Die bärtige Musiker von Abraham aus Lausanne standen uns anlässlich der Veröffentlichung ihres Debutalbums „An Eye On The Universe“ Rede und Antwort. Die Herren gewährten Einblicke in den von Hochwasser, Gras und Bärten geprägten Bandalltag und bewiesen bei ihren Antworten über Totengräber, und löchrigen Hosen durchaus Sinn für Humor.
Hy Jungs, vielen Dank, das ihr euch die Zeit für ein Interview nehmt. Wie geht es euch?
Jacques: Prima, Danke für das Interview.
Eure Band heißt ABRAHAM… was war der Grund für diese Namenswahl?
Jacques: Der Bart, Mann. Der Bart. Wir brauchten einen Namen der irgendwie unsere Bärte wiederspiegelt.
Renzo: Abraham Lincoln und sein Bart.
Seid ihr eine Band die regelmäßig probt?
Jacques: Yah, das sind wir. Wir proben ungefähr 10-12 Stunden pro Woche, je nachdem wieviel Whisky wir haben.
Renzo: Yes Sir und mit ner Menge Gras.
Herzlichen Glückwunsch zu eurer neuen CD „An Eye On The Universe“, es ist ein großartiges Album. Wie fühlt ihr euch, jetzt wo das Album veröffentlicht ist?
Jacques: Danke! Erleichtert. Wir haben das Album im Sommer 2009 aufgenommen, die Aufnahmen liegen also schon ne ganze Weile zurück. Wir arbeiten bereits an neuem Material!
Renzo: Wir wollen jetzt möglichste viel touren und das nächste Album schnellst möglich fertigstellen.
Ein CD-Veröffentlichung ist immer das Ende einer langen Zeit voll harter Arbeit, aber auch der Anfang einer neuen… was verbindet ihr persönlich mit “An Eye On The Universe”?
Jacques: Hochwasser, definitiv. Das Studio wurde eine Woche bevor wir mit den Schlagzeugaufnahmen begonnen haben überflutet. Dann noch einmal als wir die Gitarren eingespielt haben und nochmal als mit den Aufnahmen fertig waren. Das ganze endete mit dem Umzug in einen neuen Proberaum.
Seit ihr völlig zufrieden mit den Aufnahmen?
Renzo: Ich bin völlig zufrieden damit. Das ganze Album hat so einen „Garagencharakter“ und ich mag das.
Was ist euer ersönliches Lieblingslied auf “An Eye On The Universe” und warum?
Renzo: Saloon Bizarre, weil ungefähr drei verschiedene Gesangsversionen aufgenommen haben, bevor wir die richtige gefunden hatten.
Es war harte Arbeit, aber das Ergebnis klingt interessant und bizarr.
Wie reagierte die Presse bisher auf das Album?
Jacques: Ziemlich gut! Wir bekamen bisher nur eine schlechte Besprechung, aber die war nicht beleidigend genug, als dass es wert gewesen wäre sich weiter drüber Gedanken zu machen.
Renzo: Ich bin sehr glücklich, dass es die Presse über meinen Bart schreibt.
Das Album heißt „An Eye On The Universe“ – könnt ihr uns die Idee dahinter erklären?
Renzo: Na, weil wir euch alle beobachten.
Handelt es sich um ein Konzeptalum oder von was handeln die Texte?
Renzo: Das erste Lied handelt von einem Totengräber, der immer zu Gräber schaufelt. Es ähnlich wie bei Sisyphus. Er würde gerne sterben, aber er kann nicht. Bei Saloon Bizarre geht es um Alchemie, mehr kann ich dazu aber nicht verraten weil es ein Geheimnis ist. Den Rest musst du selbst erkunden und wirst Lieder über Rache, Neurosen, Wölfe und Gewehre finden.
Wenn ihr „An Eye On The Universe“ in einem Satz beschreiben müsstet, was würdet ihr sagen?
Renzo: Sei ein echter Kerl und versuch es dir anzuhören!
Wie sind die Zuständigkeiten bei ABRAHAM verteilt? Wer schreibt die Lieder, die Texte und so weiter?
Renzo: Die ganze Band schreibt die Lieder. Die Texte kommen von Dave und Mat, aber wir alle bringen Ideen zu Themen und Geschichte ein.
Ich habe in meiner Besprechung geschrieben, das eure mUsik der von Cult Of Luna ähnlich ist. Würdet ihr dem zustimmen?
Jacques: Zum Teil ja. Ich denke es ist ein fairer Vergleich. Aber sobald du ziemlich langsam spielst und auf H runter gestimmt bist, klingt es eben so. Du könntest auch Breach oder Neurosis als Vergleich heranziehen.
Wie würdet ihr den Begriff “Post-Metal” definieren?
Jacques: Als Briefkasten aus Eisen.
Bisher sind keine Shows ausserhalb der Schweiz geplant. Plant ihr da welche?
Jacques: Klar wir werden das Friction Fest in Berlin spielen und wir werden einen Kreuzzug in Frankreich mit meiner anderen Band Kruger beginnen.
Renzo: Der bärtige Kreuzzug!
Ein gutes Stichwort: Du spielst in der bekannteren Band Kruger. Wie beeinflusst das deine Arbeit bei ABRAHAM?
Jacques: Für gewöhnlich klau ich meine eigenen Riffs um zu sehen, wie sie in einem anderen Kontext wirken. Ich bin sozusagen ein Selbst-Dieb. Ganz im Ernst, die Verbindung zwischen den beiden Bands ist, dass ich erst durch die Reviews zu “An Eye on the Universe” bemerkt haben, dass die Leute Kruger kennen. ABRAHAM bedeutet mir vielleicht ein wenig mehr als Kruger, weil es ein Projekt ist, über das ich schon lange grüble. Wir kennen uns schon alle seit unserer Kindheit und haben alle in unterschiedlichen Bands gespielt, aber es nie auf die Reihe gebracht was zusammen auf die Beine zu stellen. Bei Kruger ist es anders: Ich bin bei den Jungs vor fünf oder sechs Jahren eingestiegen (puhhh, so lang schon) da hatten die schon zwei Alben veröffentlicht. Außerdem sind sie älter!
“An Eye On The Universe” wurde von Pelagic Records veröffentlicht. Wie kam der Kontakt zustande? Gibt’s noch mehr Verbindungen zwischen euch und The Ocean?
Jacques: Das ist eine lustige Geschichte. Wir spielten im November 2009 einen Gig in einem kleinen Ort, wo Jona (Nido, Gitarrist von The Ocean) arbeitete. Er kam nach der Show zu uns, kaufte ein paar Sachen und gab das Album an Robin (Staps, Chef von Pelagic) weiter. Der nahm Kontakt mit uns auf und sagte, dass ihm das Album gefällt. Wir trafen uns dann in Genf und er wollte in wissen, ob wir eine full-time Band werden wollten? Die Antwort war natürlich klar (für die meisten Schweizer Bands nicht, die hätten das Angebot aus finanziellen Erwägungen wahrscheinlich abgelehnt).
Habt ihr schon angefangen Material für ein neues Album zu schreiben?
Jacques: Yup. Wir arbeiten gerade an ein paar neuen Liedern. Es ist aber schwer zu sagen wie die mal klingen werden, wir haben bisher so drei oder vier Demoversionen – wir sind da noch nicht mal halb durch. Aber es wird irgendwie düsterer und erwachsener.
Ok, wir sind durch. Vielen Dank, ich würde das Interview gerne mit unserem traditionellen Wortspiel beenden. Was fällt euch ein zu:
Mubarak: Jacques: casse la baraque d’Ehud Barak (sorry, ein französiches Wortspiel)
Deutschland: Renzo: Mein Vater
Februar: Renzo: Gigs
AmenRa: Jacques: Ich mag Ramen lieber.
Renzo: HaaaaaaaaaaH
Wikileaks: Jacques: Lieber ein Leck in Wiki als in deiner Hose. Sorry, dass ist das beste was mir dazu einfällt.
Metal1.info: Renzo: Danke schön!