(Post-Hardcore / Sludge / Doom Metal) ELEANORA. Könnte ein Bandname geschmeidiger klingen? Wohl kaum. Dieses klitzekleine bisschen Geborgenheit, das in dem wohlklingenden Wort mitschwingt, ist jedoch Gold wert – herrscht in der Musik des belgischen Quintetts, das unter diesem Namen firmiert, doch ansonsten Einsamkeit, Verlorenheit, Dunkelheit und Aggression vor.
Schon das düstere, in Grau und Schwarz gehaltene Artwork stimmt besser auf das ein, was den Hörer auf dem Debütalbum „Allure“ erwartet: Im Mittelpunkt ist ein düsteres Erdenrund zu sehen, dem unseren irgendwie ähnlich und doch, was Länder und Kontinente angeht, zerhackstückt. Nicht erst die skeptischen Blicke der vier Engelsgestalten darum herum lassen erahnen, dass dies kein Ort des Friedens und des Glückes sein dürfte.
Aus genau so einer Welt scheint jedenfalls die Musik von ELEANORA an das Ohr zu dringen: Mal rasend aggressiv („Mentis“), mal bedrückend („Telos“) deckt der intensive Mix aus Post-Hardcore, Sludge und Doom Metal ein breites Spektrum Musik gewordener Grautöne ab. Das Resultat ist eine dichte Atmosphäre, die vom rohen Hardcore-typischen Screamgesang ebenso getragen wird wie vom fetten Drumming und kraftvollen Gitarren, aus denen sich immer wieder simple, aber tragfähige Melodieläufe herausschälen. Dass keiner der vier Songs unter acht Minuten bleibt, der Rausschmeißer sogar die Viertelstundenmarke knackt, schadet der dabei Stimmung dabei nicht im geringsten – vielmehr entfalten die Stücke erst durch ihre Länge die bedrückende Atmosphäre, die „Allure“ so stark macht.
Gleich mit ihrem Debüt-Album setzen ELEANORA ein Zeichen: Mit mächtigem Sound gesegnet, bietet das Album ein feines, in sich absolut stimmiges Gebräu aus Post-Hardcore, Sludge und Doom Metal, das musikalisch wie technisch zu überzeugen vermag. Man darf gespannt sein, wie es mit dieser Band weitergeht – Potential haben die Belgier definitiv.
Wertung: 8 / 10