Interview mit Steve Asheim von Deicide

Ihr neues Album „To Hell With God“ erschien diesen Frühling über Century Media Records – DEICIDE-Schlagzeuger und Mastermind Steve Asheim stand uns, kurz angebunden wie immer, Rede und Antwort zur neuen Scheiben, deren Entstehungsprozess und dem Status von Gitarrist Ralph Santolla, der immer noch zwischen DEICIDE und Obituary hin- und herpendelt.

Tag Steve! Wie gehts dir zur Zeit?
Ich bin jetzt wieder auf Tour, also ist alles gut.

Ebenso das neue Album „To Hell With God“. Ist, meiner Meinung nach, euer bestes bisher.
Danke dir vielmals für das Kompliment. Es ist ziemlich gut geworden, ja.

Das Coverartwork ist mal wieder ziemlich stark geraten. Wer hats denn entworfen und welche Bedeutung hat es für dich persönlich?
Ich bin mir nicht sicher, wer das gemacht hat, aber es ist ziemlich stark, ja. Es behandelt ein antichristliches Thema, stellt eine Armee zusammen, weißt du.

Mit dem neuen Album habt ihr Earache Records verlassen und bei Century Media unterschrieben. Wart ihr mit der Arbeit der Earache-Jungs nicht zufrieden?
Doch, die Jungs bei Earache sind echt in Ordnung – aber wir wollen ein bisschen herumkommen. Wir haben schon mit einigen Labels gearbeitet und wollen noch mit einigen mehr arbeiten, das ist alles. Schauen wir mal, wer uns die beste Behandlung bieten kann.

„To Hell With God“ hat einen netten kleinen Trick: Es erscheint viel technischer als seine Vorgänger, ist es letztendlich aber nicht wirklich. Stattdessen erzeugt ihr mehr eine scheinbare Komplexität.
Hehe, ja – du bist sehr aufmerksam. Das erzähle ich den Leuten auch immer: Es ist nicht wirklich komplex, die einzelnen Parts für sich sind wirklich sehr simpel. Nur wie sie dann zusammengesetzt werden lässt sie technischer erscheinen, als sie eigentlich sind. Ein ziemlich guter Trick, was?

In der Vergangenheit warst du beim Schreiben neuer Songs immer stoned – bei „To Hell With God“ ebenfalls?
Oh ja, das hat noch nie besser funktioniert als dieses Mal, hehe. Scheisse, du hast das neue Zeug doch gehört. Ich war higher als die Hölle, als ich das Material geschrieben habe.

Und du bist immer noch der Hauptsongschreiber? Kam noch jemand anderes mit Ideen für die neue Scheibe an?
Ich haben einen Großteil der Songsgeschrieben, ja. Aber Jack (Owen, Gitarre – Anm. d. Verf.) hat auch ein paar geschrieben. Seine Beiträge bringen dieses Old School-Feeling mit ein, das erzeugt wirklich eine gute Mischung im Album.

Wann hast du mit dem Songwriting angefangen und wie lang wart ihr im Studio, bis die Scheibe im Kasten war?
Mit den Songs habe ich schon vor einer ganzen Weile angefangen, das dürfte 2008 gewesen sein. Es hat eine Weile gedauert, bis die Jungs überhaupt mal dazu gekommen sind, etwas daran zu arbeiten, aber letztendlich hat sich die Geduld von jedem ausgezahlt. Sie mussten das Material einfach kennen lernen, bevor sie sorgfältig daran arbeiten konnten.

Gab es ein paar lustige Storys oder größere Probleme bei den Aufnahmen, von denen du uns erzählen könntest?
Zu viele um einen zu nennen. Die Hauptsache ist, dass die Aufnahmen gelaufen und das Resultat so gut geworden ist. Das ist für mich beschissen lustig!

Ich habe gelesen, dass es eine kleine Änderung in Sachen Lyrics gab. Was ist dieses Mal denn anders?
Nicht viel, ehrlich gesagt. Wir haben es mit der Blasphemie dieses Mal ziemlich dick aufgetragen. Ich denke, die Old School-Fans werden das mögen.

Mir gefällt der Sound von „To Hell With God“ zwar, aber ich finde, dass er ein wenig poliert ist.
Wir wussten, dass wir einen modernen Sound wollten. Einen knackigen und schweren Sound, deswegen sind wir auch zu Mark in die Audiohammer Studios gegangen. Die haben alle einen großartigen Job gemacht und uns eine wirklich unglaublich schwere und gleichzeitig moderne Produktion verpasst.

Also bist du zu 100% damit zufrieden oder gibt es jetzt im Nachhinein etwas, dass du gerne ändern würdest?
Nein, ich bin glücklich damit. Jede Scheibe ist ein Einzelstück und du musst lernen, mit jeder davon zu leben – wie du erst lernen musst, mit einer Person zu leben, an der dich vielleicht auch einzelne Dinge stören. Aber es ist einfach damit zu leben, wenn es großartig ist.

Wie steht es denn um Ralph Santolla (Gitarre – Anm. d. Verf.) dieser Tage? Ist er ein vollwertiges DEICIDE-Mitglied oder immer noch Session-Musiker? Habt ihr schonmal mit ihm darüber gesprochen, dass er Obituary verlassen und ganz bei DEICIDE einsteigen könnte?
Nein, Ralph hat keinen offiziellen Status bei uns. Er jamt mit uns, wenn er kann und wenn er keine Zeit hat eben nicht. Das klingt ein bisschen lose, aber so ist es halt. Wir haben ihn gerne bei uns und arbeiten mit ihm, wann immer er kann – speziall auch bei diesem Album.

Geht ihr im Herbst noch auf eine ausführliche Tour oder dieses Jahr nur die kommenden Dates und die paar Sommer-Festivals an?
Wir sind diesen Juni und Juli für ein paar Festivals und Clubshows in Europa und kommen im Herbst oder Winter nochmal zurück. Sollte cool werden.

Amon – der DEICIDE-Vorgänger – wurde jüngst von den Hoffman-Brüdern reaktiviert. Was hältst du davon?
Ich habe das gerne gehört und wünsche ihnen viel Glück.

Damit wären wir auch schon fast fertig – fehlt nur noch unser traditionelles Metal1.Brainstorming. Was fällt dir zu folgenden Begriffen ein:

Tunesien: Was?
Poser: Mötley Crüe
Charlie Sheen: Nutten
Grammy Awards: Lahm
Metal1.info: Großartig!

Steve, danke dir für deine Zeit. Machs gut!
Danke für dein Interesse und deinen Support!

Geschrieben am von Metal1.info

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert