Interview mit Richard Henshall von Haken

Read the English version

Nach zehn Jahren und vier rundum gelobten Alben zelebrieren HAKEN ihr Jubiläum auf eine Art, die jedem Fan ein breites Lächeln auf die Lippen zaubern dürfte: Mit der Veröffentlichung von „L-1VE“, dem ersten Konzertmitschnitt der Engländer. Was den geneigten Prog-Liebhaber darauf erwartet und wie der Abend im Melkweg, Amsterdam, aus Sicht der Band verlief, erzählt uns Gitarrist und Keyboarder Richard Henshall.

Hi Rich! Wie geht es dir?
Danke für die Einladung. Mir geht es sehr gut. Wir sind gerade dabei, unser fünftes Album im Studio abzuschließen, also ist alles gut im HAKEN-Camp.

Da ist es, das erste Live-Album von HAKEN. Herzlichen Glückwunsch! Ist dessen Veröffentlichung etwas aufregender als die Veröffentlichung einer normalen CD?
Danke vielmals. Es sind schon zehn Jahre vergangen! Es gibt dennoch immer einen Hauch von Aufregung und Vorfreude in der Band bei allem, was wir veröffentlichen. Ich freue mich darauf, das endlich für alle unsere Fans sichtbar zu machen.

Was war eure Absicht hinter „L-1VE„? Hattet ihr es schon lange im Kopf und nun die Möglichkeit, es umzusetzen oder ist das einfach eure Art, den 10. Geburtstag von HAKEN zu feiern?
Wir haben noch nie ein Live-Album veröffentlicht, also war es an der Zeit, den Fans das zu geben, was sie verdienen! Es ist etwas, das wir schon immer im Sinn hatten, aber nie dazu gekommen sind, es tatsächlich zu tun. Außerdem haben wir letztes Jahr unser zehnjähriges Bestehen als Band gefeiert, und wir waren der Meinung, dass eine Live-DVD der perfekte Weg wäre, um das Ende dieses Kapitels der Reise der Band zu markieren.

Das ist es auf jeden Fall! Und herzlichen Glückwunsch zu einem Jahrzehnt HAKEN! Wenn du jedes Jahr mit einem Wort beschreiben solltest, welche zehn Wörter könnten es sein?
Ok, hier geht’s los, ab 2007:
Schnee, Verteiler, sich häuten, Fisch, Deja vu, Deja vu, Mallory, Nostalgie, Bonn, steinig, Festung.

Habt ihr eurem Publikum in Amsterdam vorab gesagt, dass das Konzert gefilmt werden wird? Falls ja, gab es eine besondere Atmosphäre deswegen?
Wir haben die Leute vorher nicht wissen lassen, dass es gefilmt werden wird, aber ich bin sicher, dass die Scharfsinnigen unter ihnen es schnell verstanden haben mit all den Kameras auf der Bühne. Zum Glück hatten wir eine gesunde Anzahl an Zuschauern, die während unseres Sets voller Energie waren, was die Stimmung für die Show sehr positiv beeinflusste.

Warst du denn nervös, weil es überall Kameras gab, die dich filmten?
Ja, es ist immer etwas nervenaufreibend, wenn man weiß, dass man gefilmt wird. Es ist das gleiche wie im Studio; scheinbar simple Parts, die du schon unzählige Male gespielt haben, werden sofort unmöglich zu spielen, sobald der rote Knopf betätigt wird! Um uns zu helfen, und den ganzen Prozess entspannter zu gestalten, haben wir beschlossen, die Audio-Feeds jedes Konzertabends während der gesamten Tour aufzunehmen, so dass wir uns bei der letzten Show in Amsterdam mit diesem Wissen ziemlich wohl fühlten. Auch die Musik war zu diesem Zeitpunkt voll in uns verwurzelt, so dass wir uns darauf konzentrieren konnten, so gut wie möglich zu spielen. Zum Glück ist alles gut gelaufen und der Rest ist Geschichte.

Was waren die wichtigen Dinge für euch, als die Veröffentlichung geplant wurde: Eine spezielle Setlist oder die Location in Amsterdam oder wie „L-1VE“ gefilmt werden soll?
Da es unsere Jubiläums-Tournee war, haben wir uns eine retrospektive Setlist ausgedacht, die alle unsere Favoriten aus all unseren Platten beinhaltet. Wir haben auch ein Medley aus allen Hauptthemen von „Aquarius“ zusammengestellt, das gut ankam.

Eure Kollegen von Leprous haben Costin Chioreanu gebeten, ihr Konzert in der Rockefeller Music Hall zu filmen. Wer war für die Darstellung von „L-1VE“ verantwortlich? Und nach welchen Kriterien habt ihr diese Person ausgewählt?
Leprous hat mit dem Live-Album einen super Job gemacht. Sie sind live eine so erstaunliche Band und ich denke, die DVD fängt ihre intensive Energie auf der Bühne ein. Wir entschieden uns dafür, ein paar Kontakte zu nutzen, die Ross aus seiner Studienzeit noch hatte. Obi Mgnado, Luca Shakison und Robin Pijpers von The Oyssey Media Group waren für die Kameraarbeit verantwortlich. Mit dabei auch unsere gute Freundin Simen Sandnes, die einige der Nahaufnahmen der Nacht gemacht hat. Miles Skarin von Crystal Spotlight übernahm für uns den Schnitt. Wir hatten mit ihm an den Videos für „Affinity“ gearbeitet, also wussten wir, dass er einen tollen Job machen würde.

„Affinity“ entstand im Stil der 80-er Jahre. Gilt das auch für euer Live-Album? War es euch wichtig, dieses Muster beizubehalten?
Wir haben die Musik und das Artwork auf „Affinity“ mit einigen Einflüssen aus den 80-ern gespickt, was bei vielen unserer Fans sehr gut ankam. Ich denke, dass unserer Fans eine Affinität zu den 80-ern haben sollten, sei es durch Filme, Musik oder das Aufwachsen in dieser Zeit. Wir haben uns entschieden, die Verpackung für „L-1VE“ in ähnlicher Weise anzugehen und uns von den VHS-Kassetten aus dieser Zeit inspirieren zu lassen.

Was ist dein Lieblingsmoment auf „L-1VE“ und warum?
Wir haben schon lange nicht mehr Tracks von unserem Debütalbum „Aquarius“ gespielt, also hat es Spaß gemacht, das „Aquamedley“ zu spielen.

Wenn du die Arbeitsbelastung durch die Veröffentlichung eines gefilmten Live-Albums vergleichst mit einem normalen Konzertabend ohne Kameras, würdest du es dennoch wieder tun oder wird HAKEN in Zukunft lieber Konzerte ohne Kamera machen?
Wir sind alle sehr zufrieden damit, wie die DVD geworden ist, also werden wir definitiv versuchen, das zu einer regelmäßigen Sache werden zu machen. Wir sind jetzt in einer besseren Position, um das zu ermöglichen. Die Veröffentlichung eines Live-Albums gegen Ende eines jeden Album-Tourzyklus wäre eine gute Möglichkeit, jede Phase unserer Karriere zu dokumentieren.

Vielen Dank für die Beantwortung unserer Fragen, Rich! Gibt es noch etwas, das du den Lesern sagen möchtest?
Danke fürs Lesen! Ich wünsche euch viel Spaß beim Anschauen und Hören von „L-1VE“. Haltet ein Auge offen auf unseren sozialen Netzwerken für Neuigkeiten über unser bevorstehendes Studioalbum. Da kannst du eine Sauerei erwarten!

Cheers,
Rich

Promo-Bilder: Marco Castellani & Renee Liszkai (Presse-Kit)
Live-Bilder: Stephen Schmidt (Presse-Kit)

Publiziert am von

Dieses Interview wurde per E-Mail geführt.
Zur besseren Lesbarkeit wurden Smilies ersetzt.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert