Während er bei Hot Water Music Teil einer der bekanntesten und einflussreichsten Post-Hardcore-Bands ist, steht sein Soloprojekt ganz im Zeichen des Folk, Country und Rock: Im Rahmen seiner zu großen Teilen ausverkauften Deutschlandtournee trafen wir CHUCK RAGAN zum Gespräch. Zwischen Gedanken zum aktuellen Erfolg von Folkrock, über seiner Liebe zur Musik und Fragen nach seiner musikalischen und privaten Zukunft findet der sympathische Musiker auch noch Zeit, um an neuen Songskizzen zu arbeiten zu schreiben. So ist es weiter nicht verwunderlich, dass er nach einer herzlichen Begrüßung noch schnell eine Gitarrenmelodie aufnimmt und das gesamte Interview führt, ohne die Gitarre aus der Hand zu legen.
Hast du das gerade eben geschrieben?
Ja. (lacht)
Bist du denn musikalisch generell produktiv auf dieser Tour?
Ja, ich finde schon. So sehr das eben geht. Ich bin die ganze Zeit am Schreiben, wirklich ununterbrochen – ob ich die Songs dann auch fertigstelle, das ist eine ganz andere Geschichte. (lacht) Das, was du gerade gehört hast, von solchen Skizzen habe ich Hunderte rumliegen.
Schreibst du auch Texte auf Tour?
Ja, manchmal schon, das ist von Tour zu Tour unterschiedlich. Das hängt auch von vielen unterschiedlichen Faktoren ab, wie es mir gerade geht, in welcher Stimmung ich bin, wie viel Zeit ich habe… Manchmal kommt es auch vor, dass ich eine kleine Eingebung habe und ich mich sofort hinsetzen und das irgendwo festhalten und rauslassen muss.
Neben deiner kreativen Ader: Wie läuft denn die aktuelle Tour bisher?
Es ist absolut großartig. Wir sind mit Billy The Kid und Northcote unterwegs, zwei großartige Songwriter. Und dann hab ich ja auch noch die ganze Camaraderie, die mit mir spielt und das ist… man, es ist einfach nur toll. Das ist eine ganz andere Nummer im Vergleich zu dem, wie die Leute mich bisher hier in Europa live gesehen haben. Wir waren letztes Jahr auch für einige wenige Konzerte in dieser Konstellation hier, ein paar Leute haben uns also schon gesehen, und es macht einfach richtig viel Spaß.
Was hat denn ursprünglich dazu geführt, dass du dich dazu entschieden hast, eine Band mitzunehmen und auch auf deinem neuen Album „Till Midnight“ dabei zu haben?
Ich habe lange alleine gespielt, und das tue ich ja auch immer noch, auch wenn viele Leute jetzt denken, dass ich nur noch mit meiner Band zusammen auftrete. Derzeit ist es ganz einfach so, dass wir zusammen Konzerte spielen, weil wir dieses Album gemeinsam gemacht haben. Und ich würde auch gerne so lange mit den Jungs unterwegs sein, wie es geht – solange sie auch mit mir spielen wollen. (lacht) Ich bin wirklich sehr sehr glücklich und dankbar, mit diesen Menschen gemeinsam Musik zu machen.
Der Ursprungsgedanke hinter dem Bandkonzept war, dass wir [Chuck Ragan, Joe Ginsberg, Jon Gaunt, Anm. d. Red.] nach „Covering Ground“ einfach etwas anderes machen wollten. Einige der neuen Songs haben sich im Schreibprozess direkter und rockiger angefühlt, sodass wir uns gedacht haben, dass wir einen Schlagzeuger dazu holen sollten.
Schön, dass du das Songwriting ansprichst: In der Pressemitteilung zu deinem neuen Album stand etwas davon, dass die Songs in einer Hütte entstanden sind und auch Fischen und gemeinsame BBQs ein Teil des Entstehungsprozesses waren. Kannst du dazu ein wenig mehr sagen?
(lacht) Haha, ja klar! Ich war nach den letzten Touren relativ lange zu Hause und viele der neuen Songs sind so entstanden, wie du das vorher ja auch gesehen hast: nur ich, meine Gitarre, auf meiner Terrasse, mit meinen Hunden und meiner Frau am Lagerfeuer, ganz simpel. Ich habe mir ganz bewusst eine Auszeit vom Tourleben genommen und die entspannte Atmosphäre und die stressfreie Umgebung zu Hause hat wirklich viel zur Energie der frühen Songentwürfe beigetragen. Irgendwann hatte ich dann einen großen Haufen an Ideen und habe Christopher Thorn, meinen Produzenten, mit ins Boot geholt und bin mit ihm gemeinsam die Songskizzen durchgegangen. Das Ergebnis war, dass wir die Menge der Songs halbiert haben, bis wann dann nur noch 18 oder 19 verschiedene Nummern hatten, auf die wir uns konzentrieren wollten. Diese Ideen habe ich dann an die Jungs geschickt und gesagt: „Ok, das sind die Stücke, an denen wir jetzt arbeiten müssen.“ Dann habe ich alle zu mir einfliegen lassen und wir haben gemeinsam an den Liedern gearbeitet. Klar, die Grundstruktur war schon da, aber die Musik wäre niemals das geworden, was sie jetzt ist. Das war wirklich eine Leistung von uns als Gruppe.
Also würdest du auch zustimmen, dass „Till Midnight“ eher ein „CHUCK RAGAN & The Camaraderie“-Album ist?
Ja, absolut.
Wie steht denn das Cover im Zusammenhang mit dem, was du gerade gesagt hast. Du stehst darauf ja in einem Studio, hast noch ein Textblatt in der Hand und es liegt viel Zeug herum. Für mich sieht das aus, als würdest du damit andeuten, dass gerade etwas mit deiner Musik passiert, also eine Art Work-in-progress-Aussage. Wie siehst du das?
Cool, dass du das aus dem Bild gezogen hast! Wir haben ziemlich viele verschiedene Coverideen gehabt und das jetzige Ergebnis ist quasi das genaue Gegenteil von dem, womit wir angefangen haben. Ich glaube, es war ein sehr organischer, natürlicher Prozess, dort hin zu gelangen. Letzten Endes ist das Cover für uns ein Statement, dass es ein komplett anderes Album als alle meine bisherigen vorherigen Veröffentlichungen darstellt. Es ist eben nicht mehr nur ein Kerl mit einer Akustikgitarre. Daher auch die Amps und das kleine Chaos – aber das ergibt alles Sinn. Man weiß, was das für Dinge sind und wozu sie da sind. Es war mir wichtig, schon über das Cover zu verdeutlichen, dass „Till Midnight“ einfach ein komplett anderes Album ist. Klar, zu einem gewissen Grad ist es immer noch ähnlich, in der Hinsicht, dass die Songs ohne Band und Arrangements immer noch sehr einfach sind und es eben das ist, was ich schon immer gemacht habe. Aber genau die Atmosphäre ist so wichtig, die die anderen Jungs hineinbringen, die wirklich die ganze Klanglandschaft auszeichnet und die Musik jetzt zu dem macht, was sie ist.
Neben dieser Gruppenleistung, die du schon angesprochen hast: Worauf bist du denn am stolzesten, was das neue Album betrifft?
Wie gesagt, klar, die Gruppenleistung steht im Vordergrund, aber ich bin auch sehr stolz auf die positive und optimistische Grundstimmung. Ich finde, „Till Midnight“ ist das optimistischste Album, das ich in meinem Leben bisher veröffentlicht habe.
Was viele Leute nicht verstehen, ist, dass es wirklich eine Menge Leute braucht, um so ein Album zu realisieren. Wirklich, man braucht quasi ein ganzes Dorf. Und damit meine ich jetzt eben nicht nur die Band, sondern besonders die Familien – gerade die Familien der Musiker, Ehefrauen und Kinder, erfahren in der Öffentlichkeit nie genügend Aufmerksamkeit und Wertschätzung. Das sind diejenigen, die so viel opfern, um uns zu unterstützen und damit klarkommen, dass es eben nicht viel Sicherheit und Stringenz in unserem Beruf gibt. Man kann unseren Familien einfach nicht genug danken.
Aber wenn ich so überlege, dann bin ich am stolzesten darauf, dass so viele Leute zusammengekommen sind und dieses Album in so einer positiven und begeisterten Stimmung realisiert haben.
Wie sind die neuen Songs denn im Livesetting auf den letzten Konzerten angekommen?
Die Reaktionen waren ziemlich cool. Teilweise singen die Leute die neuen Nummern schon mit, tanzen dazu und es herrscht so eine richtig schöne Energie vor, weißt du? Leute, die sich vorher nicht kannten stehen gemeinsam Arm in Arm vor der Bühne, singen gemeinsam und gehen als Freunde aus der Halle. Wir haben wirklich schon einige Menschen und Paare getroffen, die so auf uns gewirkt haben, als wären sie schon ewig befreundet oder zusammen oder sogar verheiratet, und dann erzählen die uns, dass sie sich gerade erst kennengelernt haben! (lacht) Irgendwas ist einfach mit unseren Songs, mit der Energie der Show und mit den Leuten, die zu unseren Konzerten kommen, dass so eine richtig tolle Stimmung entsteht.
Das letzte Mal, als du in München gespielt hast, fand das Konzert noch im 59:1 statt, das ja doch deutlich kleiner war, als die Theaterfabrik heute.
Ja, ich erinnere mich noch sehr gut an die Show!
Kannst du dir erklären, was in den letzten Jahren passiert ist, dass so viel mehr Menschen deine Musik hören und dich live sehen wollen?
Ich glaube, zu einem sehr großen Teil muss ich dafür meinem guten Freund Mirko Gläser von Uncle M danken. Er ist ein sehr guter Freund, jemand, den ich sehr bewundere. Er macht wirklich sehr viel Pressearbeit für uns und ich habe soviel Respekt für ihn in unserer Zusammenarbeit. Er kennt uns einfach, er weiß, was uns wichtig ist und wofür wir kämpfen. Er weiß genauso, bevor wir darüber sprechen, was für uns ethisch nicht vertretbar wäre, was wir nicht unterstützen würden. Insofern, klar, wir arbeiten hart und wir kommen hierher und machen unser Ding, aber genauso wie es viele Leute braucht, um ein Album Realität werden zu lassen, braucht es auch viele Leute, um eine Tour auf die Beine zu stellen. Ich kann meinen Freunden bei der Agency Group, bei Uncle M und bei Side One Dummy wirklich nicht genug für ihre Hilfe danken, wie sie uns bei jedem Schritt unterstützen.
Man muss sich das mal vorstellen, ich bin gerade auf der anderen Seite des Ozeans, spiele Lieder für Menschen, die ich bewundere und die ich respektiere. Ich muss an dieser Stelle auch sagen, dass ich schon Bands und Künstler getroffen habe – und ich würde niemals Namen nennen – die sich wirklich nicht für ihr Publikum interessieren. Die kommen dann halt rein, stempeln ein, machen ihr Zeug und das wars. Und klar, ich werde dich jetzt nicht anlügen, ab und an trifft man dann auch mal Leute, wo man sich denkt „Oh man, was ist denn jetzt los“, Leute, die einfach ganz woanders sind. Aber gut, die wären auch ganz woanders, egal, auf welcher Show sie sind. (lacht) Und um ganz ehrlich zu sein, ich war sicher schon sehr oft genau so jemand. (lacht laut und herzlich) Aber ganz ehrlich: Unser Publikum, eine wunderschöne Gruppe von Menschen, ist sehr offen, herzlich, liebevoll und ich bin so dankbar dafür. Das sind Menschen, unter denen ich mich wohlfühle, wenn ich vor ihnen auf die Bühne komme, wenn ich mit ihnen rede, ihre Hände schüttle und einfach nur unter ihnen bin und sie kennenlerne. Ich will sie auch wirklich kennenlernen und ich will, dass sie mich kennenlernen.
Das klingt großartig. Auch wenn du es durch diese Antwort sicher schon zu einem gewissen Teil beantwortet hast, aber: Wie wichtig ist dir das Livespielen persönlich als Teil deines Musikerlebens? Du meintest ja zum Beispiel vorhin schon, dass du dir ganz bewusst eine Auszeit vom Tourleben genommen hast. Ist es wichtiger für dich, die Songs sozusagen „aus deinem System“ zu bekommen oder diese zu performen?
Danke, das ist wirklich eine großartige Frage, die mir viel zu selten gestellt wird. Wirklich. Am Ende des Tages will ich Songs schreiben, ich muss einfach Songs schreiben. Das war schon als Kind so und das ist das, was ich immer tun werde, egal, ob da tausende Menschen zuhören oder nur ich und meine Hunde und das Feuer und meine Frau. Ernsthaft, das ist wirklich etwas, das ich tun muss. Gleichzeitig liebe ich es auch, live zu spielen. Aber ich will ehrlich sein: Es kann ein Tag kommen, wenn es das einfach war. Ich freue mich so darauf, Kinder zu haben und wenn ich Kinder habe, dann will ich nicht mehr auf Tour sein. Das wird sicher eine harte Umstellung, weil wir unser ganzes Leben durch das Livespielen aufgebaut und definiert haben, und ich müsste sicherlich schnell etwas anders finden. Ich würde wahrscheinlich zurück zu meinem gelernten Beruf als Zimmermann gehen und Geld für meine Familie verdienen, während ich zu Hause bin. Aber wenn ich wirklich dazwischen wählen müsste, Songs zu schreiben oder live zu spielen, werde ich mich immer für das Schreiben entscheiden.
Vielleicht eine allgemeinere Frage an dieser Stelle: Mit Musikern wie dir oder auch deinen Freunden Tim Vantol, Dave Hause oder Brian Fallon gibt es momentan eine große Welle an erfolgreichen Folkrocksängern, die früher in Punkbands gespielt haben. Hast du dir darüber auch schon Gedanken gemacht und wie würdest du dir das erklären?
Ich glaube es liegt an unserer Zeit. Für mich persönlich ist es so, dass ich nichts wesentlich Anderes mache, als ich das schon immer getan habe. Das erste Mal, dass ich eine Akustikgitarre in der Hand gehalten und vor Menschen gespielt habe, war vor 28 Jahren. Andere Menschen werden dir eine andere Antwort geben, aber für mich war diese Szene schon immer da. Die Frage für mich ist also: Warum werden die Leute erst jetzt darauf aufmerksam? Warum haben sie sich nicht schon vor 25 Jahren dafür interessiert oder zumindest nicht so viele? Die andere Sache ist: Wer weiß, wie lange das anhalten wird? Ich sehe das so: Was in Musik stattfindet, ist, dass etwas passiert oder jemand auftaucht, der einen gewissen Stil besitzt oder ein gewisses Genre repräsentiert, dann ins Rampenlicht gestellt wird und dort Aufmerksamkeit erregt und Menschen anfangen, sich dafür zu begeistern. Und dann – das soll jetzt kein Angriff dir gegenüber als Pressevertreter sein – kommen die Medien und fangen an, diese Musik über den grünen Klee zu loben, das Ganze immer weiter aufzublasen und immer mehr Leute dafür zu begeistern, dass wirklich jeder über diese Musik und diese Künstler spricht. Was danach passiert, ist, dass wir eben Menschen sind. Wir sind Musikliebhaber, wir wollen stimuliert werden. Und wie oft wirst du dir ein bestimmtes Album anhören, bis du sagst: „Es ist Zeit, das Album zu wechseln und etwas Neues aufzulegen.“ Oder du denkst dir: „Oh man, ich habe jetzt einen Monat lang ausschließlich Miles Davis gehört. Jetzt fühle ich mich eher danach, Jimmy Cliff zu hören.“ Weißt du was ich meine?
Das ist natürlich extrem vereinfacht, aber ich glaube, dass ist bezeichnend für das, was in unserer Gesellschaft passiert. Wir begeistern uns für eine bestimmte Sache, bauschen das immer stärker auf und dann haben wir keine Lust mehr darauf. Wir haben keine Lust mehr darüber zu reden, daran zu denken, es zu hören und dann tendieren Menschen dazu, sich etwas anderem zuzuwenden, normalerweise zu etwas, dass Underground ist oder möglichst innovativ. In Wirklichkeit ist das aber etwas, das schon vorher stattgefunden hat, immer und immer wieder, aber wir begeistern uns eben dafür. Und das führt dazu, dass das, was vorher im Scheinwerferlicht stand, nicht stirbt oder verschwindet, sondern einfach wieder unter dem Radar stattfindet.
Großartige Antwort, danke für diese klare Formulierung! Wenn du sagst, so etwas war schon immer da, muss ich noch einmal nachhaken: Wann hast du die Revival Tour ins Leben gerufen, auf der du mit unterschiedlichen befreundeten Musikern zusammen auf der Bühne stehst und akustisch Songs spielst?
Die Idee gibt es seit 2007, wir sind aber das erste Mal 2008 auch wirklich auf Tour gegangen.
Wenn du sagst, dass das für dich schon immer relevant war, wieso hast du diese Idee nicht vorher schon umgesetzt?
(nickt) Ja, ich verstehe, was du meinst. Das hatte ganz pragmatische Gründe. Anfang der 2000er war ich noch aktiv bei Hot Water Music. Wir waren zu dieser Zeit auf unserem Zenith angelangt, waren quasi ununterbrochen unterwegs und haben uns damit auch wirklich kaputt gemacht – aber es war eine tolle Zeit. Wir haben drei Alben auf Epitaph veröffentlicht und sind dann schließlich gegen eine Wand gelaufen und waren einfach durch. Ich habe dann Abstand von all dem benötigt, um den Grund wiederzufinden, weswegen ich überhaupt Musik liebe. Wir haben dann eine unbestimmte Auszeit beschlossen und jeder hat sein eigenes Ding gemacht und ich wollte einfach vom Musikerleben weg. Ich wollte niemals damit aufhören, Musik zu schreiben, ich wollte nur in keiner Band mehr sein. Ich wollte nicht mehr auf Tour sein, mich nicht mehr mit Managern und Agenten herumschlagen. Ich hatte keine Lust mehr auf Telefonate und den ganzen Stress, immer nach einem von anderen Leuten vorgefertigten Zeitplan zu leben. Also bin ich zurück zu meinem Zimmermannshandwerk gegangen und nach ein paar Jahren, in denen ich weiter Songs geschrieben hatte, war es schließlich meine Frau, die mich motiviert hat. Sie meinte, dass ich einige dieser Lieder aufnehmen sollte, bevor ich sie verliere – das ist meine Einstellung zu meinen Songs: Ich schreibe unglaublich viele Lieder und wenn ich sie nirgends festhalte, dann gehen sie einfach weg und verlieren sich. Das war zu dem Zeitpunkt als die anderen Jungs von Hot Water Music The Draf gestartet haben und dann hieß es wieder nur ich und meine Gitarre, genauso wie es war, als ich ein Kind war.
Bei den Shows, die ich dann mit Joe und Jon gespielt habe, haben wir festgestellt, dass wir gemeinsam mit den Musiker, mit denen wir unterwegs waren, am Ende immer noch gemeinsam Musik gemacht haben – und das war jedes Mal der beste Teil des Abends. Die Idee war also ziemlich einfach: Warum nehmen wir nicht diese fünf Minuten und machen daraus einen ganzen Abend? (lacht)
Zum Abschluss bleibt mir noch die Frage nach deinen Plänen für die nahe und vielleicht auch fernere Zukunft – werdet ihr noch viel live spielen dieses Jahr? Und auch wenn es klischeebeladen ist, und du die Frage wahrscheinlich nicht mehr hören kannst: Gibt es auch für Hot Water Music weitere Pläne?
(lacht) Das ist doch voll in Ordnung, dass du das fragst! Gerade eben sind wir wirklich voll dabei, „Till Midnight“ zu supporten und tun alles dafür, diesem Album mit unseren Shows auch gerecht zu werden. Weiter in die Zukunft gedacht, ist es wichtig, festzuhalten, dass dieses Jahr das 20. Bandjubiläum von Hot Water Music darstellt, was ziemlich irre ist. Wir werden The Fest in Florida spielen, das ist schon klar, und auch ein paar andere Dinger machen, auch wenn noch nicht sicher ist, wie viel wir schaffen, da wir alle doch recht beschäftigt sind. Im Vordergrund steht aber wirklich das neue Album von mir und der Camaraderie, mit all der Leidenschaft und Arbeit, die die Jungs dort hineingesteckt haben. Einfach aus Respekt für sie und für das ganze Team, werden wir das Beste tun, diese Songs live zu performen und eine tolle Zeit zu haben.
Ansonsten… naja, ich schreibe Songs, nicht wahr? (lacht) Immer. Auch für Freunde, die mich öfter nach Filmmusik fragen, oder mich bitten, für sie Songs zu schreiben. Ich schreibe eben nicht nur für mich selber, als eine Art Therapie und einfach um des Schreibens Willen, sondern mir macht es auch Spaß und Freude für andere Leute zu schreiben.
Chuck, vielen Dank für das Gespräch!
Es war mir eine Freude! Viel Spaß bei der Show nachher!