Interview mit Eike Freese von Dark Age

Die deutschen Melodic Deathler von Dark Age haben machten mit ihrem aktuellen Album „Minus Exitus“ von sich Reden. Grund genug für uns, Sänger und Gitarrist Eike Freese in einem Interview über die neue Scheibe auszuquetschen. Aber lest selbst.

Eike, einen herzlichen Gruß von Metal1.info und viele Dank, dass du dir die Zeit nimmst. Alles fit im Schritt?
Moin Justus, aber na Hallo!

Wie man liest, sind die Kritiken zum Großteil gut, gar Album des Monats in einem großen Printmagazin. Wie feiert ihr?
Mit einer Menge Schnaps natürlich!!

Vier Jahre sind eine verdammt lange Zeit, und auch der Besetzungswechsel ließ einen neuen Kurs vermuten. Wie ist dann zu erklären, dass „Minus Exitus“ problemlos als „Dark Age 2“ durchgehen könnte? Immerhin gab es zwischen den Vorgängern deutlich größere Unterschiede…
Ist das denn so? Vielleicht liegt es daran, dass wir uns mittlerweile immer mehr auf bestimmte trademarks einschießen… Ich denke dass wir es endlich geschafft haben, einen relativ eigenen Stil zu etablieren. Verrückt ist die Tatsache, dass die Leute es sehr schwierig finden, uns zu kategorisieren.

Wofür genau steht der Titel „Minus Exitus“?
Ich habe versucht, die Bedeutung des Wechelspiels zwischen Leben und Tod in unserer Gesellschaft zu thematisieren. Der Tod ist so gegenwärtig in unserer Gesellschaft, dass ich mich fragte, ob der Mensch durch die Kausalität des „Seins“ in der Lage ist, den Tod als zweite Form dieses Seins, also des Lebens, zu akzeptieren. Ich glaube an die Wahrnehmung der zwei Pole Plus und Minus, und es liegt an uns, sie so für uns einzusetzen, dass immer der Weg das Ziel ist. Die Aufgabe: Minus Exitus – Minus mal Minus ergibt Plus. Leben.

Wird dieses mal eine vernünftige Tour anstehen oder wieder nur so ein Sammelsurium wie die „Metal Bash Roadkill“-Geschichte?
Nun, wir arbeiten gerade an einer Tour. Es liegen bereits einige gute Angebote vor, allerdings möchten wir diesmal genau 2 Mal hinscheuen, damit ein Metal Bash V.2 nicht noch ein Mal passiert ;OP

Hast du Gesangsunterricht genommen? Das würde ja erklären, warum der Klargesang noch zugenommen hat.
Nee, das habe ich nicht – wobei ich es wirklich gerne Mal machen würde.Durch die 4 Jahre Pause und die ständigen Konzerte hatte ich aber genug Zeit, effektiv an meinem klaren Gesang zu arbeiten.

Noch mal zur Live-Sache: Die Releaseparty war ja erneut – siehe Metal Bash Roadkill – mehr versprochen als gehalten. Freibier und „Giveaways“ schien es nur für geladene Gäste im VIP-Bereich zu geben. Auch wenn das Konzert überzeugte, versaut man es sich nicht so mit den Fans?
Warum sollten wir es und mit unseren Fans versauen?? Weil wir nur 20 Minuten gespielt haben und dafür niemandem beim Eintritt einen Dark Age Teddy in die Hand gedrückt haben?? Ich möchte darauf hinweisen, dass wir diese Release Party aus eigenen, privaten Geldern finanziert haben. Da wir leider auf wenig Unterstützung von Seiten unserer „internen Industrie „ hoffen konnten, hatten wir uns dazu entschlossen , die Muisk für sich sprechen zu lassen. Ich bitte das zu respektieren: Schmarotzer, die nur auf Konzerte kommen um Giveaways abzustauben haben auf einem Dark Age Konzert ohnehin nichts zu suchen. Wir haben auf der Bühne alles gegeben und mit vielen Freunden einen schönen Abend verbracht. Und darum geht es.

Hat der hübsche Alex all die Emos eingeladen?
Wieso sollte er??!!!

Wie ist das Verhältnis zu Eggert, seit er die Band verließ? Der Gruß von der Bühne wirkte fast ein wenig unherzlich…
Das Verhältnis zu Torsten ist herzlich, keine Sorge.

Zurück zur Musik: Dark Age steht seit jeher für eine große Emotionalität und persönliche Erfahrungen. Was für eine Geschichte steht beispielsweise hinter „Outside The Inside“?
Bei Outside the inside habe ich versucht, die Gedanke und Emotionen von Zwangsneurotikern nachzuempfinden. Man glaubt gar nicht, wie viele Menschen sich zu Hause nicht vor die Tür wagen, da sie Angst haben , sich im Alltag zu bewähren. Es geht um einen Menschen, der nicht mehr in der Lage ist, ein reflektiertes eigenes „Ich“ in Mitten seiner Gesellschaft zu manifestieren und statt dessen eine Fluch in die eigene Isolation sucht.

„Exit Wounds“ ist laut einer Umfrage in eurem Forum derzeit (mit knappem Abstand) der beliebteste Track des Albums. Überrascht euch das?
Schon ein wenig. Allerdings ist es auch der härteste Track auf dem Album, der besonderes durch seine Vielseitigkeit besticht.

Was für eine Beziehung habt ihr/hast du zu JFK, dass ihr abermals seine Inaugural Speech zitiert? Ist da ein Konzept?
Eigentlich ist das eher ein Zufall – JFK war wahrscheinlich einer der Liberalsten politischen Figuren in der Geschichte Amerikas, und diese, seine Rede gilt nach wie vor als einer der besten in der Geschichte. Es passte in beiden Fällen inhaltlich, bei BlackSeptember allerdings mit eher einem Rabenschwerzen Tenor im Hintergrund.

Woher kommen die Kontakte zu den Gastmusikern?
Unterschiedlich: Für mich ist Azathoth einer der aussergewöhnlichsten Sänger im Black Metal Bereich und beim Refrain von Exit Wounds kam er uns sofort in den Sinn. Seine Stimme passt auch sehr genial auf den Part. Kennengelernt haben wir Ihn schon vor ein paar Jahren, als er mit Dark Fortress die Hallen dieser Welt unsicher gemacht hat. Leif hatte ich mal in Wacken kennengelernt. Bei dem Gastsolo von Céde wars so, dass wir ihn vor 4 Jahren auf der Tour mit Freedom Call kennenlernten, wo er damals spielte. Schon auf Tour haben wir Pläne geschmiedet dass er sich mit Jörn mal „duellieren“ muss. Wir freuen uns, dass es endlich geklappt hat diesen begnadeten Schweizer auf unserem Album zu haben, eh kloar!

Wie laufen die EiKey-Studios? Gute Auftragslage? Zufriedene Kunden?
Ist eine Menge zu Tun, und macht eine Menge Spaß.

Ihr spieltet vor wenigen Wochen mal wieder in Pinneberg, eurer Heimatstadt. Wer von euch lebt da noch, wie eng binden euch eure Wurzeln?
Es war ein fettes Konzert, und natürlich bekommt man hier und dort Flashbacks. Unsere Wurzeln sind uns schon wichtig, es war bestimmt auch nicht das letzte Mal, dass wir dort gespielt haben.

Seid ihr nach so langer Zeit nach wie vor zufrieden mit Remedy als Label?
Remedy tun , was sie können. Allerdings steht sehr bald eine wichtige Neuerung ins Haus.

Darf man mit einem Nachfolger etwas eher rechnen oder lasst ihr uns wieder vier Jahre warten?
Nee, diesmal lassen wir uns bestimm nicht so viel Zeit :O)) Zum nächsten Jahr gibt es hoffentlich wieder ein neues Album.

Zu guter Letzt unser obligatorisches Brainstorming: Was fällt dir als erstes ein zu:
Barack Obama: Alles, nur nicht mehr Busch.
W:O:A: World:Of:Ants
StudiVZ: Stasi VZ
In Flames: Probably the best beer in the world !
S3 (Hamburger Stadtbahnlinie): Crazy Train!!
Holsten Pilsener vs. Astra Urtyp: 1:0
HipHop: Bitte nur aus Eimsbusch!
Urlaub: Unbedingt – Je öfter, je besser!!
Fußball: Lieber spielen, als sehen.

Eike, vielen Dank für dieses Interview und alles Gute für die Zukunft. Die letzten Worte gehören dir, in diesem Sinne: „These are your last words“
Gerne, ich Danke auch für dieses Interview: Checked doch unsere neue designte Homepage ab unter www.dark.age.de.
Metal On!!

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