Interview mit Sebastian Stöber von Eradicator

Hier stellen sich ERADICATOR für den Metal1.info Underground Contest vor.
Stil: Thrash Metal
Zum CD-Review „Back To The Roots“
Für Eradicator abstimmen!

Hi! Da ihr als Underground-Band wohl dem Großteil der Leser noch unbekannt seid, wäre es fein, wenn ihr euch zu Beginn kurz vorstellen würdet.
Wir sind ERADICATOR aus dem Sauerland. Es gibt uns seit 2004 und wir haben uns die Marke „Oldschool Thrash Metal“ auf die Fahne geschrieben.
Die Mitglieder sind:
Sebastian Zoppe (18 Jahre alt) – Bass
Jan-Peter Stöber (17 Jahre alt) – Schlagzeug
Manuel Müller (17 Jahre alt) – Gitarre
Lars Schlabach (30 Jahre jung) – Gesang
Und ich Sebastian Stöber (18 Jahre alt) – Lead Gitarre
Seit April gibt es unser Demo- Album „Back To The Roots“ (der Name ist Programm). Lasst Euch auf unserer Homepage (www.eradicator.de) von den Hörproben überzeugen und unterstützt uns; mit nem Fünfer seid Ihr dabei…

Wie steht es um die Underground-Szene in euerer Umgebung und Region?
Wie überall in ländlichen Gebieten, ist die Metalszene bei uns nicht sehr stark ausgeprägt. Dafür gibt es in unserer Region eine Plattform für Undergroundbands (www.rock-society.de).

Pflegt ihr viele Freundschaften zu anderen Underground-Bands? Wie wichtig schätzt ihr die Kontakte zu anderen Bands ein?
Wir bemühen uns immer darum, Freundschaften mit guten Bands (auch Überregional) zu knüpfen, da es einem auf diese Art leichter fällt mit einen Supportact in Verbindung zu treten oder, dass man selbst eine andere Band unterstützen kann. Gerade wenn man danach gefragt wird, eine befreundete Band zu unterstützen, sind diese Kontakte sehr wichtig.

Wird der Underground in der heutigen Zeit von den Hörern und Medien noch entsprechend gewürdigt und akzeptiert?
Bei uns ist es so, dass eigentlich nur der regionale Underground gewürdigt wird. Das passiert bei uns in der Gegend vor allem durch unterstützende Zeitungsberichte aber auch durch hohe Besucherzahlen bei Auftritten. Wer überregional bekannt werden will, der braucht schon einen sehr guten Ruf…

Ist es schwierig für euch, Auftrittsmöglichkeiten zu bekommen? Labels kaufen ihre Bands ja gerne mal in Touren oder Supportslots rein, wäre es überhaupt möglich für eine Underground-Band, vor „größeren“ Bands zu spielen?
Für unsere Bemühungen um Gigs, wurden wir bis jetzt so gut wie immer belohnt. Es ist zwar schwierig gute und geeignete Läden zu finden, aber bis auf einige schlechte Erfahrungen, die wir gemacht haben, können wir nur gutes berichten.
Zum Thema „vor „größeren“ Bands spielen, muss ich sagen, dass wir bei einem unserer letzten Gigs gute Kontakte knüpfen konnten. Aller Voraussicht nach, haben wir im September die Möglichkeit als Support des Speed Metal Klassikers AGENT STEEL und VICIOUS RUMORS in Dortmund beim Europatourauftakt zu zocken. So wie es aussieht, werden wir dort die Chance haben, unsere Musik einem sehr großen Publikum zu präsentieren.
Im Februar dieses Jahres haben wir beim Winternachtstraum in Arnsberg gespielt. Dort spielten unter anderem Eisregen (ist zwar nicht unsere Musik, aber was solls?). In den Vergangenen Jahren spielte dort unter anderem auch RAGE.

Habt ihr mit der ein oder anderen „größeren“ Band besondere Erfahrungen (positiv oder negativ) gemacht?
Leider konnten wir bisher noch keine Erfahrungen, weder positive noch negative, machen.

Mit welcher „großen“ Band würdet ihr gerne auf Tour gehen?
Da gäbe es so einige, zB.Testament, Annihilator, Megadeth oder deutsche Bands wie Kreator, Sodom, Destruction oder Rage,…(eine fast niemals endende Liste). Im Prinzip ist es aber egal welche Band nach uns spielt, wenn genug Leute das Konzert besuchen und unsere Musik gut ankommt und die Stimmung zum kochen bringt.

Vor allem bekannte Bands predigen ja gerne, dass es völlig egal ist, ob man nun vor 10 oder 1000 Leuten spielt. Wie seht ihr das?
Bei uns ist es so, dass wir immer unser Bestes geben, ob nun 10 oder 1000 Leute auf einem unserer Konzerte sind. Gerade als Underground-Band ist es wichtig, dass man immer 120% gibt, denn sonst hat man schnell das Problem, dass man auch noch die letzten 10 Fans vergrault. Wer geht schon auf ein Konzert, bei dem der Sänger immer das übelste Gesicht zieht?
Natürlich ist es schade wenn keiner kommt, vor allem wenn man bedenkt wie viel Mühe man sich mit der Musik gemacht hat. Aber ich denke, dass da jeder mal durch muss und glücklicherweise ist das bei uns bis jetzt nur die Ausnahme gewesen!

Ist der „Underground“ an sich noch ehrlich? Kann man noch vom viel gepriesenen Zusammenhalt der Szene reden oder schleicht sich auch hier schon mehr und mehr Kommerz- und Konkurrenzdenken ein?
Kommerzdenken würde ich nicht sagen. Zum Konkurrenzdenken kann man doch auch etwas Positives sagen. Gerade dieses „belebt doch das Geschäft“!
Wir machen unsere Musik in erster Linie als Hobby und aus diesem Grunde steht der Spaßfaktor natürlich im Vordergrund. Wenn derjenige dem unsere Musik gefällt, aber sogar unsere CD kauft, dann ist das natürlich klasse!

Das absolute Gegenteil zum Underground dürften die populären Casting Shows sein. Meist nur mäßig talentierte Musiker werden schnell berühmt und müssen sich nicht erst jahrelang einen Status erarbeiten. Wie steht ihr zu diesen Shows und den daran teilnehmenden Leuten?
Ich finde es eher peinlich, wie sich bekannte Fernsehsender ihre „Stars“ selbst machen. Das allerpeinlichste an diesen Geschichten ist aber, dass der gefundene „Star“ höchsten ein Jahr lang ein Star sein kann, da er spätestens nach dieser Zeit von der Show die in erschaffen hat wieder ersetzt wird. Sprich: Kommerz- und Konkurrenzdenken!!
Außerdem finden wir, dass der Weg den man gehen muss um vielleicht mal berühmt oder ein Star zu werden, doch eigentlich das ist, was den Musiker dann ausmacht!!
Auf diesem oft sehr langen Weg kann man viel Erfahrung sammeln und dadurch schon eine Menge dazulernen.

Würde es eine Metal-Casting-Show geben (für komplette Bands, nicht Einzelmusiker) – würdet ihr euch eine Teilnahme überlegen?
Kommt ganz darauf an, worum es geht. Falls man einen Gig bei nem großen Festival bekommt und eigentlich nichts verlieren kann, warum nicht? Ende letzten Jahres haben wir auf einem Bandcontest gespielt und uns gegen eine Konkurrenz von 17 anderen Rock und Metal Bands durchgesetzt. Als Belohnung haben wir einen Studioaufenthalt geschenkt bekommen. In dieser Hinsicht, kann ich also nur gutes berichten.
Bei RTL würden wir uns aber nicht zum Kasper machen wollen.

Ein leidiges Thema – Labels. Welche Erfahrungen habt ihr bisher damit gemacht und versucht ihr aktuell, ein Label zu finden oder macht ihr lieber erstmal auf eigene Faust weiter?
Bis jetzt haben wir noch keine Erfahrungen gemacht. Wir haben uns aber ehrlich gesagt, noch nicht um einen Deal oder ähnliches bemüht.
Trotzdem kann man sagen, dass wir gegen einen seriösen Deal nichts einzuwenden hätten!!

Wie verdient ihr euch das Geld zum Musikmachen, was macht ihr neben der Musik im „normalen Leben“?
Mein Bruder Pitti, Manuel und ich sind noch auf der Schule und sind auf dem Weg zum Abi (Klassen: 11,10 und 12), der Zoppe macht ne Ausbildung als Verfahrensmechaniker für Kunststoff- und Kautschuktechnik und Lars arbeitet in einer Gießerei. Das Geld das mein Bruder und ich in die Musik stecken, verdienen wir uns vor allem durch Ferienjobs.

Das Internet ist für jede junge Band ein unverzichtbares Medium geworden. Welchen Stellenwert haben für euch Plattformen wie MySpace?
Bei uns hat das Internet einen recht hohen Stellenwert. Wir haben eine Hompage ( www.eradicator.de ) , eine MySpace Seite (eradicatormusic) und sind in sämtlichen Musik- Plattformen registriert.

Onlinemagazine haben in der heutigen Zeit einen eigenen Status erlangt, wo seht ihr die Vor- und Nachteile gegenüber den herkömmlichen Printmagazinen?
Auf Vor- und Nachteile kommt es dort gar nicht an. Es ist wichtig, dass man in beiden Medien vertreten ist. Natürlich ist es schon etwas lässiger, wenn man eine berühmte Metalzeitschrift aufmacht und ein Review oder ein Interview zur eigenen CD findet, die Onlinemagazine sind dafür aber ohne große Umkosten leichter für die Masse zugänglich.

Lass uns zum Schluss noch ein kleines Wortspiel machen, wenns beliebt. Was fällt euch ein zu folgenden Begriffen…

Politik in Musik : Wir legen Wert auf gesellschaftskritische Texte, die sich mit brisanten Themen wie der Kriegsproblematik auseinandersetzen.
Musik als Propagandamittel zu benutzen ist falsch.
Klassische Musik : Ein sehr, sehr wichtiger Wegbereiter des Heavy Metal!
Klimawandel : Da fällt mir ein, dass ich noch die Bananen ernten muss…
Grillen : Ein kühles Bierchen und ein saftiges Steak! Was will man mehr?
Bücher : Im Moment besonders Schulbücher und Gitarrenverstärkerbedienungsanleitungen.
Fußball : Schalke ist der geilste Club der Welt!!!
Festivals : Musik, Grillen, warmes Bier,… So ist er halt der Heavy Metal
Metal1.info : Danke für’s Interview, Leute.

Damit wären wir am Ende, vielen Dank!

Geschrieben am von Metal1.info

Dieses Interview wurde per E-Mail geführt.
Zur besseren Lesbarkeit wurden Smilies ersetzt.

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