Interview mit An Autumn For Crippled Children

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AN AUTUMN FOR CRIPPLED CHILDREN haben mit „Eternal“ ein beeindruckend emotionales Album geschaffen, das weit mehr ist als nur eine weitere austauschbare Standard-Blackgaze-Platte. Wie die unkonventionellen Post-Black-Metaller ihre eigene Musik nennen würden, ob sie trotz ihrer geheim gehaltenen Identitäten mit anderen Musikern Kontakt haben und worum es auf „Eternal“ geht, erfahrt ihr in folgendem Interview mit der Band.

an-autumn-for-crippled-children5Die Musik von AN AUTUMN FOR CRIPPLED CHILDREN wird meist als Post-Black-Metal kategorisiert. Obwohl ihr immer noch Elemente davon in eurem Sound habt, scheint diese Bezeichnung inzwischen jedoch nicht mehr ganz hinreichend zu sein. Wie siehst du das?
Wir mögen diese ganze „Post“-Sache nicht. Angefangen haben wir als Black Metal gemixt mit Death/Doom. Inzwischen haben wir uns woandershin entwickelt. Ich weiß nicht, „Stimmungsmusik“ vielleicht? Ich kann mit Kategorien in der Musik nicht viel anfangen, um ehrlich zu sein.

Euer aktuelles Album „Eternal“ ist wieder einmal sehr beeindruckend und emotional, Glückwunsch dazu! Wo siehst du die Unterschiede zwischen diesem und euren früheren Alben, insbesondere im Vergleich zu eurem Debüt „Lost“?
Auf „Lost“ waren wir immer noch auf der Suche nach unserem eigenen Sound. Dieses neue Album hat viele richtig gute Melodien und einfach generell ein paar ziemlich coole Tracks. Zumindest unserer bescheidenen Meinung nach. Jedes Album vermittelt ein bestimmtes Gefühl, ist an eine bestimmte Zeit und einen bestimmten Ort gebunden und ist für uns von unterschiedlicher Bedeutung.

Wie wurde „Eternal“ von den Fans und Kritikern aufgenommen?
Ich lese eigentlich kaum Reviews. Ich hör mir lieber an, was die Fans dazu sagen, aber was ich so gelesen habe, scheint es ziemlich gut anzukommen, denke ich. Manchen klingen unsere Songs oder unsere Alben einander zu ähnlich. Tja, aber das ist halt UNSER Stil!

an-autumn-for-crippled-children1Das Cover von „Eternal“ ist nicht so schmeichelnd schön wie jenes von „Try Not To Destroy Everything You Love“ und nicht so hart und kalt wie jenes von „The Long Goodbye“, sondern lässt sich wohl am ehesten als „verwelkend“ beschreiben. In welcher Beziehung steht das Cover zu der Musik und den Texten auf „Eternal“?
„Eternal“ handelt gewissermaßen vom Älterwerden und davon, wie sich die Dinge verändern. Die welkende Sonnenblume steht dafür, dass (fast) nichts für die Ewigkeit ist.

Welcher Track auf „Eternal“ ist dir persönlich der wichtigste?
Der erste und der letzte. Der erste Song behandelt den Verlust der Jugend, der letzte befasst sich mit Menschen, die unseren Herzen nahe stehen.

Während andere Bands aus dem Post-Black-Metal-Bereich oft Songs jenseits der Zehn-Minuten-Marke schreiben, haltet ihr eure Songs spätestens seit eurem zweiten Album vergleichsweise kurz. Warum ist das so?
Wir mögen einfach kurze Songs ohne große Extras.

„Eternal“ ist bereits euer sechstes Album in gerade mal sieben Jahren. Habt ihr da überhaupt noch Zeit für irgendetwas anderes?
Wir alle haben unser Privatleben und die Arbeit. Wir treffen uns einfach manchmal in unserer Freizeit oder an Feiertagen und schreiben Songs und Alben.

So schnell wie ihr neue Alben veröffentlicht, könnte man glauben, dass ihr nie jemals eine Schreibblockade habt. Gibt es bei euch nie Phasen, in denen euch einfach partout nichts einfallen will?
Nicht wirklich, aber wir legen jetzt gerade eine kleine Pause ein. Vielleicht aber auch nicht allzu lange, wenn sich das „Feuer“ bald schon wieder entfacht.

Wird das nächste Album auch wieder so schnell auf „Eternal“ folgen?
Das glaube ich nicht.an-autumn-for-crippled-children2

Eure Identitäten haltet ihr in AN AUTUMN FOR CRIPPLED CHILDREN nach wie vor geheim. Habt ihr dennoch Kontakt zu anderen Musikern?
Ja, natürlich, aber wirklich nur die engsten Freunde wissen, dass wir hinter AN AUTUMN FOR CRIPPLED CHILDREN stecken.

Gibt es noch andere niederländische Bands, die ihr schätzt?
Ich habe keine Ahnung. Ich folge der niederländischen Szene schon seit den 90ern nicht mehr.

Gut, dann nähern wir uns langsam dem Ende des Interviews. Zuletzt würde ich dich noch bitten, an unserem traditionellen Metal1.info-Brainstorming teilzunehmen. Was kommt dir bei den folgenden Begriffen in den Sinn:
Berge: Mag ich.
Black Metal: Bin ein großer Fan der alten Sachen.
Globale Erwärmung: Ist scheiße.
Keyboards: Mag ich.
Präsident Trump: Mal sehen, was dabei rauskommt.
Musikalisches Highlight 2016: Hab nicht wirklich viel neue Musik gehört. Also keine Ahnung.

Dann nochmals herzlichen Dank dafür, dass wir mit dir dieses Interview führen durften. Falls du unseren Lesern noch etwas sagen möchtest, kannst du das jetzt gerne noch tun:
Lasst uns auf unserer Facebook-Seite wissen, was ihr von uns denkt!

Publiziert am von Stephan Rajchl

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