuscht. Wie geht ihr damit um?
Das muss man halt ausblenden. So einen Zickzackkurs kann man ja wirklich nicht jedem zumuten. Die Leute sollten einfach nur wissen, dass beim nächsten Mal wieder alles völlig anders kommen kann.

Schreibst du auch noch gelegentlich Musik, die du keinesfalls unter dem Namen NOCTE OBDUCTA veröffentlichen würdest, oder bist du über diese Phase (man denke an Dinner Auf Uranos) hinweg?
Ja, das mache ich schon weiterhin. Und hätte ich viel Zeit oder viel Geld, dann gäbe es nicht nur mehr NOCTE-Alben, sondern auch endlich mal etwas Veröffentlichungswürdiges von den anderen Projekten. Roh aufgenommenes Material wäre ja durchaus schon in Massen da. Es gibt auch viel Material, das zwar durchaus zu NOCTE passen würde, in zu hoher Konzentration aber wohl irritierend wäre – und zwar nicht nur für den Hörer.
Denn auch die Arbeitsweise würde sich zu weit vom Band-Geschehen entfernen. Zwar ist der Anteil der Musik, die ich quasi mit Matze alleine aufnehme, in den letzten Jahren extrem angestiegen, aber es gilt immer noch die Devise, dass ein Album über weite Strecken rein theoretisch live präsentiert werden kann, ohne dass irgendwer eine halbe Stunde lang untätig in der Ecke rumsteht. Natürlich gäbe es im Falle einer kompletten Live-Darbietung einen hörbaren Unterschied zwischen Studio- und Bühnen-Arrangement, aber das mag ich ohnehin gerne. Es ist jedenfalls wichtig, dass Material als Band geprobt wird und nicht nur das Produkt von Studioarbeit ist.
Bei einigem Material abseits von NOCTE ist aber die Ausrichtung noch instrumentaler und bisweilen ist es recht luftig arrangiert. Es gibt außerdem massenweise BM-Elemente der kitschigen Variante, die ich gerne mal ernsthaft umsetzen würde, die in ihrer Ballung aber nicht zu NOCTE passen würden. Zudem gibt es zähe Ausflüge in ein Death/Sludge-Gebräu mit psychedelischen Einschüben, die einfach nicht so übertrieben viel Raum einnehmen sollen. Daher sind sie Projekten und/oder Träumereien vorbehalten.

In den Texten auf „Mogontiacum“ lasst ihr eure Bandhistorie Revue passieren. Viele Motive aus älteren Songs und Platten tauchen wieder auf: Anis, Nektar, Galgendämmerung, Aschefrühling, Lethe, Desîhra… Woher diese Nostalgie?
Es ist nicht bloß Nostalgie. Es ist auch der Wunsch, eine Textlandschaft zu erschaffen, in der man sich bewegen kann. Ein stärkerer Fokus auf den Rückblick liegt aber auch im Konzept des Albums begründet. Es geht immer wieder um die Gefahr, die von dem Wunsch ausgeht, in seinem eigenen Gestern zu leben und somit sein Heute und Morgen zu lähmen. Da das natürlich irgendwann mal passiert ist, beziehen sich einige Bilder auf ganz konkrete Momente. Wie gesagt erschaffen sie aber vor allem auch einen Raum, in dem wir uns textlich bewegen. Das wird wohl auch so bleiben. Für mich ist das teilweise eine Art Wohlfühlzone.

Du lässt also bewusst NOCTE-Stichworte einfließen?
Teilweise passiert das ganz von alleine, weil ich manchmal einfach in dieser Textwelt unterwegs sein möchte. Es stehen aber hinter einzelnen Bildern auch ganz konkrete Inhalte, da ist es dann nicht anders als würde jemand „Wald“, „Satan“, „Trennungsschmerz“ oder „Affenpuff“ schreiben.

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War es generell schwierig, zu dem teilweise alten Material heute passende Texte zu schreiben?
Nein, die original beibehaltenen ursprünglichen Stücke „Am Ende des Sommers“ und „Glückliche Kinder“ haben noch den gleichen Text wie 2004. Die Reminiszenz an die alten DESÎHRA-Tage „Im Dunst am ewigen Grab der Sonne“ steht als musikalisch-lyrische Einheit seit 1994 bzw. seit der Übersetzung ins Deutsche 1999. Die beiden „Lethe“-Teile sind textlos. Der Text zum Tango entstand spontan während des Recordings. „Löschkommando“, „Waldrand“ und „Pfähler“ entstanden komplett 2013. Da gingen Musik und Text mehr oder minder Hand in Hand.
Lediglich „Desîhra Mogontiacum“ wurde ein wirkliches Puzzle, weil ich hier vor einem riesigen Haufen bis 1993 zurückreichender aber eben auch neuer Ideen stand. Das hat ein paar Anläufe gebraucht. Aber als ich dann drin war, lief das recht zügig. Dass ein neuer Text zu einem alten Lied geschrieben werden musste, war nur bei „Ein Ouzo auf den Nordwind“ der Fall. Da die Ursprungsversion dieses Liedes aus dem Winter 1994/95 stammt, habe ich mich einfach irgendwann bei ein paar Kerzen und zahlreichen schmackhaften Getränken hingesetzt, Eindrücke aus dieser Zeit Revue passieren lassen und stark verklausuliert in diesen Text gepackt.

Was hat euch dazu bewogen, mit „Mogontiacum“ die lateinische Bezeichnung eurer Heimatstadt Mainz zum Albumtitel zu machen?
Dazu muss man anmerken, dass wir einige alternative Titel verworfen haben. Da aber auf diesem Album über weite Strecken die Bandgeschichte (mit einem Schwerpunkt auf einzelne Jahre) als Grundlage für die transportierten Inhalte dient, schien uns der alte Name unserer Heimatstadt irgendwie passend. Man sollte das aber nicht überinterpretieren. Dazu kommt, dass der Untertitel (Nachdem die Nacht herabgesunken… – Anm. d. Red.) nichts weiter ist, als die Übersetzung unseres Bandnamens.

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Erstmals seit „Galgendämmerung“ habt ihr ein komplettes Album in der ultraton-Mühle aufgenommen. Wie kommt es, dass es euch wieder dorthin verschlagen hat?
Der Kontakt zu Theisen (Alex – Anm. d. Red.) ist nie abgerissen. Es waren auch immer wieder Projekte abseits von
NOCTE im Gespräch. Und auch mit Dinner haben wir teilweise mit ihm zusammengearbeitet. Die Erinnerungen an die frühen Alben waren gemessen an der damaligen Erfahrung, Einstellung und den finanziellen Mitteln auf beiden Seiten letztlich sehr gut. Da lag dieser Entschluss nahe.

Der Sound, den ihr dort produziert habt, klingt sehr organisch und warm. Ihr habt doch nicht etwa analog aufgenommen?
Wir haben uns einer riesigen Palette analoger Effekte bedient und auch alles über ein analoges Mischpult geschickt. Die Daten landeten am Ende aber trotzdem auf ProTools. Allein der Mix eines Liedes wie „Desîhra Mogontiacum“ mit 20 Minuten Länge und hunderttausend Spuren wäre auf Bandmaschine selbst mit All-Hands-On-Deck nicht machbar gewesen. Wir haben aber tatsächlich immer „nass“ aufgenommen. Das heißt, die Effekte sind während des Spielens so auf Maschine gelandet. Das geschah nicht erst im Mix.
Die ersten drei NOCTE-Alben bei Theisen waren noch voll analog und während der Aufnahmen zu „Mogontiacum“ kam uns zumindest die Idee, das auch eines Tages mal wieder mit einem entsprechend rohen NOCTE-Album zu machen. Aber ob wir das wirklich umsetzen werden… Man wird ja auch immer fauler und völlig analoges Arbeiten ist mit einem wesentlich höheren Zeit- und damit auch Kostenaufwand verbunden.

Wie wichtig war euch bei der Platte der Sound, nachdem ihr früher viel und oft darüber geklagt habt, dass bei Aufnahmen viel schief gegangen ist und ihr mit Sounds unzufrieden wart?
Wichtig war der Sound eigentlich immer, aber von den äußeren Bedingungen mal abgesehen fehlte auch einfach die Erfahrung. Wir können mittlerweile wesentlich besser auf einen gewünschten Sound hinarbeiten oder aber einen schlüssigen und passenden Sound herausholen, wenn sich das Album anders entwickelt. „Verderbnis“ zum Beispiel war völlig anders geplant. Trotzdem ist die Platte rund und für mich schlüssiger als quasi alles davor. Es hätte viel roher und kälter werden sollen. Es gibt aber trotzdem nicht wirklich viele Momente, in denen man als Musiker dasteht und sich über einen Klang ärgert, der völlig am Material vorbeigeht. Auch „Mogontiacum“ hätte ursprünglich klassischer klingen sollen. Man hört aber, dass die vollzogene Sound-Entwicklung dem Material und der Spielweise hervorragend gerecht wird und außerdem total anders klingt als eigentlich alles, was man heute im Metal gewohnt ist. Dennoch wird das kommende Album klassischer klingen müssen. Das Material schreit nach einem metallischeren Sound mit einer gewissen Dominanz der Gitarren.

Nocte Obducta Gitarre

Wie wichtig ist dir der Sound eines Albums, das du als Fan anhörst?
Der Sound eines Album ist zwar wichtig, aber nicht unbedingt ausschlaggebend. Zumindest war das lange so. Mittlerweile kann ich tatsächlich aktuelle Veröffentlichung im Metal nicht mehr anhören. Das ist doch alles tot-gemasterter Unsinn. Da klingt die Single-Note einer normal gestimmten Gitarre fetter als früher gedoppelte Down-Tunings. Das ist irgendwie nicht meine Welt.

Das Cover von „Mogontiacum“ zeigt eine surreale Welt. Alles überwucherndes Wurzelwerk, ein rauchender Affe, am Himmel steht Saturn und darunter ragt der Mainzer Dom in einen ungesund orangefarbenen Himmel. Haben diese Symbole einen tieferen Sinn?
Nocte Obducta - Mogontiacum (Nachdem die Nacht herabgesunken…)Einen tieferen Sinn haben diese Symbole nicht, auch wenn sie teilweise insofern tatsächlich Symbole sind, als dass sie teilweise für konkrete Orte oder Insider stehen. Die Grundidee ist aber eigentlich lediglich ein Fenster in eine surreale, psychedelisch anmutende Welt, die minimal alptraumhafte Züge hat. Aber eben nur so gering, dass der Traum kurz davor ist, zu kippen. Das an den Mainzer Dom erinnernde Bauwerk und die Römersteine hinten rechts im Bild stellen natürlich einen Bezug zum Titel her, sollten aber nicht überinterpretiert werden. Das ist einfach eine Verknüpfung, die sich angeboten hat. Der Ringplanet ist für mich auch nicht Saturn, sondern irgendein beliebiges Gestirn. Ich wollte in jedem Fall einen gewissen Bilderbuchcharakter, dessen Bezüge zur Musik für den Hörer stimmig sind, aber nicht zwingend erscheinen.

In den Lyrics von „Desîhra Mogontiacum“ bringt ihr eure Band-Philosophie in einem prägnanten Satz auf den Punkt: „Der Wandel bleibt.“ Gibt es schon Anzeichen, wohin euch der Wandel als nächstes führen wird?
Ich habe das kommende Album als rohe Gitarren-, Bass- und Synthie-Skizze quasi fertig aufgenommen. Wir haben gerade zwei der Songs („Trollgott“ und „Ein stählernes Lied“) im Proberaum. Nebenher gehe ich andere Lieder mit Matze an der E-Drum durch. Im Studio wird dann natürlich wieder auf seinem normalen Set getrommelt.
Nach dem Summer Breeze werden wir uns verstärkt damit befassen und wenn alles gut geht noch vor dem Jahreswechsel die Aufnahmen abschließen. Wir müssen das Arbeitstempo dieser Band dringend wieder erhöhen. Das Material verfügt zwar über unsere mal mehr mal weniger stark vertretenen Ausflüge in Soundlandschaften, ist insgesamt aber deutlich metallischer, kompakter und direkter als „Mogontiacum“. Es wird also mit „Totholz“ (so der Arbeitstitel) wieder eine Kante bissiger, aber eben auch bekömmlicher. Das ist zumindest meine Einschätzung.

Zum Abschluss – du ahnst es sicher schon – möchten wir dich zum traditionellen Metal1-Brainstorming bitten:
Ouzo: 
SEHR lecker. Sollte man aus religiösen Gründen nur zwischen November und März trinken. Oder beim Griechen. Oder in Griechenland. Oder zu einem guten Anlass. Oder auch mal aus Höflichkeit. Oder aus Verzweiflung.
Nordwind: Zusammen mit einem Hauch Anis jeden Winter wieder eine intensive Erinnerung an eine wichtige Phase der Bandgeschichte, als Gegenwind aber insbesondere auf dem Fahrrad völlig überbewertet und überflüssig.
Radio: Elmar Hörig?
Fortschritt: Kann man machen, wird aber allzu oft von denen definiert, die einen bewerten oder (nicht) erwarten.
Jugend: Gute Güte …
Metal1.info: Da habe ich jetzt irgendwie so eine Art Déjà-Vu (was meiner Meinung nach das schwächste Lied auf der „Somewhere In Time“ ist).

Die letzten Worte gehören dir – gibt es noch etwas, was du unseren Lesern mitteilen möchtest?
Da müsste ich mir ja glatt was aus den Fingern saugen. Das lasse ich heute mal (wieder)…

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Ja, und dann wäre da noch der Song keine_sterne_in_athen „Keine Sterne in Athen“ von STEPHAN REMMLER. Ich war gerade im Urlaub. Unter anderem war auch unser Basser Heidig mit dabei. Besagtes Lied sorgte in unserer Runde regelmäßig für angemessene Erheiterung. Da der Urlaub auch nach Slowenien ging, wo wir 2003 mit NOCTE waren und dort auch viel MISFITS hörten, schließt sich hier auch der doch sehr konstruierte Kreis.

Publiziert am von Nico Schwappacher und

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