Mit „Into The Womb Of Dissolving Flames“ haben die Schweden von NIDSANG vor kurzem ein starkes und ausgewogenes Black-Metal-Werk veröffentlicht, welches nicht nur ausschließlich auf pure Raserei setzt.
Im Interview mit der Band haben wir uns daher über verschiedene Interpretationen dieses Genres, den Bandnamen und die klanglichen Ähnlichkeiten zu den Kollegen von Watain unterhalten.
Hallo und vielen Dank, dass du dir Zeit für meine Fragen genommen hast. Wie geht’s dir zur Zeit so?
Mir geht es gut.
Erzähl uns doch zunächst einmal etwas über euren Bandnamen. Was steckt hinter „NIDSANG“?
Der Name stammt von dem Begriff „Nidstang“ (ein Pfahl mit einem abgetrennten Pferdekopf darauf, der dem Glauben des deutschen Heidentums nach dazu verwendet wurde, den Feind zu verfluchen). Zusammen mit der Musik erschien uns der Name „NIDSANG“ einleuchtend, um diesen „auditiven Fluch“ zu repräsentieren.
Worin liegt deiner Meinung nach die Essenz des Black Metal? Welche Rolle nehmt ihr hierbei ein?
Ich denke, Black Metal sollte sich stets am Rande des Abgrunds befinden, jenseits unserer Welt. Meiner Meinung nach braucht es hierfür keinen okkulten Kram. Der Wahnsinn als Thema passt eher zum Black Metal – genauso wie Dunkelheit und Kälte.
Euer neues Album, „Into The Womb Of Dissolving Flames“ wurde nun veröffentlicht. Wie fühlst du dich mit der neuen Platte?
Nachdem wir nun fast zwei Jahre darauf gewartet haben, dieses Werk zu veröffentlichen, bin ich sehr zufrieden mit dem fertigen Produkt. Das Cover-Artwork, die Musik, einfach das gesamte Paket ist einfach genauso geworden, wie wir uns das vorgestellt haben.
Worum geht’s es lyrisch?
Es geht um Okkultismus und Wahnsinn. Der erste Song stellt die Beschwörung dar und dies entwickelt sich weiter bis zum Schluss, der Erlösung, der Transzendenz, dem Tod.
Euer erstes Album erschien bereits 2007. Warum hat es mit der zweiten Platte doch recht lange gedauert?
Dafür gab es mehrere Gründe. Einer von uns war für einige Zeit weggezogen, wir hatten keinen Proberaum usw., aber wir haben 2009 eine EP herausgebracht, wenn ich mich richtig erinnere, also waren wir die letzten Jahre nicht gänzlich verschwunden. Außerdem braucht es bei uns nun mal seine Zeit, bis wir mit einem Album zu 100 Prozent zufrieden sind, um es zu veröffentlichen.
Was sind deiner Meinung nach die größten Unterschiede zwischen eurer neuen Platte und dem Vorgänger?
Die Unterschied besteht darin, dass das neue Album deutlich besser geschrieben wurde und komplexer ausfällt, als das erste.
Ich persönlich höre auf der neuen Platte einige Gemeinsamkeiten zu Watain (speziell „Lawless Darkness“) heraus. Gehören Watain zu euren Haupteinflüssen? Gefällt euch deren letztes Album? („The Wild Hunt“)
Watain sind nicht unser Haupteinfluss, aber sie haben schon für unsere Entwicklung eine Rolle gespielt. Sie haben innerhalb des Genres eine hohe Stellung und Bedeutung und ja, mir gefällt das neueste Album von ihnen.
Seid ihr als Band offen für Experimente (bspw. Orchester, Synthesizer, cleaner Gesang) und was denkst du über die endlose „true-oder-nicht-true-Diskussion“ in der Black-Metal-Szene?
Wir werden vielleicht in der Zukunft mehr experimentieren, aber wie und in welcher Form ist für uns zur Zeit noch nicht ersichtlich – es wird sich zeigen.
Mich interessiert diese Diskussion überhaupt nicht. Die Leute sollen tun und lassen, was sie wollen und wenn es ihnen darum geht, möglichst „true“ zu sein, dann sollen sie das eben tun. Ich werde weder Zeit, noch Gedanken an diese Diskussion verschwenden.
Wie sehen eure Tour-Pläne für die nächste Zeit aus?
Momentan gibt es keine konkreten Termine. Wir warten auf Angebote.
Was bevorzugst du: kleine Clubs oder größere Bühnen (wie auf Festivals)?
Wir haben bisher nur auf kleinen Bühnen gespielt, von daher…
Die letzten Worte gehören dir – gibt es noch irgendetwas, was du unseren Lesern gerne mitteilen würdest?
Nicht, dass ich wüsste.
Dann vielen Dank! Lass uns zum Ende noch ein kurzes Brainstorming machen. Was fällt dir zu folgenden Begriffen ein?
Shining (Swe): Höre ich nicht
Online-Magazine: Gut
Tour-Leben: War nie dort
Gaza-Streifen: War nie dort