Der „Moshburger“ ist serviert, Fast Food bieten INSANITY ALERT auf ihrem aktuellen Album aber höchstens in Bezug auf das Spieltempo. Auch auf seiner zweiten Platte zeigt das internationale, in Österreich ansässige Quartett, wie man Crossover-Thrash heutzutage mitreißend darbietet. Wie das Erfolgsrezept dahinter lautet, was der Bassist halbnackt am Straßenrand macht und einiges mehr verriet uns Schlagzeuger Don Melanzani.
Was ist seit dem Release eures Debüts „Insanity Alert“ bei euch so abgelaufen?
Wir waren ordentlich unterwegs auf coolen Festivals, Tourneen und Club-Shows in ganz Europa! Highlights waren unter anderem der Auftritt auf dem Summer Breeze Open Air, die gemeinsame Show mit Municipal Waste in Paris sowie die Sommertour 2016 mit Iron Reagan. Zuletzt waren wir auf Herbsttour mit Dust Bolt. Außerdem haben wir Club-Shows mit Helden wie Nuclear Assault, Toxic Holocaust, Extreme Noise Terror, Holy Moses oder Death Angel gespielt. Dazu natürlich die Proben und Aufnahmen zu „Moshburger“!
Seit einigen Wochen ist „Moshburger“ erhältlich – wie fühlt es sich an, wieder eine neue Platte auf dem Markt zu haben und was kannst du uns zum Feedback von Presse und Fans sagen?
Es fühlt sich super an, wir sind sehr zufrieden mit „Moshburger“! Wir konnten unser Live-Gefühl diesmal noch besser auf Platte umsetzen! Bei unseren Fans kommt die Scheibe auch sehr gut an. Wir sind seit dem Release Ende September auf Wochenend-Tour in Deutschland, Österreich und der Schweiz und haben überall sehr positive Rückmeldungen und fette Moshpits bekommen! Von Presseseite her auch nur sehr gute Reviews.
Wie wichtig sind dir Kritiken und die Meinungen anderer zu eurer Musik?
Da bin ich zwiegespalten. Ich mag konstruktive Kritik von Leuten, bei denen ich das Gefühl habe, sie haben sich mit der Musik auseinandergesetzt. Was mich nervt beziehungweise was ich absolut nicht ernst nehme, sind Reviews, bei denen du merkst, dass die schreibende Person vielleicht ein, zwei Songs kurz angespielt und dann irgendwie etwas bei anderen Rezensionen abgekupfert hat, aber keine Ahnung hat, worum’s geht.
Wie kommt man überhaupt auf einen Titel wie „Moshburger“?
Der kommt direkt aus dem Hirn unseres Sängers Heavy Kevy! All credits to him!
Das neue Artwork ist sehr detailreich und unterm Strich wirklich gelungen. Wer hat’s entworfen, wie kam der Kontakt zustande und wie lief die Zusammenarbeit ab?
Ja, finden wir auch, ist echt super geworden! Entworfen hat es James Callahan alias Barf Comics. Kevin kannte seinen Style; nachdem er dann 2015 schon mal ein T-Shirt-Design für uns entworfen hat, war für uns klar, dass nur er in Frage kommt! Wir haben ihm dann grobe Ideen sowie die Songtitel und teilweise Lyrics zu „Moshburger“ geschickt. Tja, und das ist dann daraus geworden! Hart, es passiert viel, crazy! Genau wie unser Sound und die Live-Shows!
Wie sieht aus deiner Sicht eine perfekte Live-Show aus?
Die perfekte Live-Show muss in erster Linie tight sein! Und sie muss die Leute unterhalten, in welcher Form auch immer! Für INSANITY ALERT funktioniert’s mit Gimmicks, Heavys Ansagen, einem verrückten Bühnenbild, mucho Humor – aber natürlich geht nichts ohne eine tighte Live-Performance der Songs!
Wenn du an verrückte On-the-road-Storys oder Tour-Anekdoten denken musst, was kommt dir als allererstes in den Sinn?
Wir mussten dieses Jahr nach dem Gig auf dem Summer Breeze – und einer intensiven Party dort – noch ein paar Stunden weiterfahren, da wir am nächsten Tag früh am Kaltenbach Open Air ankommen mussten. 15 Minuten vor der Ankunft im Hotel hat unser Basser die gesamte Rückbank unseres Mietbusses vollgekotzt. Wir hatten nix zum Reinigen mit dabei, also hat er sich ausgezogen und halbnackt am Straßenrand mit seiner Kleidung die „ärgsten Brocken“ rausgewischt. Ausgenüchtert haben wir dann am nächsten Morgen die wahren Ausmaße erkennen müssen. Neun weitere Tage in diesem Auto sollten folgen, und das Mitte August… (lacht).
Ihr kommt aus Tirol – was hat euch dazu bewogen, Thrash Metal zu spielen, anstatt Trachtenklamotten anzuziehen und Volksmusik zu machen?
Jein! Also Heavy Kevy kommt aus Holland und unser Basser Zola Gorgon aus Rumänien. Warum Crossover-Thrash? Weil der Sound geil ist und Jeans mit Band-Shirts unsere Tracht ist. Punk as fuck! Berge, Natur, Snowboarden lieben wir an Tirol, aber „hmtata-hmtata“ ist nicht unsere Welt, haha.
Thrash Metal hat als Genre inzwischen so einige Jahre auf dem Buckel. Worauf kommt es deiner Meinung nach an, um das Ganze weiterhin spannend und unterhaltsam zu halten?
Wichtig ist, denke ich, dass die Leute die Wurzeln und Geschichte nicht vergessen. Es gibt nach wie vor viele „junge“ oder neue Bands, die es echt draufhaben. Ich denke, man sollte sich nicht zu viel scheißen und einfach machen, worauf man Bock hat. Das ist doch das Coole an Thrash! Keine Band erfindet das Rad neu, aber darum geht’s auch nicht, cool und authentisch muss es sein! Das merken die Leute dann auch – dann bleibt’s interessant!
Was macht einen guten Thrash-Song alles aus?
Schwierig zu beantworten, da es so viele verschiedene gute Thrash-Songs gibt, die unterschiedlicher gar nicht sein könnten. Langweilig darf ein guter Song nicht sein, egal ob die Nummer unter einer Minute oder acht Minuten lang ist.
Wie läuft das Songwriting bei INSANITY ALERT generell innerhalb der Band ab?
Unser Gitarrist Grave bringt meistens Riffs oder schon fast fertige Songideen. Dann trommel‘ ich dazu und wir basteln was zusammen, oder wir arrangieren alles neu, ich bin da sehr perfektionistisch! Oder Heavy hat eine Idee im Kopf und wir versuchen, die dann instrumental umzusetzen. Heavy Kevy ist für 99 % der Lyrics zuständig, Zola spielt Bass. Entweder so oder ganz anders.
Seit dem Release eurer ersten Demo sind ein paar Jahre ins Land gezogen. Wie seid ihr im Lauf der Zeit als Band gereift, was ist anders, was ist noch genauso?
Ich denke, wir haben unterwegs viel gelernt, wodurch sich unsere Live-Show sicher weiterentwickelt hat. Auch das viele Proben und die Aufnahmen in unterschiedlichen Studios mit unterschiedlichen Leuten haben uns weitergebracht. Wir lieben alle, was wir machen, hängen gerne miteinander ab und geben alles für INSANITY ALERT.
Wie lauten eure Pläne fürs nächste Jahr?
Noch bekannter werden, on Tour nette Leute treffen, sowohl Musiker als auch Fans, macht immer Spaß! Außerdem wollen wir den Leuten leckere „Moshburger“ servieren! Yeah! Das Booking für 2017 läuft auf Hochtouren. Ganz aktuell: INSANITY ALERT auf dem Hellfest 2017! Wirf freuen uns riesig darauf! Weitere Shows und Festivals werden folgen!
Zu guter Letzt: Auf der Straße kommt euch David Guetta auf einem Longboard
entgegen – was macht ihr?
Ihn um sein Handy fragen, „Why Is David Guetta Still Alive?“ aufrufen, ihm zeigen, dann trösten. Und das Longboard zerstören, klar.
Okay, vielen Dank für deine Zeit und Antworten! Zum Abschluss unser Metal1.info-Brainstorming:
Zombies: „Crucified By Zombies“, Heavy liebt Zombie-Stuff, ich steh‘ auf Wrestling.
Donald Trump: Idiot son of an asshole! Sie werden’s irgendwann auch kapieren…
Metallica: Big influence! „Ride The Lightning“ is my fav.
South Park: Die Hippie, Die!
Misfits: Danzig!
Alkoholfreies Bier: Ich versuch’s hin und wieder fürs gute Gewissen, vergiss es !
Ghostbusters III: Nicht angeschaut, sowieso Ghostbusters I!
Nochmals danke, wenn du noch was an unsere Leser loswerden willst, die letzten Worte gehören dir:
Don sagt: Haut euch „Moshburger“ rein, kommt zu den Shows von INSANITY ALERT und trinkt Bier mit uns! Danke für euren Support, metal is all that matters! Peace!