Interview mit Lord Ahriman von Dark Funeral

Mit „Angelus Exuro Pro Eternus“ haben DARK FUNERAL ihr mittlerweile fünftes Album veröffentlicht und das Niveau des Vorgängers, „Attera Totus Sanctus“ spielend gehalten. Wie das Werk entstanden ist, warum man wieder mit Peter Tägtgren zusammenarbeitete und was man von der kommenden Tour erwarten darf, erzählte uns Gitarrist und Komponist Lord Ahriman.

Ihr habt kürzlich euer neues Album veröffentlicht, „Angelus Exuro Pro Eternus”. Viel Stress mit Promotion-Arbeit? Läuft alles, wie gewünscht?
Yeah, das läuft alles ziemlich gut, finde ich. Ich wurde überschüttet mit Interviewanfragen und deshalb ziemlich im Hintertreffen, was das beantworten dieser Zillionen Email-Interviews (wie dieses) betrifft, die ich in letzter Zeit bekommen habe. Aber ich sollte mich nicht beschweren. Alles in allem ist es einfach großartig, zu sehen, dass so großes Interesse an der Band und unserem neuen Album besteht.

Ich persönlich finde, ihr habt bei „Angelus Exuro Pro Eternus” wirklich ganze Arbeit geleistet. Wie hat die Presse sonst bisher auf euer Werk reagiert?
Danke! Was ich bisher so mitbekommen habe, ist es überwiegend postitiv.

Seid ihr selbst den gänzlich zufrieden mit eurer Arbeit?
Ja, ich bin sehr zufrieden mit dem Resultat. Die Songs sind großartig geworden und die Produktion bläst einfach alles weg.

Kommen wir gleich mal auf den Albumtitel zu sprechen: Was bedeutet „Angelus Exuro Pro Eternus“?
Grob übersetzt bedeutet das “Auf ewig brennender Engel”

Normalerweise sagen Bands in Interviews immer, das neue Album sei das Beste der Geschichte – ich nehme an, das gilt auch für euch…Beschreibe doch den Fans bitte möglichst konkret, warum du „Angelus Exuro Pro Eternus“ gelungener findest als die Vorgängeralben…
„Angelus Exuro Pro Eternus” ist ohne Zweifel unser härtestes und komplexestes Album bisher. Es ist das epischste, technischste und vielseitigste Album mit vielen interessanten Wandlungen und Wendungen.

Hast du einen „Lieblingssong“ von dem Album, und wenn ja, welcher ist es?
Musikalisch und für mich als Komponist ist “The Birth Of The Vampiir” mein persönlicher Favorit, aber das Feeling und die melancholische Atmosphäre von “In My Dreams” reflektieren meine persönliche Stimmung und Einstellung vielleicht noch ein bisschen besser als bei den anderen Songs.

Ihr habt diesmal wieder mit Peter Tägtgren gearbeitet – was hat euch dazu bewogen, diesmal wieder ins Abyss-Studio zu gehen? Seid ihr mit dem Sound des Vorgängers nicht zufrieden gewesen?
Nunja, es ist nicht so, dass wir mit dem Sound unserer vorangegangenen Alben unzufrieden wären, aber es gab einfach diverse Gründe, die uns zu dem Entschluss geführt haben, dieses Mal nicht wieder in die Dug Out Studios zu gehen. Es tut dabei jetzt nichts zur Sache, was die genauen Gründe dafür waren, denke ich. Jedenfalls bin ich froh, dass wir uns dazu entschieden haben, ein weiteres Mal mit Peter in seinem Abyss-Studio zu arbeiten. Auch wenn das letzte Mal, dass wir zusammengearbeitet haben, schon acht Jahre her ist, habe ich mich gefühlt, als wäre ich nach einer langen Tour wieder zuhause.

Peter Tägtgren ist ja in gewisser Weise eine Koryphäe des Metal – dessen Geschichte ja auch eng mit der von Dark Funeral verbunden ist: Emperor Magus Calligula war ja vor vielen Jahren Sänger bei Hypocrisy und ihr habt, wenn ich nicht irre, alle eure Alben mit Ausnahme von „Attera Totus Sanctus“ bei ihm aufgenommen… vergleicht doch bitte einmal den aktuellen Aufnahmeprozess mit den früheren: Habt ihr euch in der Zeit zurückversetzt gefühlt oder war diesmal alles anders?
Wie man so schön sagt: Mit den Jahren und der Erfahrung kommt die Weisheit.
Verglichen mit den vergangenen Malen, als wir mit Peter in seinem Abyss-Studio gearbeitet haben, lässt sich dieses Sprichwort auch ganz gut auf die Art, wie wir dieses Mal gearbeitet und uns verhalten haben, übertragen.

Beschreibe doch bitte, wie der Songwriting-Prozess zu „Angelus Exuro Pro Eternus“ von Statten gegangen ist… schreibt ihr die Songs in Einzelarbeit, im Proberaum oder erst im Studio? Durch die Tatsache bedingt, dass wir alle weit verstreut leben, arbeiten wir heutzutage ziemlich individuell. Dieses Mal wurde der größte Teil der Pre-Production (Gitarren und Schlagzeug) von mir in meinem Heim-Studio gemacht. Bisweilen kam Chaq Mol, der so etwas ist wie meine recht Hand, dazu, um seinen Input einzubringen und einiges eigenes Killer-Material beizusteuern. Auch, wenn ich für 95% der Musik verantwortlich bin, sind wir beide ein wirklich gutes Team. Und ich bin davon überzeugt, dass wir für die nächste Platte noch etwas enger zusammenarbeiten werden. Während des Songwriting-Prozesses halte ich immer alle Bandmitglieder auf dem Laufenden und frage ständig nach ihrer Meinung, die ich dann natürlich während des Songschreibens einfließen lasse. Jedenfalls, als ich dann eine geeignete Demo der Songs fertig hatte, machte sich Caligula ans Texte schreiben und Dominator, basierend auf den programmierten Drums der Demo, das Schlagzeug auszuarbeiten. Und auch, wenn ich jedem Album, das wir schreiben und aufnehmen, eine Menge dazulerne, ist es immernoch eine echte Herausforderung, ein neues Album in Angriff zu nehmen…

Wenn ihr schon so verstreut lebt, werdet ihr euch wohl auch nicht regelmäßig im Proberaum treffen?
Nein, leider nicht. Wie gesagt, das liegt alles an der Tatsache, dass wir heute alle so weit auseinander leben: Zwei von uns in Stockholm, zwei in Ludyika, was ca. 220km davon entfernt ist, und einer in Österreich. Jeder von uns übt aber natürlich für sich eine Menge… Insofern ist jeder von uns immer gut vorbereitet, wann immer wir uns treffen um vor einer Tour oder Show noch einmal zusammenzuspielen. Da geht es dann quasi nur noch um Kleinigkeiten und das Fein-Tuning.

Ihr habt auf dem neuen Album mit Dominator einen neuen Schlagzeuger an Bord. Hat sich die personelle Veränderung in irgendeiner Weise zum einen auf das Bandgeschehen, zum anderen auf das Album ausgewirkt?
Ja, weißt du, manchmal brauchen Bands einfach frisches Blut, um neue Energie zu tanken. Und das war genau das, was Dominator in die Band gebracht hat, als er zu uns gestoßen ist.
Abgesehen davon ist es schlicht sehr inspirierend, mit einem so talentierten Schlagzeuger zu arbeiten. Seine beeindruckenden Fertigkeiten, seine Hingabe und sein Engagement machten es möglich, dass wir das Drumming unserer Musik in viel größerem Ausmaß ausbauen konnten, als wenn wir weiterhin durch unseren alten, müden Schlagzeuger behindert worden wären…

Ihr habt wieder einen Daimon in orange als Coverartwork ausgewählt, zum dritten Mal in Folge… meint ihr nicht, dass das auf Dauer etwas unkreativ wirkt?
Nun, es gibt eine tiefere Verbindung, die die Cover von „Diabolis Interium“ bis „Angelus Exuro Pro Eternus“ verbindet. Leider scheinen die Leute dazu zu neigen, nicht durch die oberste Schicht der Dinge zu blicken. Und leider bezieht sich das sowohl auf die Musik, als auch auf die Artworks. Wie auch immer, lass es mich kurz machen: Wenn du dir das Artwork zu „Diabolis Interium” genauer anschaust, zeigt es die Verwandlung eines Menschen in das Ungeheuer. Auf dem Cover von „Attera Totus Sanctus” siehst du die Verwandlung mehr oder minder abgeschlossen. Und auf „Angelus Exuro Pro Eternus” zuguterletzt kannst du Satan persönlich erblicken, der die Welt mit Flammen verzehrt.

Ihr habt auch auf dem Party.San2009 wieder bewiesen, dass ihr eine großartige Liveband seid… wie habt ihr den Headliner-Auftritt auf Deutschlands größtem Extreme-Metal-Festival erlebt?
Vielen Dank! Schön zu hören, dass dir die Show gefallen hat. Das Party.San ist einfach ein großartiges Festival, gut durchorganisiert, genau die richtige Größe – nicht zu groß, nicht zu klein – und es hat einfach ein super Publikum!

Darf man von euch weitere Live-Aktivitäten zur Promotion von „Angelus Exuro Pro Eternus“ erwarten… eine ausführliche Deutschlandtour eventuell? [A.d.Red.: Als die Frage eingereicht wurde, war die anstehende Tour noch nicht bekanntgegeben]
Abso\’fucking\’lutely! Wir werden am 5. März zu einer fetten Europa-Headliner-Tour aufbrechen. Mit von der Partie sind Zonaria und Carach Angren sowie eine weitere, noch bekanntzugebende Band. Bei den Gigs in UK werden zudem noch Akercocke dabei sein. Wie du siehst, haben wir ein wirklich starkes und musikalisch interessantes Billing zusammengestellt. Ich bin gänzlich überzeugt, dass die Tour wirklich bezüglich aller Aspekte eine Killer-Tour wird. Dass wir einige Dates in Deutschland spielen, versteht sich dabei ja wohl von selbst. Ich kann es gar nicht mehr abwarten, wieder unterwegs zu sein… Es fühlt sich an, als wäre es Jahrhunderte her, seit wir das letzte Mal durch Europa getourt sind (2005/2006). Um für diese lange Durststrecke zu entschuldigen, und um den Release unseres letzten Meisterwerkes zu supporten und zu feiern, ,werden wir euch die größte und professionellste Produktion bieten! Und du kannst dir sicherlich vorstellen, dass ich deshalb wirklich aufgeregt bin. Das wird der komplette Wahnsinn! Also hoch die Devilhorns, wir sehen uns im März/April!!!

Zum Abschluss des Interviews noch unser Brainstorming – ich nenne dir Begriffpaare und du wählst den, der dir sympatischer ist!

Mp3s – CDs: CD – Bessere Soundqualität und man bekommt ein ganzes Booklet mit Photos, Lyrics etc., so dass du dir ein besseres Bild davon machen kannst, was die Band mit ihrer Musik ausdrücken will.
Kiss – Slayer: Slayer – Ich war nie wirklich Fan von Kiss. Zu viel Rock und zu wenig Metal für meinen Geschmack.
Mango – Kirschtomate: Kirschtomate – gebratene Kirschtomaten sind der Hammer!
Ebay – CD-Geschäft: Hab noch nie auf Ebay gekauft, aber wenn ich CD’s kaufe, bestelle ich sie für gewöhnlich in einem schwedischen Online-Store.
Online-Mag – Print-Mag: Online, wenn ich am Computer sitze, Heft, wenn ich reise.

Vielen Dank für deine Zeit! Gibt es noch etwas, das du den Lesern mitgeben möchtest?
Allen, die das Video, das wir zu “My Funeral” gedreht haben, noch nicht gesehen haben, kann ich nur ans Herz legen, das mal zu tun… ihr findet es hier: www.youtube.com/darkfuneral. Und wenn ihr auf der Suche nach neuem Killer-DARK FUNERAL-Merchandise seid, haben wir eine Menge neuer Designs und Artikel in unserem Webstore: www.diaboliswear.com

Publiziert am von

Dieses Interview wurde per E-Mail geführt.
Zur besseren Lesbarkeit wurden Smilies ersetzt.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert