Interview mit Cristina Scabbia von Lacuna Coil

Die hübsche und sehr sympathische Cristina Scabbia beantwortete im Namen ihrer Band Lacuna Coil unsere Fragen.
Vielen Dank!

Hier geht es zur englischen Originalfassung des Interviews…

– Wie gehts dir?
Cristina Scabbia: Gut, danke!

– Cristina, wer hat deinen Gesang am meisten beeinflusst? Auch Pop-Sängerinnen? Auf dem neuen Album hörst du dich sehr abwechlungsreich an.
CS: Ich habe keine wirklichen Einflüsse. Ich höre mir zu viele verschiedene Arten von Sängern an, von Klassik bis Extrem. Aber Idole hatte ich nie.

– Welche Musik inspiriert dich?
CS: Die Musik kommt vom Herzen. Manchmal höre ich am liebsten tiefgehende Musik mit viel Atmosphäre, momentan höre ich eher harte Musik, von Meshuggah bis In Flames. Es hängt wirklich davon ab, was ich gerade durchmache.

– Was bedeutet der Bandname?
CS: Als wir uns für Lacuna Coil entschieden haben, haben wir zwei Worte aus zwei verschiedenen Sprachen vermischt: „Lacuna“ ist italienisch bzw latein und bedeutet soviel wie eine Lücke, grundsätzlich vom Gedächtnis oder der Kultur. „Coil“ heisst auf englisch Spirale, unser kompletter Name heisst also sowas wie „Leere Spirale“.

– Und was bedeutet „Comalies“, der Titel eueres neuen Albums?
CS: „Comalies“ symbolisiert die eigenartige Atmosphäre um uns herum, während wir die Songs geschrieben haben. Wir haben in einer Art anderen Dimension komponiert, aufgesaugt von unserer Musik, alles um uns herum haben wir einfach vergessen. Niemand konnte in unsere Dimension kommen, das war wie eine Art Koma. Als wir uns den Titel fürs Album überlegen mussten, haben wir uns an diese Tage und die seltsame Atmosphäre zurückerinnert. Wir haben uns dann für „Comalies“ anstatt „Comalized“ entschieden.

– Welche Musik hörst du privat?
CS: Alles mögliche, wenn es mir ein gutes Gefühl gibt. Ich bin da nicht so eingeschränkt und auch nicht so dumm, zu glauben, dass man die absolute Wahrheit nur in einer Art von Musik finden kann.

– Könnt ihr euch heute noch mit eueren älteren Alben identifizieren?
CS: Ich leugne niemals etwas, dass wir früher getan haben, denn jedes Album steht für das,wer und was wir in dieser Phase waren. Wir sind erwaschener geworden und haben uns entwickelt, das ist normal. Mit der Zeit haben wir viel an Erfahrung gesammelt und viele Sachen in unserer Karriere sind reifer geworden.

– Wie gehts der italienischen Metal-Szene? Hier in Deutschland hört man nicht grade viel über neue Bands aus Italien.
CS: Hier gibts viele Band, die gut spielen können, aber die Szene wird von den großen, italienischen Medien kaum beachtet, zum Beispiel TV oder Radio. Die bevorzugen eher massentaugliche Musik von Dance bis Rap oder solche Sachen. Seit ein paar Jahren aber sind schon einige italienische Bands ganz weit oben in der Metal-Szene, wie Rhapsody oder Labyrinth, aber vermutlich sind wir die einzige Band, die etwas anderes als Power Metal macht.

– Denkt ihr schon über ein neues Studioalbum nach? Oder was ist mit einem Live-Album?
CS: Wir sammeln Ideen, aber es ist noch viel zu früh um an ein neues Album zu denken, wir werben doch immernoch für „Comalies“! Einige neue Ideen haben wir schon, also intressiert mich momentan auch kein Live-Album, das ist auch eher was für Amateure. Wenn ich eine Band mag, ziehe ich es vor auf ein Konzert von ihnen zu gehen, als ein Live-Album zu kaufen.

– Woran erinnerst du dich am liebsten in deiner bisherigen Karriere, und was würdest du am liebsten einfach vergessen?
CS: Es gibt nichts, was ich vergessen will, denn glücklicherweise hatten wir nie schlimme Erfahrungen in unserer Karriere. Ich denke an viele Dinge gern zurück: Von den Touren, die wir mit großen Künstlern und Menschen gemacht haben bis zu Wacken 2001, die Amerika-Tour mit Moonspell und die Mexiko-Gigs, das Dynamo Open Air, die Rock Mania… Es gibt da so viel, dass es wirklich verdammt schwer wäre, mich an DEN Moment zu erinnern.

– Träumst du davon, noch etwas zu erreichen?
CS: Von der Presse und den Leuten als eine der besten Bands in unserer Musik is ein großes Ziel, das wir erreicht haben. Wir können nur hoffen, dass wir mit dieser Leidenschaft für die Arbeit weitermachen können.

– Magst du Deutschland? Was sind deiner Meinung nach die Unterschiede in der Mentalität zwischen Deutschen und Italienern?
CS: Da gibts keinen großen Unterschied. Vielleicht zeigen Italiener schneller und öfter ihre Gefühle bei manchen Sachen als Deutsche das tun, die sind da eher mehr verschlossen und weniger… impulsiv als Italiener. Wir mögen Deutschland sehr, bestimmt bist du glücklich, weil die Leute mehr über Rock/Gothic/Metal reden und danach leben.

– Was denkst du über kleine Webzine-Schreiber, die dir die selben Fragen immer und immer wieder stellen?
CS: Es ist Promotion. Es ist normal, weil sie meine Antworten nicht kennen können, aber ich antworte die selben Sachen tausendmal. Hart, aber es ist mein Job.

– Was denkst du, wenn du die folgenden Begriffe liest?
CS: Sellout – Prostitution
Alkohol – Schlecht für die Stimme
Intoleranz – Ignoranz
Liebe – Alles
MP3 – Musiktöter
Religion – Die Grundlage für alle Kriege
Online-Mags – Gute Promotion im neuen Jahrhundert, wo das Internet sehr wichtig ist.

Cristina Scabbia
Lacuna Coil

Geschrieben am von Metal1.info

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert