Interview mit Simone Simons von Epica

Für EPICA geht es steil bergauf: Die niederländische Symphonic-Metal-Band hat mit ihrem neuen Album „The Quantum Enigma“ ihrer Diskografie nicht nur eine weitere herausragende Scheibe hinzugefügt, sondern hat auch einen auffallenden Popularitätsschub zu verzeichnen. Wir haben uns mit der sympathischen, wie bildhübschen Frontfrau Simone Simons über den Enstehungsprozess des Albums unterhalten.

 

Epica Logo

 

Wie läuft es bei euch nach dem Release von „The Quantum Enigma“? Seid ihr noch voll im Presse-Stress oder bereitet ihr euch auf die kommenden Shows vor?
Wir hatten schon unsere ersten beiden erfolgreichen Shows. Unsere ausverkaufte CD-Release-Show in Tilburg hat einen riesigen Spaß gemacht! Aber wir sind natürlich seit Monaten damit beschäftigt Interviews zu geben und „The Quantum Enigma” überall auf der Welt zu promoten.

TQE-coverThe Quantum Enigma – Das Quanten Rätsel. Wie seid ihr darauf gekommen diesem Thema ein ganzes Album zu widmen?
Mark hatte die Idee unserem sechsten Studio-Album den Namen “The Quantum Enigma” zu geben. Er interessiert sich schon seit einiger Zeit für Physik und wollte dieses Thema irgendwie in die neue Scheibe integrieren.

Inwiefern steht das ziemlich abstrakte Cover damit in Verbindung, bzw. was stellt es genau dar?
Das Artwork wurde von Stefan Heilemann gemacht. Wir haben mit ihm bereits in der Vergangenheit gearbeitet, er ist ein außergewöhnlicher Künstler und hat ein gutes Gefühl für EPICA. Das Bild an sich zeigt einen Berg mit einem Auge. Es symbolisiert, was wir sehen, aber unter dem Berg geht die Welt weiter. Schiffe versuchen der Frage nach dem Sinn des Lebens auf den Grund zu gehen. Der Buddha steht für Spiritualität.

Dieses Album ist das erste, das ihr ohne Sascha Paeth aufgenommen habt… War die Arbeit mit eurem neuen Produzenten grundlegend anders?
SONY DSCSascha ist immer noch in die Demo-Aufnahmen involviert. Wir wollten unsere Aufnahme-Kulisse verändern und entschieden uns für das Sandlanne-Studio in Rijen in den Niederlanden. Das Studio ist für uns viel praktischer, weil der Großteil der Band viel näher daran wohnt. Joost van den Brok war der Produzent, der dort arbeitet und wir kannten uns bereits schon seit Jahren. Wir fragten ihn, ob er für die Herausforderung mit EPICA zu arbeiten bereit sei und er sagte „ja“. Joost ist sehr talentiert, gut organisiert und Musiker und Produzent zugleich. Er sorgte dafür, dass wir alle vernünftig blieben und am Ende das beste Ergebnis erzielten. Es war wunderbar mit ihm zu arbeiten. Wir sind ein gutes Team.

Was würdest du als die größten Unterschiede zu eurem letzten Album bezeichnen? Wo habt ihr euch weiterentwickelt?
Das Album bläst einen weg. „Requiem for the Indifferent” war komplexer und leicht düster. „The Quantum Enigma” ist besser ausbalanciert, hat einen großartigen Sound, die Songs ergeben mehr Sinn und mein Gesang ist viel besser als zuvor.

Hast du einen bestimmten Lieblingssong auf dem Album?
Im Moment wohl “Natural Corruption”. Ich liebe die ganze Platte, aber dieser Song macht mich irgendwie total glücklich, die Melodien berühren mich.epicaband2014promonew_638

Ihr habt euch im Laufe eurer Karriere einen immer einzigartigeren, unverwechselbareren Sound erarbeitet. Welche Bands sind jetzt aktuell noch eure größte Inspiration?
Ich bewundere alle Bands die zu ihrem Sound stehen und sich nicht mit jedem neuen Album komplett verändern.

Da ihr bei Nuclear Blast unter Vertrag steht und eine weltweit erfolgreiche Band seid, wird natürlich ein großer Medienzirkus um euch veranstaltet: Clips über die Aufnahme-Sessions, zu jeder Single erst ein Lyrics-Video, dann ein richtig gedrehtes Video. Denkt ihr dieser Aufwand zahlt sich aus?
Über das Internet zu kommunizieren ist die einzige Möglichkeit deine Musik zu verbeiten. Youtube, Facebook, Twitter ect sind ein notwendiges Übel, um es so zu sagen (lacht). Ich denke das Internet ist ein großartiger Platz für uns alle, um uns über EPICAs Musik kennen zu lernen und zu verbinden.

simone-simons-profileIhr hattet früher immer große Schwierigkeiten, in Deutschland Fuß zu fassen. Hat sich daran mittlerweile etwas geändert?
Deutschland ist ein sehr großes Land und die Leute hier brauchen etwas mehr Überzeugungsarbeit als anderswo. Aber mit jedem Album wächst die Zahl unserer Fans in Deutschland.

Unter euren veröffentlichten Tour-Dates sind leider keine Shows bei uns in Deutschland. Kommt da noch was?
Wir arbeiten daran. Ich wohne selbst in Deutschland und hoffe hier auch einige Shows spielen zu können.

Du bist im Herbst letzen Jahres Mutter geworden. Wie wirkt sich das auf deine Arbeit als Musikerin aus?
Es ist einfach großartig und wirklich herausfordernd, aber auch es gibt einem auch sehr, sehr viel. Mein Sohn ist so süß und schon so groß!

Zum Schluss noch ein kleines Brainstorming:
Physik:
EPICA – The Quantum Enigma
The Life and Times of Scrooge: Die Single habe ich schon!
Floor Hansen bei Nightwish: Stolz auf sie!
Grunts: Chocomel (Mark trinkt das vor den Auftritten, um seine Kehle vorzubereiten.)
Deine persönliche Lieblingsband: Insomnium

Vielen herzlichen Dank für das Interview, Simone! Willst du unseren Lesern zum Schluss noch etwas sagen?
Vielen lieben Dank. Ihr seid die Besten!

Publiziert am von Tobias Schultz

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