George Kollias trommelte sich 2005 auf Niles „Annihilation Of The Wicked“ in die Herzen der Death-Metaller, die ihr Genre technisch versiert und präzise gespielt mögen. Seitdem bereicherte Kollias sämtliche Platten der US-Amerikaner, scheint damit aber nicht vollends ausgelastet zu sein; nicht nur, dass der Grieche Lehrvideos dreht, er spielte auch die Silberlinge für andere Bands wie Contrarian und eben DEMONSTEALER ein.
Bei letzerer handelt es sich eher um ein Ein-Mann-Projekt anstatt eine Band, denn DEMONSTEALER impliziert lediglich The Demonstealer alias den Inder Sahil Makhija, der als Gründer von Demonstealer Records und Moderator von „Headbangers Kitchen“ Bekanntheit erlangte. Der vielbeschäftigte Makhija brachte vor acht Jahren mit „… And Chaos Will Reign…“ das Debüt von DEMONSTEALER auf dem Markt, welches nun mit „This Burden Is Mine“ endlich seinen Nachfolger bekommt. Einen Nachfolger, der eben von niemand geringerem als George Kollias auf dem Schemel eingespielt wurde. Darauf präsentiert Makhija interessant konzipierte Lieder, denn denkt der Hörer in dem einen Moment, dass DEMONSTEALER die reine Death-Metal-Keule schwingt, taucht wenige Sekunden später ein verspielter Lead auf, dessen Melodik sich unerwartet ins Ohr tänzelt – besonders, weil er von der Klarstimme von The Demonstealer unterstützt wird. In einem Wechsel von jenem harmonischen Zusammenspiel zwischen guter Stimme sowie dem Ohrwurm-Gitarrenspiel und den von Kollias angetriebenen, Growl-lastigen Passagen leben die Songs auf „This Burden Is Mine“ von erstaunlich vielen Überraschungen – zumindest anfänglich.
Neben dem erwähnten Wechsel gesellt sich zu dem einen wie anderen Track ein filigraner Keyboard-Part, der den eh schon melodischen Überhang der Songs nur noch verstärkt; so mangelt es den neun Tracks nicht an Ideen und erst recht nicht an Melodik, aber an einer Verschnaufpause von dem nahezu durchweg warmen Klang der Songs. Die helle Tonfarbe verleiht DEMONSTEALER kaum Ecken und Kanten, selbst die flotteren Riffs oder die kräftigen Growls und noch nicht einmal die wenig vorkommenden Doublebass-Parts des Nile-Drummers können das ändern. „This Burden Is Mine“ klingt zum größten Teil zahmer als es der Opener „How The Mighty Have Fallen“ hätte erahnen lassen. Somit ist Makhija zwar ein kreatives Songwriting zu bescheinigen, was die zwischen fünf und sechs Minuten lang währenden Songs weder eingefahren noch vor sich hin plätschernd erscheinen lässt, allerdings fügt sich das eingangs erwähnte harmonische Zusammenspiel nicht zu einem dichten Klang zusammen, sondern lässt die Lieder schlichtweg nur schön klingen, ohne dabei den Hörer tief oder nachhaltig zu berühren.
Wertung: 5 / 10