Review Asphyx – Incoming Death

  • Label: Century Media
  • Veröffentlicht: 2016
  • Spielart: Death Metal

Im kommenden Jahr werden die Death-Metaller ASPHYX ihr 30-jähriges Jubiläum feiern – als Szene-Legende kann man die Band bereits jetzt guten Gewissens bezeichnen: Mit bislang acht Studioalben gehören die Niederländer zu den Vorreitern ihrer heimischen Szene – und auch im Rest der Welt gibt es wohl kaum einen Death-Metal-Fan, der noch keinen ASPHYX-Song gehört hat.

Welcher Song das jedoch genau war, ist mitunter nur schwer zu rekapitulieren. Denn so charakteristisch der Stil der Truppe mit dem kratzigen Sound, den räudigen Riffs und Martin Van Drunens Reibeisenstimme auch sein mag: Die musikalische Vielseitigkeit haben ASPHYX nicht erfunden. So wusste „Deathhammer“ 2012 dem 2009 erschienenen Reunion-Album „Death … The Brutal Way“ musikalisch leider nur wenig hinzuzufügen. Mit „Incoming Death“ führen ASPHYX nun ihre Todes-Titel-Serie fort – und wie bei der Namensgebung und dem Artworkstil bleibt sich die Band auch in Sachen Songwriting zunächst treu.

Zwar überrascht der rabiaten Opener „Candiru“, der dem Hörer 2:40 Minuten lang mit so brutalem wie schnellem Death Metal das Trommelfell massiert, durch im ASPHYX-Kosmos eher ungewohnt hohes Tempo, ansonsten und im weiteren Verlauf bleibt jedoch alles beim Alten: Gerade „Division Brandenburg“ reiht sich nahtlos in die bisherige Diskographie ein und auch das groovende „Wardroid“ hätte gut auf eines der Vorgängerwerke gepasst. Für einen Mann ist das ein großes Kompliment: Desaster-Drummer Stefan “Husky” Hüskens, der den 2013 ausgestiegenen ASPHYX-Mitbegründer Bob Bagchus (Minotaur Head) mit seinem so kraft- wie stimmungsvollen Schlagzeugspiel mehr als würdig vertritt.

Dennoch ist ASPHYX nicht abzusprechen, dass sie für ihre Verhältnisse stark auf Abwechslung bedacht sind: So variiert das Tempo der Stücke stärker denn je von doomig bis rasant und selbst Cleangitarren („The Grand Denial“) und Piano („Subterra Incognita“) finden ihren Platz in den Kompositionen – wenn auch nur im Outro der jeweiligen Songs. Der gewitzteste Kniff aus der Songwriter-Trickkiste mag das nicht sein. Im ansonsten durchweg grobschlächtigen ASPHYX-Umfeld wirkt dieser Anflug filigraner Eleganz jedoch schon fast progressiv.

Auch mit ihrem dritten Album seit der Wiedervereinigung bleiben sich ASPHYX treu: Der Fan weiß, was ihn erwartet – im Gegenzug bekommt er dann aber auch höchste Qualität. Zwar klingt „Incoming Death“ in Sachen Sound nicht ganz so herrlich dreckig wie das diesbezüglich perfekte „Death … The Brutal Way“, weiß aber dafür mit mindestens gleichwertigen Riffs, insgesamt sogar dem abwechslungsreicheren Songwriting zu begeistern. Wer ASPHYX mag, wird „Incoming Death“ mögen – so viel ist sicher.

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Wertung: 8 / 10

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