Interview mit Jack The Riffer von Generation Steel

Erst 2019 gegründet ging es bei GENERATION STEEL ziemlich schnell, denn die Truppe hat in knapp vier Jahren schon zwei volle Alben eingespielt. Das erst kürzlich erschienene „Lionheart“ bedeutet dabei auch noch eine deutliche Steigerung gegenüber ihrem ohnehin schon starken Debüt. Kein Wunder also, dass die Truppe mit El Puerto Records also mit Leichtigkeit eine neue Label-Heimat finden konnte. Da sie zuletzt auch noch mit den Schweden Manimal auf Tour gehen konnten, stehen die Zeichen für GENERATION STEEL offenbar auf Sturm. Wir sprachen mit Bandkopf Jack The Riffer über seine aktuellen Pläne.

Das Logo der Band Generation Steel

 

Euer Debüt „The Eagle Will Rise“ liegt jetzt etwa zweieinhalb Jahre zurück. Was hat sich in dieser Zeit bei euch getan?
Aufgrund der Pandemie konnten wir unser Debütalbum nicht wie geplant live präsentieren. Daher haben wir die Zeit für das Songwriting des Albums „Lionheart“ genutzt aber auch einige Liveshows gespielt. Jetzt wollen wir mit beiden Alben im Gepäck live Vollgas geben!

Mit „Lionheart“ steht nun euer zweites Album in den Regalen. Wie würdest du die Platte beschreiben?
Gereifter, rau, wild mit viel Groove und Punch – genauso wie wir uns als Band verstehen.

Das Cover von "The Eagle Will Rise" von Generation SteelWürdest du sagen, dass sich eure Musik seit eurem ersten Album verändert hat? Wenn ja, wie?
Uns war wichtig, dass das sich das Songwriting weiterentwickelt und der Stil noch etwas mehr an Schärfe gewinnt. Ob uns das gelungen ist, müssen die Fans und Zuhörer beurteilen.

Lief das Songwriting zu „Lionheart“ anders ab als zum Vorgänger?
Nein, da wir da inzwischen ein gut eingespieltes Konzept fahren. Wir sammeln zunächst markante Riffideen und bauen daraus komplette Song-Arrangements. Basierend darauf entwickelt Rio seine Gesangsmelodien und Texte.

Ich meine, in eurer Musik viel klassischen U.S. Metal rauszuhören. Wo liegen eure Einflüsse?
Rein instrumental orientieren wir uns an Bands wie Accept, U.D.O., Grave Digger, Judas Priest oder auch Dream Evil. Durch die Stimme von Rio kommt dann tatsächlich ein U.S.-Touch rein, der uns im besten Fall eine besondere Note verleiht – ein Mix aus teutonischem und U.S.-Metal!

Für „Lionheart“ habt ihr einmal mehr mit Uwe Lulis zusammengearbeitet – eine perfekte Symbiose?
Absolut! Uwe und ich sind schon viele Jahre private Freunde und es war schnell klar, dass er der richtige Mann für uns ist. Schließlich hat uns sein Metal-Stil und -Sound sehr geprägt. Uwes Produktionen klingen einfach lebendig und nicht so stereotyp wie vieles anderes heutzutage!

Das Cover von "Lionheart" von Generation SteelUnlängst wart ihr mit Mentalist und Manimal auf Tour – ein ziemlich starkes Package. Was muss eine Underground-Band tun, um sich so etwas zu ermöglichen?
Wir haben uns sehr darauf gefreut, uns endlich auf Tour einem größeren Publikum präsentieren zu dürfen! An dieser Stelle möchten wir uns bei unserer Agentur Lucky Bob bedanken, die auch für Manimal arbeiten und das Paket geschnürt haben. Man braucht heutzutage erfahrene, gut vernetzte Partner um voran zu kommen.

Stichwort Underground: Wie ist es eurer Erfahrung nach um die hiesige und internationale Szene bestellt? Geht es dem Metal gut?
Grundsätzlich ja. Es gibt immer noch viele Leute, die auf Metal stehen. Aber durch die Pandemie haben viele Clubs und Veranstalter die Segel gestrichen. Kurz gesagt: Es gibt zu viele Bands und zu wenig Bühnen. Das Verhältnis hat sich stark verändert und es ist alles andere als leicht, an gute Live-Shows zu kommen.

Könntet ihr euch vorstellen, mal ein Live-Album aufzunehmen oder ist das ein sterbendes Format?
Das ist durchaus denkbar. Aber bevor wir so etwas machen, möchten wir uns erst mal weiter etablieren. Ich denke, dass ein Live-Album als das dritte Album etwas albern wirken würde.

Woher kommt eigentlich der Name Generation Steel?
Einerseits steckt darin klar unsere stilistische Ausrichtung – rauer teutonischer Metal – andererseits sehen wir uns nicht nur als Band, sondern wollen unsere Fans mit einbeziehen. Wir ALLE sind die GENERATION STEEL!

Durch die (bis vor Kurzem) anhaltende Preisspirale ist das Touren so teuer geworden, dass es sich viele kleinere bis mittelgroße Bands und Clubs nicht mehr leisten können. Merkt Ihr etwas davon?
Oh ja! Wie vorhin schon beschrieben verschärft sich die Lage. Wir hoffen, dass sich das wieder bessert. Allerdings wird das noch etwas dauern und wir müssen alle durchhalten.

Besten Dank für Zeit und Antworten. Zum Abschluss ein Brainstorming: Was fällt dir spontan zu folgenden Begriffen ein?
Merch Cut: Bullshit! Da Bands dank Streaming kaum noch Einnahmen erzielen sollte man darauf verzichten!
Festival Saison: Großartig! Macht am meisten Spaß! Aber: zu viele Bands wollen auf zu wenig Bühnen.
Landtagswahl: Wir äußern uns nicht politisch.
Grave Digger: Tunes Of war! Ich hoffe, dass sie mit dem neuen Gitarristen wieder so klingen,
Generation Steel in 10 Jahren: Im besten Fall haben wir noch ein paar Alben veröffentlicht, uns kontinuierlich weiterentwickelt und spielen geile Konzerte!

Die letzten Worte gehören dir – gibt es noch etwas, was du unseren Lesern mitteilen möchtest?
Wir danken allen Lesern, Fans, Konzertbesuchern bzw. wir danken der GENERATION STEEL!

Ein Foto der Band Generation Steel

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Dieses Interview wurde per E-Mail geführt.
Zur besseren Lesbarkeit wurden Smilies ersetzt.

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