Review GGU:LL – Dwaling

Seit 2009 existieren GGU:LL in bis heute unveränderter Zusammensetzung – zu einer Veröffentlichung hat es die Truppe aus Tilburg in den Niederlanden jedoch nicht gebracht. Bis jetzt: Über das deutsche Label Ván Records erscheint nun mit „Dwaling“ das Debüt-Album der Band. Wer aus der langen Entstehungszeit, dem merkwürdigen Bandnamen sowie dem veröffentlichenden Label nun schließt, hier könnte es sich um verschrobene Liebhaber-Musik handeln, könnte richtiger kaum liegen.

Sechs Songs haben die Niederländer auf ihrem ersten Silberling verewigt – die meisten davon dauern eher zehn als fünf Minuten. So bringt es „Dwaling“ auf insgesamt fast 50 Minuten Musik. Und diese sind wahrlich nicht immer leicht verdaulich.

Los geht es mit „Hoon“, einer düster-noisigen Doom-Nummer, die – wie auch der Rest des Albums – weniger durch eine irrwitzige Komplexität denn durch die atmosphärische Dichte aufs Nötigste reduzierter Riffs besticht. Mal roh und unwirsch, wie im Sludge-getränkten Titeltrack, mal mit einer lieblichen Note versetzt wie dem Klargesang im wirklich überzeugenden „Het Smerige Kleed Van De Ziel“, gelingt es GGU:LL, den Hörer trotz der Sperrigkeit des Materials bei der Stange zu halten. Denn, dahingehend darf man sich nichts vormachen: Die Musik von GGU:LL ist nicht eben leicht zugänglich. Monoton, dreckig und eher instinktiv denn strukturiert arrangiert, quillt „Dwaling“ von Dissonanzen, aufgebrochenen Strukturen und dekonstruierten Riffs nur so über. Das ist nicht immer schön, hat jedoch seinen ganz eigenen Reiz: Mangelnde Intensität kann man dem Werk zumindest nicht ankreiden.

Wenn die Anlage schließlich nach Ablauf der Spielzeit verstummt, ist das nichts, worüber man nach diesem Album überaus betrübt ist. Vielmehr handelt es sich bei „Dwaling“ – dahingehend vergleichbar den Werken von Neurosis, Skitliv oder Sunn O))) – um eine CD, nach der eine kleine Verschnaufpause durchaus von Nöten ist. Oft chaotisch, dazwischen auch gerne mal monoton, ist „Dwaling“ sicher kein Werk für jedermann. Gerade deshalb wird es seine Hörer finden – und auch das gewiss nicht zu Unrecht.

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Wertung: 8.5 / 10

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