Interview mit Petri Lindroos von Ensiferum

Das dritte ENSIFERUM-Album „Victory Songs“ ist nur noch wenige Wochen entfernt (VÖ am 27.4.07) und ab Anfang April geht es auch schon für mehrere Wochen auf Tour. Grund genug, mit Neu-Sänger Petri Lindroos darüber zu plaudern.

English original…

Hallo Petri, wie geht’s dir zur Zeit?
Sehr gut! Es gibt einige gute Neuigkeiten für mich, zum Beispiel ist die „No Way Back“ EP meiner anderen Band Norther gerade ganz oben in den finnischen Charts!

Wie läuft der Interview Marathon bis jetzt?
Sehr gut!

Viel zu tun?
Ja, fast jeden Tag.

Gibt jedes Mitglied der Band Interviews, oder bist du der arme Auserwählte?
Markus hat ein paar gegeben, auch unser Bassist Sami, aber hauptsächlich wurde das auf meine Schultern geladen.

Ok, wir haben einige Fragen zu euerem neuen Album, „Victory Songs“. Hattet ihr irgendwelche Schwierigkeiten bei der Aufnahme des Albums?
Ehm, nein! Alles lief reibungslos und sehr gut, wir hatten mit nichts Probleme! Das ist sehr selten in der Geschichte der Band.

Warum habt ihr euer aktuelles Album „Victory Songs“ genannt? Für mich klingt das viel eher nach einer Best-Of.
Oh, ok, naja das ist keine Best-Of, das ist einfach unser neues Album;). Der Name hat uns einfach gut gefallen, und da alle Songs über in den Krieg ziehen, siegreich nach Hause kommen und solche Sachen sind, erschien uns das als passendster Titel für das Album.

Meiner Meinung nach spielt das Keyboard eine viel wichtigere Rolle auf dem Album. War jeder am Songwriting beteiligt?
Markus, der andere Gitarrist, ist der Hauptsongwriter, er singt auch die cleanen Sachen. Er schreibt das ganze Material hauptsächlich alleine, und er hat genaue Vorstellungen davon, was er will. Wir arbeiten dann zusammen die Arrangements und sowas aus. Die Keyboards aber, die eine große Rolle auf dem Album spielen, wurden hauptsächlich von Meiju ausgearbeitet. Sie hat sehr hart daran gearbeitet, und ein wundervolles Ergebnis abgeliefert.

Wer hat die Texte geschrieben?
Vor allem Sami. Ich habe den Song „The New Dawn“ für das Album geschrieben, dafür habe ich auch den Text verfasst. Meiju hat auch einen Song geschrieben, „Raised by the Sword“, und auch sie hat dafür den Text geschrieben. Bis auf die beiden Lieder hat aber Sami alle Lieder verfasst.

Sind die Folk-Instrumente auf dem Album künstlich, oder von Musikern eingespielt?
Von Musikern eingespielt. Wir wissen nicht, wie man die alle spielt, also ist es besser, das in die Hände von Profis zu geben.

Ist der „Victory Song“ sowas wie eine Zusammenfassung der in dem Album vorkommenden Elemente?
Hmm, das könnte wirklich sein! Wir haben garnicht so darüber gedacht, aber jetzt, wo du es sagst, ja, es könnte wirklich sein! Wir kehren siegreich nach hause zurück.

Würdest du sagen, dass der Stil deiner anderen Band Norther das Songwriting beeinflusst hat?
Nein, ich glaube nicht.

Wer oder was ist „Ahti“?
Ahti ist der Gott der See hier drüben, der Herrscher über die See, und er ist der große Kollege der unten auf dem Meeresboden wohnt und sich von Fisch ernährt, wie ich glaube.

Benutzt du Themen und Gedanken aus dem Leben für die Texte?

Manchmal, ja. Aber nicht immer, die Texte von Ensiferum sind sehr von Fantasie durchzogen, es hat also sehr wenig irgendwas mit dem wirklichen Leben zu tun.

War „Dragonheads“ schon von den neuen Mitgliedern beeinflusst?
Ein bisschen schon, ja. Wir hatten das aktuelle Line-Up auch schon während der „Dragonheads“ Aufnahmen.

Warum ist „Dragonheads“ nicht auf das Album gekommen? Liegt es am unterschiedlichen Stil, oder war die EP vielleicht sowas wie ein Experiment?
Ehm, ein bisschen von beidem, würde ich sagen. Wir wollten, dass der Song exklusiv auf der EP bleibt, und wir haben auch das neue Line-Up ausprobiert, wie es läuft, und die Aufnahmen gingen sehr gut vonstatten. Alles lief sehr gut in dieser Zeit.

Glaubst du, dass sich die Akzeptanz für dich als den neuen Ensiferum Sänger durch Liveauftritte verbessert hat?
Das hoffe ich wirklich, aber die Leute scheint das gar nicht großartig zu kümmern.

Was ist deine persönliche Meinung bezüglich der Politik eures Labels und der Verspätung des Albums für den Rest von Europa?
Es gibt nichts, was wir da im Moment tun könnten, da wir einen Lizenz-Deal mit Drakkar abgeschlossen haben, und die das Album später veröffentlichen wollen. Natürlich wollen wir, dass das Album schnellstmöglich erscheint, aber im Moment können wir einfach nichts tun. Es ist ja auch nur ein bisschen über einen Monat, ich hoffe dass die Leute nicht zu angepisst sind.

Könnte das nicht einen schlechten Einfluss auf die Verkäufe nehmen? Filesharing wird die Verspätung sicher provozieren.
Darüber denke ich nicht nach. Das Album verspätet sich ein bisschen, und ich hoffe, dass das keine allzu schlechte Sache ist.

Die Tour startet, bevor das Album erscheint. Wie denkst du darüber, dass die Leute dann zu den Shows kommen, ohne die neuen Lieder zu kennen?
Also, wir konzentrieren uns nicht auf das neue Album, wir spielen vielleicht vier, fünf Songs, ich hoffe, dass wird dann die Leute nicht allzu sehr kümmern.

Spielt ihr den „Victory Song“?
Ich glaube, ja!

Kann Meiju die Tour wieder spielen, oder wird sie immer noch mit der Schule beschäftigt sein?
Sie wird immer noch beschäftigt sein, also holen wir uns für die Tour einen Ersatzkeyboarder, der die ganze Tour spielt.

Wie hast du dich gefühlt, als du von Ensiferum gefragt wurdest, die „Iron“ Tour zu spielen, und dann später als du voll eingestiegen bist?
Es passierte einfach. Ich wurde gefragt, für die Tour den Ex-Sänger (Jari Mäenpää, Anm. d. Red.) zu ersetzen. Ich war dann einfach voll in der Band, und nach einem Jahr, 2005 oder so, wurde ich dann von Markus gefragt, ob ich voll einsteigen möchte. Ich sagte: „Ja, warum nicht? Ich spiele über ein Jahr in der Band, warum also nicht?“, und es ist immer noch großartig.

Wie ist es, in Ensiferum, einer fast-neuen Band mit alten Liedern zu spielen?
Es war immer sehr lustig, und es ist cool, sich zum essen an einen bereits gedeckten Tisch zu setzen, ich muss mich also nicht groß um Komposition oder das Schreiben neuer Liedern kümmern.
Es war also…Ich weiss nicht wie ich sagen soll…Sehr leicht, sich in die Band einzufügen.

War es schwierig, die Songs zu lernen, um sie auf der Tour spielen zu können?
Die erste Tour war wirklich sehr hart, da ich nicht viel Zeit hatte, die Songs zu üben, und die sind manchmal ganz schön kompliziert, ich hatte also oft Schwierigkeiten, mich an die ganzen Teile zu erinnern, aber ich denke, letztendlich habe ich es gut hinbekommen.

Gibt es, abgesehen von der Musik, einen Unterschied, in Ensiferum und Norther zu spielen?
Eigentlich sehe ich da keine Unterschiede. Da passieren eigentlich die gleichen Sachen in Ensiferum und Norther, zwei Leute rennen auf der Bühne rum während ich singe, also keine großen Unterschiede.

Hast du irgendwelche Schwierigkeiten, in Ensiferum und Norther gleichzeitig zu spielen?
Bis jetzt nicht, und ich hoffe, dass wir Bookings für die selbe Zeit und sowas vermeiden können. Bis jetzt gibt es aber keine Schwierigkeiten, und ich hoffe, dass das auch so bleibt.

Was hältst du von Manowar?
Manowar tötet, natürlich. Ich habe das neue Album nicht gehört, Markus sagt, dass es ganz in Ordnung ist, aber ich weiss es nicht. Manowar ist nicht so meine Musik.

Falls wir fragen dürfen, wie lange hast du dich von der Norther Fuck-X-Mass Party erholen müssen?
Oh ja, das war wirklich eine harte Party, ich erinnere mich. Ich glaube, das waren zwei Tage, es war eine wirklich heftige Party.

Könntest du dir eine Ensiferum-Norther-Wintersun Tour vorstellen?
Darüber haben wir in der Tat schon gewitzelt, aber ich glaube, das sowas niemals passieren wird.
Aber das wäre natürlich schon sehr cool. Alle kommen gut miteinander klar, es wäre bestimmt eine lustige Tour, und warscheinlich auch ziemlich katastrophal.

Wir würden es begrüßen
Ja, aber es ist halt auch so: Wenn man drei finnische Bands für, ich weiss nicht, für sagen wir vier Wochen in einen Bus steckt…Kann das zum Tod führen.

Ihr könntet ja zwei Busse nehmen
Ich glaube wir bräuchten drei Busse, einen für jede Band!

Wo schläft Jukka in den drei Bussen?
Ich weiss nicht, er kann ja wechseln zwischen zwei Bussen. So wie ich ja auch;)

Ok, wir wären dann mit den Fragen durch, wir wünschen dir eine schöne Tour und einen großen Erfolg mit dem Album, Wir freuen uns darauf, euch im Backstage in München zu sehen, vielen Dank für das Interview!
Kein Problem, tschüss!

Geschrieben am von Metal1.info

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