Interview mit Ryan O'Keeffe von Airbourne

Anlässlich eines großen Besäufnisses… äh, pardon, ich meine: anlässlich ihres Debütalbums „Runnin‘ Wild“ haben wir uns AIRBOURNE-Drummer Ryan O’Keeffe an den Hörer geholt und uns von ihm in Sachen Kellnerinnen, Bier, Kneipentouren und natürlich auch über heimischen Rock ‚N‘ Roll aus Australien belehren lassen – das Ergebnis könnt ihr hier in voller Frische bewundern!

English Original

Hi Ryan, wie geht’s dir? Hattest du eine harte Nacht nach dem Gig?
Zur Hölle, ja! (lacht) Ich hatte ein paar verschiedene Große, ein paar halbe, hab mit ein paar Fans geredet und so, ein paar Magazine getroffen… und ja, ich hatte ein paar Drinks, hab ich dir das schon erzählt? (lacht)

Wie kamt ihr eigentlich auf euren Bandnamen und was bedeutet er?
Hehe, wir wissen genau genommen gar nicht, woher er kommt. Wir haben als Kinder dort, wo wir wohnten, mit der Musik angefangen und, weißt du, wir können uns einfach nicht mehr daran erinnern, wie wir damals drauf kamen. Es fühlt sich an, als wäre es einfach immer da gewesen.

Ryan, versuch bitte zu erklären, was Rock ‚N‘ Roll für dich und Airbourne bedeutet.
Einfach eine gute Zeit und vor allem auch ein paar Drinks zu haben. Rock ‚N‘ Roll ist einfach eine dieser großartigen Sachen, die man einfach nicht beiseite schieben kann, weißt du.

Wie kam es dazu, dass ihr mit Bob Marlette und Andy Wallace zusammengearbeitet habt?
Oh gut, ja. Bob Marlette und Andy Wallace waren beide wirklich toll, weißt du. Wir haben auf einem sehr hohen Level mit ihnen gearbeitet und halfen uns vor allem gegenseitig mit den Aufnahmen und dem Zeugs, machten die ganze Zeit Witze und diese Dinge. Außerdem halfen sie uns, uns zurechtzufinden – auch in den USA.

Trotz der positiven Verkaufszahlen meinen einige Leute noch, dass ihr zu sehr nach AC/DC klingt. Was sagst du dazu?
Jede Band wird mit irgendjemandem verglichen, weißt du. Jeder klingt wie irgendjemand. AC/DC ist eine der genialsten Rock-Bands dieser Welt und sie kommen aus der selben Gegend wie wir, fingen als kleine Band in Australien an – oder kurz: das war die Band, die diesen Sound überhaupt erst erschaffen hat. AC/DC, Rose Tattoo, The Angels – es ist dieser Art australischer Sound, den wir so leidenschaftlich lieben.

Wie kam’s denn dazu, dass ihr New Jersey als eure Basis in den Vereinigten Staaten ausgewählt habt? Sind die Frauen und das Bier dort wirklich besser als sonstwo?
In Jersey? Oh, hm! (lacht) Ja, wir lieben es dort einfach. Wir sind immer dazu in der Lage, innerhalb weniger Stunden nach Europa zu fliegen und auch nach Großbritannien oder natürlich auch Südamerika – das ist einfach wunderbar. Von Australien bis nach Europa, um dort auf einem Festival zu spielen, ist es ein 26-Stunden-Flug. In dieser Hinsicht ist das Reisen schon verdammt vereinfacht dadurch, dass wir geographisch jetzt ziemlich geschickt liegen.

Melbourne wurde von Airbourne ja praktisch in Grund und Boden gerockt – wie reagierte eure australische Fangemeinschaft auf euren Umzug in die USA?
Die waren eigentlich sogar ziemlich stolz auf uns, denke ich. In der Vergangenheit waren so viele Shows, die sie besucht haben und da hatten wir wirklich Glück und sind ihnen dafür auch sehr dankbar. Ich denke, dass sie mit der Entscheidung vollkommen hinter uns stehen.

In Melbourne leben du, dein Bruder Joel (Gesang, Lead-Gitarre), David (Gitarre) und Justin (Bass) zusammen in einem Haus – wie schaut ein typischer Tag mit all seinen schmutzigen Details bei euch aus?
Die meiste Zeit über aus mit einem Kater Aufwachen (lacht), Kaffee in der Küche machen und die Rock-Maschine anwerfen. Wir hatten immer ein paar Biere und Barbecue am Nachmittag und am Abend, es kamen ein paar Freunde vorbei und wir hatten Spaß, schauten was im Fernseh an oder unterhielten uns einfach. Einfach ein bisschen rumhängen und trinken. Dann waren wir immer unterwegs und nicht mehr so oft in unserem Haus in Melbourne, ja.

Hier in Deutschland ist Airbourne noch nicht so bekannt wie in den Staaten oder Australien. Habt ihr vor, den Umstand durch eine verstärkte Präsenz hier in Europa und Deutschland im Speziellen zu ändern? Oder habt ihr euren Fokus auf eure Heimat und die USA gesetzt?
Wir kommen im Juni und Juli nach Europa und Deutschland haben definitiv vor, öfters durch Europa zu touren – ich denke, wir kommen später im Jahr nochmal zurück, denn wir freuen uns alle schon sehr drauf.

Ich frag’s einfach mal gerade heraus: wo siehst du dich und die Band in der Zukunft? Wo willst du landen, was sind deine Ziele?
Die ganze Zeit auf der Straße, auf Tour sein und überall, wirklich überall, zu spielen, weißt du. Solange wir irgendwelche Shows spielen können sind wir glücklich, mehr brauchen wir gar nicht.

Ich hätte gerne deine Meinung zum Musikbusiness in Zeiten des Internets. Habt ihr irgendwelche Probleme oder Sorgen?
Nein, nicht wirklich – ich meine: das ist doch genial! Wir haben eine Show hier in Deutschland gespielt und es war total ausverkauft. Jeder hat unsere Songs mitsingen können, obwohl die Scheibe hier noch gar nicht erschienen war – die bestellten sie sich einfach über das Internet. Das Internet bietet dir die Möglichkeit, eine Menge Sachen zu entdecken, die dir ansonsten wahrscheinlich niemals aufgefallen wären. Man kann sich Informationen holen, wann und wo wir spielen – die Räume füllen sich echt schneller und schneller.

Ihr habt mehr als 40 Songs geschrieben – 11 davon haben es bis auf „Runnin‘ Wild“ geschafft. Nach welchen Kriterien habt ihr die ausgewählt? Welche sind deine persönlichen Favoriten?
Wir schreiben eigentlich immer Songs und wir haben eigentlich auch in der Vergangenheit immer welche geschrieben. Die Songs für „Runnin‘ Wild“ auszusuchen, war also ein ziemlich langer Prozess, wir wollten schließlich nur die besten drauf packen. Von diesen dachten wir, dass sie am meisten ausdrücken und vor allem perfekt zu uns passen – ich kann da wirklich keinen Lieblingssong auswählen.

Eure detaillierte Kenntnis der „Girls in Black“ ist wirklich sehr überzeugend – es könnte vielleicht jemand auf die Idee kommen und denken, dass ihr während der Streifzüge durch die Melbournes Pubs so eure Erfahrungen mit ihnen gemacht habt.
Haha, ja – exakt! (lacht) Wir sind wirklich verdammt viel durch die Kneipen gezogen daheim in Melbourne und da gab es einfach überall Mädchen in Schwarz, die Drinks servierten. Als die Pubs eigentlich schon lange geschlossen hatten, saßen wir immer noch drin und tranken Bier mit den Mädchen – und verdammt, ja: die waren heiß! Arbeitshosen, schwarze Shirts – arsch-heiß! (lacht)

Gibt es für dich auch ein Leben zwischen der Musik – und wenn ja, wie sieht das aus?
Lügen? Leben neben…? Lesben!

Nein, Mann (lacht) Ein L-e-b-e-n n-e-b-e-n der Musik!
Aaaah, oh – okay! (lacht auch) Nein, eigentlich nicht wirklich. Ich lebe eigentlich vollständig für die Musik, weißt du. Es gab da mal einen Bauarbeiter und ich hab ihm einfach zugesehen, wie er Sachen baute und selbst auch daran reifte – deswegen wollte ich mal Bauarbeiter werden. Joel und ich haben aber immer schon Musik gehört und jetzt sind wir Musiker. Manchmal denke ich darüber nach, wie es wäre, was anderes zu machen, aber ich kann nichts anderes.

Was oder wer war oder ist am wichtigsten für eure Art von Musik?
Hm, Jack Daniels, denke ich. (lacht) Ernsthaft! (lacht immer noch) Er ist wirklich richtig gut für die Stimme und wir trinken eigentlich eine Menge davon, um unsere Stimmen zu dehnen und so. Scheint gut zu funktionieren.

Okay, lass uns ein kleines Brainstorming machen. Ich bitte dich, mir spontane Antworten zu den folgenden Worten zu geben:

Klassische Musik: Jazz
US-Präsidentschaftswahl: interessant
Sex, Drugs and Rock ‚N‘ Roll: Rock ‚N‘ Roll
Promotion-Arbeit: Spaß
Metal1.info: cool

Ryan, ich danke dir vielmals, dass du mit mir gesprochen hast. Viel Glück dir und sag auch dem Rest alles Gute, vielleicht sehen wir uns ja mal in einem Pub. Und wie’s sich gehört geht das letzte Wort an den Drummer!
Ich danke dir, Mann! Leute, wir lieben euch alle und können es kaum erwarten, euch bald zu sehen. Wir tun so viel wir können für euch und trinken eine Menge Bier!

Geschrieben am von Metal1.info

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