Review Portrait – Crimen Laesae Majestatis Divinae

  • Label: Metal Blade
  • Veröffentlicht: 2011
  • Spielart: Heavy Metal

Obwohl sich PORTRAIT erst 2004 aus dem schwedischen Boden gestampft haben klingt ihre Musik, als hätte sie schon mindestens 20 Jahre auf dem Buckel – auf durchweg positive Art und Weise. Tatsächlich hat das selbstbetitelte Erstlingswerk erst vor drei Jahren den Weg an die Öffentlichkeit gefunden, drei weitere dauerte es nun, bis mit „Crimen Laesae Majestatis Divinae“ die nächste Scheibe auf den Weg gebracht wurde. Metal Blade Records nahmen sich des Quintetts an und brachten den Rohling unters Volk.

So kryptisch der Albumtitel ist – so straight geht die Musik selbst zur Sache. Traditioneller Heavy Metal wird da von PORTRAIT zelebriert. Schwermetall in Reinform sozusagen. Der Opener „Beast Of Fire“ ist mit seinen fast acht Minuten schon ein ziemlicher Brocken, bietet auch musikalisch trockenes Riffing im Uptempo-Bereich und extrem hohen Gesang von Per Karlsson. Der kam nach dem Erstlingswerk zur Band und bereichert sie seitdem mit seinem sagenhaften Stimmvolumen – ohne die Leistung seines Vorgängers Phillip Svennefelt schlechtreden zu wollen: Karlsson singt in einer anderen Liga.
Dazu passt auch „Infinite Descension“ mit seinen gedoppelten Gesangsspuren und der sachten technischen Gesangsbearbeitung mit dem Delay-Effekt. Für eingefleischte Heavy Metal-Fans ist das ganz großes Kino – andere können sich an der fast schon epischen Länge der einzelnen Songs aber auch stören. Die Klänge von Akustikklampfen und vorsichtig singenden Gitarren beim Instrumental „The Wilderness Beyond“ braucht der eine oder andere dann auch schon, um sich in die zweite Hälfte des acht Songs starken – und trotzdem 53 Minuten langen – Silberlings stürzen zu können. Dort geht es mit „Darkness Forever“ und „The Nightcomers“ abwechslungsreicher weiter, technisch nach wie vor einwandfrei. King Crimson lässt zwischendurch immer wieder grüßen, vor allem dann, wenn es an ausladende Soli oder Geschwindigkeitswechsel während einzelner Lead-Passagen geht. Abschließend gibts mit „Der Todesking“ (was für ein cooler Titel!) noch einen Song mit ordentlich Drive – und dann findet „Crimen Laesae Majestatis Divinae“ auch ein Ende.

Das zweite Album der Schweden ist wesentlich durchdachter als das Erstlingswerk, mit Per Karlsson haben die Schwermetallbrüder den perfekten Frontmann gefunden. Einzig die Länge einiger Titel – die wiederum zu allgemeinen Längen führen – kann etwas bitter aufstoßen. Das ist aber Ansichtssache, weswegen PORTRAIT mit „Crimen Laesae Majestatis Divinae“ alles in allem ein amtliches Lebenszeichen abliefern, an dem Heavy-Freunde ihre Freude haben werden.

Wertung: 7 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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