Juni 2013

Review Autopsy – The Headless Ritual

  • Label: Peaceville
  • Veröffentlicht: 2013
  • Spielart: Death Metal

Wenn man die Namen „Severed Survival” oder „Mental Funeral“ fallen lässt, so weiß ein jeder Death-Metal-Fan sofort, dass es um die Legende AUTOPSY geht. Nach deren Wiederbelebung im Jahre 2010 (live) und dem folgenden Comeback-Album „Macabre Eternal“ (2011) steht nun mit „The Headless Ritual“ die nächste Scheibe der Altmeister ins Haus.

Und damit auch die Frage, ob „The Headless Ritual“ mit seinem großartigen Vorgänger mithalten kann. Kann eine legendäre Band wie AUTOPSY sich auch im 25. Jahr ihres Bestehens noch ausreichend motivieren, um eine Platte einzuprügeln, die ihrem Status gerecht wird?
Mit den ersten Klängen des Openers „Slaughter At Beast House“ verfliegen jegliche Bedenken sofort – AUTOPSY klingen auch auf „The Headless Ritual“ wie sie selbst. Flotter Death Metal mit einer punkigen Note, Reiferts krankes Gekeife und im Mittelteil eine Doom-Einlage, bei der der Song ganz kurz vorm Exitus steht und praktisch nur noch aus Gekrächze, untermalt von ganz leichtem Drumming, besteht. Krasses Brett, guter Song, wenn AUTOPSY dieses Level halten können, wird „Headless Ritual“ eine ganz große Platte.
Das folgende „Mangled Far Below“ ist dann der erste straighte Death-Metal-Song, den AUTOPSY auf „The Headless Ritual“ servieren. Hier wird auf doomige Einschübe verzichtet und einfach drauflosgedroschen – feine Sache. Auch „Arch Cadaver“ und „Running From The Goathead“ fallen in die Kategorie der geradlinigen Death-Metal-Tracks, sind aber allesamt mit ordentliche Groove und einer Prise Punk versehen, ganz so wie man es von AUTOPSY erwartet.
Aber auch die doomige Seite von AUTOPSY kommt auf „Headless Ritual“ nicht zu kurz. Mit dem bereits erwähnten „Slaughter At Beast House“ und „Coffin Crawlers“ gibt es hier zwei Paradebeispiele für Doom Death Metal, wie ihn nur großartige Bands wie AUTOPSY oder Asphyx zustande bekommen.
Das Highlight auf „The Headless Ritual“ ist jedoch zweifelsohne „When Hammer Meets Bone“ . Dieser Brecher ist ein absolutes Aushängeschild für AUTOPSY, vereint er doch alle Trademarks der Band in unnachahmlicher Manier. Schnelles Gedresche, flotte Riffs, treibendes Drumming, Reifers Gebrüll und dann auf einmal der Sturz in die Tiefen des Dooms – großartig!
Mit „Thorns And Ashes“ und dem Titelsong gibt es auf „The Headless Ritual“ noch zwei kurze Tracks, die fast ein wenig experimentell daherkommen. Gerade „Thorns And Ashes“ überrascht mit Gitarren, die fast zerbrechlich wirken, sanft daherschweben – mehr NWOBHM als Death Metal, sehr spannende Sache.

Wo steht „The Headless Ritual“ also unterm Strich in Bezug auf den Backkatalog von AUTOPSY? Schwer zu sagen, aber definitiv ganz weit oben. Mit einer Spielzeit von gut 40 Minuten ein Drittel kürzer als der Vorgänger, wirkt die neue AUTOPSY-Platte manchmal etwas safe, bietet aber zu jeder Zeit großartigen (Doom) Death Metal, ganz wie man ihn von einer solch legendären Band erwartet.

Wertung: 9 / 10

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