Interview mit James Malone von Arsis

Leider passiert es manchmal, dass ein Interview untergeht. So geschehen mit diesem ARSIS-Gespräch zwischen Metal1 und Säger/Gitarrist James Malone. „We Are The Nightmare“ hat seit seinem Release im April aber nichts an seiner Intensität und Genialität eingebüßt und so wollen wir euch auch nicht unser Interview mit dem Frontmann vorenthalten, welches wir im Mai geführt haben.

 

Wie fühlt ihre euch, jetzt nachdem das Album erschienen ist und wie hat die Presse es aufgenommen?
Die Reaktionen waren bislang grossartig, wohl die Besten die wir je erhalten haben. Es ist das Arsis-Album auf das ich am meisten stolz bin, deswegen bin ich auch zufrieden mit den Reaktionen darauf.

Wie liefen die Aufnahmen, ging alles glatt oder warst du danach froh endlich wieder aus dem Studio zu dürfen?
Die Aufnahmen zu „We Are The Nightmare“ waren die Spassigsten, die ich jemals bei einer Arbeit an einem Release hatte. Zuess ist ein super cooler Typ, der sein Handwerk wirklich versteht. Wir verbrachten einen ganzen Monat im Studio für das Album und auch wenn ich froh bin, dass es jetzt vorbei ist denke ich es war definitiv die richtige Entscheidung sich diese Zeit zu nehmen um das bestmögliche Album aufzunehmen.

Ich finde „We Are The Nightmare“ ist etwas technischer und komplexer als seine Vorgänger und man braucht mehr Zeit bis der Funke überspringt. Stimmst du mir da zu und war das so geplant als ihr mit dem Songwriting angefangen habt? Wie schreibt ihr überhaupt ein Album, gibt es einen bestimmten Plan oder eine Vision?
Es lässt sich schon teilweise sagen, dass „We Are The Nightmare“ unser technischstes Album ist, aber ich denke es ist zugleich auch unser eingängigstes Album. Es ist schwierig für mich zu sagen, dass irgendeine Vision beim Schreibprozess vorliegt. Normalerweise schreibe ich einfach das, was aus dem Herzen kommt und was mir als Musiker Spass macht. Ich versuche quasi Songs zu schreiben, die ich auch selber hören will. Meine ersten Ideen schicke ich zu Darren, der sich dann um das Drumming kümmert und Ryan fügt dem Ganzen noch seine Soli hinzu, nachdem der Song fertiggestellt ist (andersrum läuft es genauso wenn Ryan einen Song schreibt). Sobald der musikalische Teil komplett ist fange ich mit den Lyrics an und sicher gibt es bei der Zusammenstellung dann eine Vision, ein Konzept.

Was macht deiner Meinung nach „We are the Nightmare“ zu einem besseren Album als „A Celebration of Guilt“ und „United In Regret“?
Für mich persönlich ist es das, weil ich bei der Arbeit an „We are the Nightmare“ viel fokusierter war als bei den beiden Vorgängern. Es war so ein Gefühl als wäre ich wirklich hunderprozentig dran am Album und das ist etwas, was ich schon lange nicht mehr gefühlt habe. „We Are The Nightmare“ wird deshalb immer etwas besonderes für mich sein.

Es ist echt toll, dass das Artwork im Stil der vorgänger geblieben ist. Gibt es da irgendwelche Anweisungen für Mark Riddick bevor er sich an die Gestaltung macht und könntet ihr euch vorstellen mit einem anderen Zeichner zusammenzuarbeiten?
Wir haben mit Mark Riddick von Anfang an zusammen gearbeitet und ich denke das wird auf die eine oder andre Art auch für den Rest unserer Karriere so bleiben. Ich schicke ihm gewöhnlich nur den Albumtitel und ein paar Lyrics und überlasse alles weitere seiner Fantasie. Er ist so ein talentierter Künstler und ich würde ihn niemals in seiner Arbeit limitieren wollen durch irgendwelche besonderen Anweisungen. Er ist der Zeichner, wir die Musiker.

„We Are The Nightmare“ ist ein recht ungewöhnlicher Name für ein Album. Warum habt ihr euch dafür entschieden und steht ein Konzept dahinter?
Ich würde sagen es gibt definitiv ein Konzept hinter dem Album, so wie bei all unseren vorherigen Veröffentlichungen auch. Jeder Albumtitel ist sehr persönlich für mich, deswegen denke ich nicht, dass ich mich gut fühlen würde, wenn ich die wahre Bedeutung verrate . Ich möchte, dass die Leute ihre Fantasie benutzen und sich selber eine Bedeutung für unsere Titel bzw. Lyrics ausdenken.

Es ist jetzt mehr als ein Jahr her, dass ihr bei Nuclear Blast unterschrieben habt. Wie kam es zu dieser Zusammenarbeit und was erwartet ihr euch für das aktuelle Album und die Zukunft?
Wir sprachen mit Nuclear Blast USA’s Labelmanager Gerardo Martinez bereits einige Jahre bevor wir bei NB unterschrieben haben. Er kontaktierte uns erstmals nach der Veröffentlichung des Debüts „A Celebration Of Guilt“. Leider hatten wir zu diesem Zeitpunkt bereits einen Zwei-Alben-Vertrag mit Willowtip unterzeichnet und waren somit noch an einen Vertrag gebunden. Direkt nachdem wir Willowtip unser Zweitwerk geschickt haben, also noch vor dem Release, unterschrieben wir dann jedoch bei NB. Bislang ist die Zusammenarbeit grossartig gelaufen und ich erwarte nur gute Dinge für die Zukunft.

„We Are The Nightmare“ hat eine DVD als Bonus. Was kannst du darüber sagen?
Die DVD zeigt prinzipiell uns betrunken im Studio und auf Tour. Es zeigt eigentlich nur Rumalberei unter Einfluss von Alkohol, so ziemlich wie beim ersten Pantera-Video.

Und wie steht es mit einer richtigen Live-DVD? Die Möglichkeit dazu müsste mit Unterstützung von NB ja jetzt gegeben sein.
Vielleicht nach dem nächsten Album, das wäre dann wohl angemessen.

Ihr spielt viele Konzerte in den USA, aber wie sieht es mit einer Tour in Europa aus um euer Album zu promoten? Ich wette es gibt eine Menge Deutscher, die euch gerne mal live sehen würden.
Zum Ende des Jahres kommen wir nach Europa. Die Tour ist bereits bestätigt und ich bin sehr aufgeregt!!!

Welche (neuen) Songs werdet ihr live spielen? Ist es nicht schwierig sie auf der Bühne umzusetzen bei all der musikalischen Herausforderung?
Wir spielen bislang von „WatN“ den Titeltrack, „Sightless Wisdom“ und „Servants To The Night“ live. Natürlich muss man den Song erst ein paar Mal üben um ihn richtig ordentlich zu spielen, aber was eignet sich dafür besser als ihn jede Nacht auf Tour zu spielen?!

Ihr werdet oft mit Schweden-Bands verglichen. Kennst und magst du einige melodische bzw. technische Death-Metal-Bands aus Schweden?
Als ich aufgewachsen bin war ich auf jeden Fall ein Fan von Bands wie Dissection oder Dark Tranquility.

Im Internet kursierte das (falsche) Gerücht, dass ihr euch auflösen würdet. Kannst du uns was dazu sagen, von wem das Gerücht stammt und warum es aufkam?
Virginia Beach ist ein interessantes Gebiet. Es gibt viele neidische Musiker dort und jeder denkt er weiss was bei andren läuft. Hauptsächlich stammt das Gerücht von einem neidischen, gescheiterten Musiker aus unserer Heimatstadt. Zu unserem Unglück datete auch noch ein Bandmitglied ein Mädchen, an das auch dieser Typ dran war. Im Februar hatten wir ein paar Shows verpasst, so dass der Kerl meinte es wäre eine gute Idee das Gerücht zu verbreiten wir hätten uns aufgelöst. Da war natürlich überhaupt nichts dran und die Gerüchte wurden auch schnell zerschlagen.

Ihr habt keine eigene offiziele Webseite ausser der Myspace-Adresse. Was ist deine Meinung zu Myspace und Web 2.0, nur nützlich oder unabdingbar heutzutage?
Unser urpsrünglicher Schlagzeuger kümmerte sich um unsere offizielle Webseite. Als er uns verließ entschieden wir uns für Myspace als offizielle Seite. Es ist nicht nur einfach auf den neusten Stand zu bringen, sondern auch eine gute Möglichkeit mit unseren Fans in Kontakt zu kommen und die Leute zu informieren. Ich denke es ist inzwischen wirklich notwendig geworden.

Somit kommen wir auch langsam zum Ende des Interviews und ich bin mir sicher du freust dich schon auf das tolle Metal1-Brainstorming. Sag einfach was dir in den Sinn kommt zu folgenden Begriffen…
Carcass: Eine der besten Bands, die jemals existierten!
Bullet For My Valentine: Warum kaufen sich Leute diesen Scheiss!?!
Emos: Iss einen Cheeseburger und lass dir die Haare schneiden.
Videospiele: Habe seit Jahren keine mehr gespielt.
Black Jack und Nutten: Zwei Laster, von denen ich keines habe.
The Rock: Muskeln.
Karl Malone: Basketball.
Batman: Prince.
Der doppelte Worschter: Was zur…?
Metal1.info: Vielen Dank für das Interview!

James, ich danke dir, dass du dir die Zeit für dieses Interview genommen hast. Ich wünsche euch alles Gute mit dem Album und freue mich euch endlich auf der Bühne sehen zu dürfen! Die letzten Worte gehören dir.
Besten Dank für die Unterstützung, wir schätzen es wirklich.

Geschrieben am von Metal1.info

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert